2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Renato Sanches in Lissabon, Daniel Willberger in Traunstein - beide Mittelfeldspieler trafen bei der Rückkehr in ihre alte Heimat. F: dpa/Lehmann
Renato Sanches in Lissabon, Daniel Willberger in Traunstein - beide Mittelfeldspieler trafen bei der Rückkehr in ihre alte Heimat. F: dpa/Lehmann

Wie Sanches in Lissabon: Willberger trifft bei Ex-Verein Traunstein

Gewitter rettet Hallbergmoos vor drohender Auswärtspleite

Die Blitze im Voralpenland haben die Fußballer des VfB Hallbergmoos am Dienstagabend vor einem bösen Rückschlag bewahrt: Der SB Chiemgau Traunstein führte im Landesliga-Nachholspiel gegen die Hallberger nach 63 Minuten mit 3:1 (2:1), als Regen und Gewitter eine Fortsetzung der Partie unmöglich machten.

Im ersten Anlauf war das Match schon wegen starken Regens abgesagt worden. Nun also der Abbruch – und Ende Oktober gibt es voraussichtlich den dritten Versuch. Als neuer Spieltermin angedacht ist derzeit Dienstag, 23. Oktober.

Die Hallbergmooser fuhren mit zwei Rückkehrern nach Traunstein. Der eine war Trainer Michael Schütz, der die Chiemgauer in der vergangenen Spielzeit in einer beinahe aussichtslosen Situation übernommen hatte und fast den Klassenerhalt geschafft hätte. Der andere ist Daniel Willberger, der zur Wiedersehensfeier des Tages gleich einmal ein Tor machte: In der dritten Minute brachte er die Hallbergmooser in Führung und jubelte dann aus Respekt vor seinem Ex-Verein bewusst verhalten.

Dank dieses frühen Treffers wäre das Feld für den Sieg eigentlich bestellt gewesen. Aber der VfB brachte sich selbst ins Hintertreffen: „Wir haben alle Traunsteiner Stürmer munter zum Toreschießen eingeladen“, schimpfte Coach Schütz, der sich gestern in den Urlaub verabschiedete. Denn defensiv offenbart das Team, das nun Co-Trainer Fredi Ostertag übernehmen wird, noch eine große Baustelle.

Zu all den Nachlässigkeiten kommt derzeit aber auch noch das fehlende Spielglück. Gegen Ende der ersten Halbzeit lief der am Dienstagabend glücklos agierende Goalgetter Ben Held alleine auf den Torwart zu: Held fand in Maximilian Tanzer seinen Meister – und im direkten Gegenzug fiel das 2:1 für die Gastgeber. Der VfB war in der ersten Halbzeit besser, lag aber hinten.

Fünf Minuten nach der Pause gelang Traunstein noch der dritte Treffer – aber damit hatte der Bayernliga-Absteiger sein Pulver verschossen. Die Hausherren hatten richtig viel in die erste Spielhälfte investiert und waren nach dem Seitenwechsel körperlich komplett platt. Hallbergmoos dominierte, zog ein Powerplay wie im Eishockey auf, hatte fünf hundertprozentige Chancen binnen einer Viertelstunde und daher die Hoffnung, den 1:3-Rückstand noch drehen zu können.

In der zweiten Halbzeit goss es wie aus Kübeln – und nach dem zweiten Blitz, der in der Nähe zu sehen war, schickte der Schiedsrichter die Teams in die Kabine. Dort sammelten sich die Mannschaften und warteten noch eine gute halbe Stunde, ob doch noch weitergespielt werden könne. „Das war nicht möglich“, sagte VfB-Trainer Schütz dann auch mit Blick gen Himmel. Die Hallbergmooser hatten angesichts des Spielstands etwas Glück, müssen nun aber noch einmal unter der Woche nach Traunstein fahren. Für viele Spieler bedeutet das einmal mehr eine organisatorische Herausforderung, in der Arbeit oder Uni für einen halben Tag freinehmen zu können. Mental hofft Coach Schütz, „dass das Spiel für uns ein Warnschuss war“. Denn Traunstein zeigte, dass auch Mannschaften, die in der Tabelle unten stehen, nur mit voller Konzentration zu bezwingen sind.

Von Nico Bauer

Aufrufe: 020.9.2018, 09:36 Uhr
Freisinger Tagblatt / Nico BauerAutor