2024-06-06T11:30:11.560Z

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Wiedersehen nach 20 Jahren

Vier Tage nach dem Clásico reist Borussia Freialdenhoven zum starken Aufsteiger SpVg Frechen 20

Als die Borussia der traditionsreichen SpVg Frechen 20 zum letzten Mal in einem Ligaspiel begegnete, wurde mit D-Mark gezahlt, der Bundespräsident hieß noch Roman Herzog und der Freialdenhovener Trainer Heinz Mathar. In der Saison 1998/99 war das. Am morgigen Sonntag (Anstoß 15.00 Uhr im Frechener Kurt-Bornhoff-Sportpark) kommt es erstmals seit genau 20 Jahren zu diesem Duell.
Das Abschlusstraining an der Ederener Straße vor der Partie beim Aufsteiger begann mit der Aufarbeitung des 1:3 im Topspiel gegen Wegberg-Beeck (Foto). „Lange war von uns alles in Ordnung, beide Seiten neutralisierten sich“, meinte Borussen-Trainer Wilfried Hannes die 53 Minuten bis zum direkt verwandelten Freistoß von Shpend Hasani, den Beecks Coach Friedel Henßen als „Dosenöffner für den verdienten Erfolg“ bezeichnete. Hannes haderte mit „dummen Entscheidungen“ seiner Akteure: „Wenn man in der zweiten Halbzeit solche Fehler produziert, kann man nichts reißen. Beim ersten und zweiten Gegentor sind wir in Ballbesitz und bringen uns dann selbst in Probleme“, monierte der Ex-Profi, der den Beeckern aber im gleichen Atemzug „imponierende Qualität und Stabilität“ attestierte. Der Tabellenführer fügte den weiter drittplatzierten Schwarz-Weißen vor der herrlichen Zuschauerkulisse am Mittwoch die erste Heimniederlage des Fußballjahres zu.

Auch in Frechen machten sich die Beecker als Serienbrecher einen Namen. Sagenhafte 13 Monate blieb die Spielvereinigung zuhause unbesiegt bis zum 0:1 gegen den Ligaprimus vor zwei Wochen. Ohnehin musste sich der kampfstarke Tabellensiebte in den ersten Monaten nach seiner Mittelrheinliga-Rückkehr nur den Top-Klubs Beeck, Bergisch Gladbach (0:2) und Hennef (2:3) beugen. „Die Borussia ist der Vierte im Kreise der Großen. Daher wäre ein Erfolg ein Meilenstein in unserer Entwicklung“, findet Trainer Micha Skorzenski, der sich den „Clásico“ in Freialdenhoven ansah. Ungeachtet eines einjährigen Intermezzos beim Regionalligisten FC Kray ist Skorzenski schon mehrere Jahre in Frechen tätig, führte den Verein 2014 in die Landesliga und heuer in die höchste Amateurklasse. Sechs personelle Fragezeichen in seinem jungen Team (kein Feldspieler ist älter als 29 Jahre) begleiten den 35-Jährigen vor dem Match auf dem Kunstrasen, den die „Zwanziger“ dem benachbarten, weitläufigen Stadion (14.000 Plätze) vorziehen. Einsatzbereit ist allerdings Nils-Simon Remagen, der Frechener Top-Scorer mit vier Toren und drei Vorlagen. In der nicht mehr existierenden NRW-Liga spielte er bei Fortuna Köln mit Kevin Kruth zusammen, der sich mit sechs Assists zum aktuell besten Vorbereiter der Liga mauserte – nicht gerade alltäglich für einen Mittelstürmer.

Ob der unter Knieschmerzen leidende Kruth in Frechen auflaufen wird, ist jedoch wie bei Christian Kreutzer (Leiste) noch ungeklärt. Hannes denkt dabei auch eine Woche weiter: „Weil wir gegen Beeck die Tuchfühlung an die Tabellenspitze verloren haben, sollten wir bereits das Pokalspiel in Bonn-Endenich (Samstag, 24. November) im Blick haben. Wir müssen uns den Fitnesszustand der Jungs genau ansehen und dann entscheiden. In jedem Fall schicken wir eine schlagkräftige Mannschaft los.“ Yannick Kuhnke ist wieder eine Option, schon am Mittwoch langte es für eine halbe Stunde. Jan-Niklas Schregel wurde in der vergangenen Woche erfolgreich am Meniskus operiert und hofft darauf, Anfang Dezember wieder ins Training einzusteigen. Weiter in Warteposition befindet sich Okan Dikenli (Knie).
Aufrufe: 017.11.2018, 15:00 Uhr
Tim SchmitzAutor