2024-06-14T14:12:32.331Z

Interview
Foto/Grafik: FuPa/cwa
Foto/Grafik: FuPa/cwa

Wintercheck FC Bammental

Landesliga Rhein-Neckar +++ "Zusammenhalt und Emotionen auf dem Sportplatz sind unbezahlbar"

Stefan Ohlheiser, Co-Trainer des FC Bammental, hat den FuPa Baden Wintercheck gemacht.

1) Wie lautet euer Fazit nach der ersten Saisonhälfte? Wurden die gesteckten Ziele erreicht?

Wenn man unser großes Verletzungspech während der Vorrunde mit mehreren Langzeitverletzten in Betracht zieht, können wir mit der Punktausbeute und dem daraus resultierenden Tabellenplatz zufrieden sein. Der gesamte Kader zieht gut mit und zeigt den ständigen Willen, sich verbessern zu wollen. Vor der Saison war unser Ziel in der Spitzengruppe dabei zu sein. Das haben wir bisher geschafft.

2) Gibt es Veränderungen im Team? Transfers, Änderungen im Trainer- und Betreuerteam?

Beim Trainer- und Funktionsteam bleibt alles wie gehabt.
Im Kader haben wir drei Veränderungen im Vergleich zur Vorrunde. Gergö Olajos kehrt aus familiären Gründen zurück in seine Heimat Ungarn. Von Daniel Mehrsadeh haben wir uns in beiderseitigen Einvernehmen getrennt. Auf diesem Weg möchten wir den beiden Spielern für ihre Zukunft nochmals alles Gute wünschen.

Neu hinzu stößt mit Benedict Bucher ein junger, flexibel einsetzbarer Spieler vom SV Sandhausen II, der in der Jugend eine Top Ausbildung bei der TSG 1899 Hoffenheim sowie dem SV Sandhausen genossen hat. Für uns ist diese Verpflichtung besonders erfreulich, da Benedict das Fußballspielen auf unserem Sportgelände an der Schwimmbadstraße begonnen hat und nun zu seinen Wurzeln zurückkehrt.

3) Wo gibt es in der Mannschaft Verbesserungspotenzial?

Natürlich sehen wir in allen Mannschaftsteilen noch Verbesserungspotenzial. Wenn man sich jedoch das Torverhältnis anschaut, wird deutlich wo der Schuh drückt. In der Defensive arbeiten wir als gesamte Mannschaft gut und stehen kompakt. Im Offensivspiel fehlt uns gelegentlich etwas die Durchschlagskraft. Hier versuchen wir, durch ständiges Wiederholen im Training, die Abläufe zu festigen und den Spielern mehr Sicherheit auf dem Platz zu geben.

4) Welches Team hat euch in eurer Liga am meisten überrascht?

Meiner Meinung nach sind größere Überraschungen bisher ausgeblieben. Die Tabelle hat sich ungefähr so geordnet wie wir es erwartet haben.
Der SV Waldhof Mannheim II spielt wie erwartet eine sehr stabile Saison. Die Mischung in der Mannschaft zwischen jungen und erfahrenen Spielern passt einfach. Sie werden auch in der Rückrunde nur sehr schwer zu schlagen sein.
Eine kleine Überraschung scheint auf den ersten Blick die tolle Vorrunde des VfL Neckarau zu sein. Wenn man sich jedoch etwas genauer mit den verschiedenen Teams befasst, war auch das abzusehen. Die Mannheimer haben ein super Trainerteam, das die Mannschaft um die beiden Torjäger Held und Yildirim auf jedes Spiel optimal einstellt.

5) Wenn ein Spieler für seine Entwicklung hervorgehoben werde müsste, wer wäre es und warum?

Einen einzelnen Spieler hervorzuheben fällt schwer. Die etablierten Spieler zeigen konstant gute Leistungen und die jungen Spieler sind fleißig und lernen dazu. Wichtig ist, ihnen Fehler zuzugestehen, nur so können sie sich entwickeln. Dennoch steht die Leistung der gesamten Mannschaft für uns natürlich immer im Vordergrund.

6) Gibt es ein besonderes Highlight in der Vorbereitung?

Ein besonderes Highlight ist bisher nicht geplant. Am 28. Januar nehmen wir das Training wieder auf und haben dann sechs Wochen Zeit, um uns optimal auf das erste Pflichtspiel in Plankstadt sowie die weiteren anstehenden Aufgaben vorzubereiten.

7) Welche Ziele strebt ihr in der Rückrunde an?

Wir möchten so lange wie möglich in der Spitzengruppe der Landesliga Rhein-Neckar dabei bleiben, um am Ende Chancen auf einen der ersten beiden Plätze zu haben. Außerdem steht natürlich die Weiterentwicklung der Mannschaft und des gesamten Vereins über allem.

8) Warum ist es interessanter bei euch auf den Sportplatz zu gehen, als auf der Couch Bundesliga zu gucken?

Ich möchte das allgemein halten und nicht nur auf unseren Verein beziehen.
Der Amateurfußball braucht die Profis und genauso brauchen die Profis auch den Amateurbereich. Unsere Kinder und Jugendlichen benötigen Vorbilder, um mit dem Fußballspielen überhaupt anzufangen. Diese finden sie eben zumeist im Profifußball. Wenn das alle beteiligten verstehen, bin ich mir sicher, dass jeder davon profitieren kann. Außerdem sollten wir nicht den Fehler machen und über zu geringe Zuschauerzahlen jammern, sondern probieren es besser und wieder attraktiver zu machen.
Ich kann nur an jeden appellieren, geht raus auf die Sportplätze in der Region und unterstützt die Amateurvereine. Den Zusammenhalt und die Emotionen die man auf einem Sportplatz erlebt sind unbezahlbar. Nach dem Spiel sitzen Generationen im Klubhaus zusammen und philosophieren über das bestrittene Spiel. Dieses Erlebnis habe ich vor dem Fernseher zu Hause nicht. Dennoch bin ich der Meinung, dass sich Bundesliga und Amateurfußball nicht gegenseitig ausschließen. Fußball ist immer noch ein verbindendes Element, egal ob in der Bundesliga oder in der Kreisklasse.

Aufrufe: 010.1.2019, 09:00 Uhr
red.Autor