FuPa: Hallo Markus, der Klassenerhalt ist geschafft, an dem Du großen Anteil hast. Wie hast Du das Spiel gestern gesehen? Jahn II war ja absolut ebenbürtig?
Markus Bächer (27): Es war schon ein glücklicher Sieg, denn die Regensburger hatten viele gute Chancen. Sicher hat uns das Überzahlspiel nach der frühen roten Karte in der 62. Minute gegen Arber Morina einen kleinen Vorteil gebracht. Gott sei Dank sind wir dringeblieben.
Du hast zwei goldene Tore zum Klassenerhalt beigetragen. Das Tor gestern war ja super herausgespielt.
Waldemar Schneider hat die tolle Vorarbeit geleistet und mich frei gespielt. Mir ist der Ball dann direkt vor die Füße gefallen. Ich habe dann noch zwei Leute ausgespielt und voll abgezogen. Den Ball habe ich richtig gut getroffen und so zum Glück das 1:0 erzielt. Das war ein sehr wichtiger und sehr schöner Treffer.
Und nach dem Spiel wurde so richtig gefeiert.
Zunächst haben wir mit den Fans gefeiert, erst im Stadion, dann an der Kabine. Wir sind dann zum Essen gefahren und haben uns später in Hof wieder mit den Fans getroffen. Dort ging's in einer Kneipe bis in die Morgenstunden weiter. Da ging die Post ab.
Ihr habt in diesem Jahr eine beispiellose Aufholjagd hingelegt, habt nur eines von 16 Spielen verloren. Welche Last ist am Sonntag von Euch gefallen?
Eine riesengroße Last. Aber wir haben immer an uns geglaubt, haben uns nie aufgegeben. Auch wenn wir einige Nackenschläge mit dem zwischenzeitlichen Punktabzug hinnehmen mussten. Wir waren ein richtig gutes Team. Das hat Kräfte freigesetzt. Großen Anteil an dem Erfolg hat aber auch unser Trainer Norbert Schlegel, der der Vater des Erfolges ist. Insgesamt war das ein riesiger Kraftakt von uns.
Ihr wart aber schon abgestiegen nach der 2:3-Niederlage in Großbardorf. Wie habt Ihr das verkraftet?
Ja, wir waren schon weg, waren schon in der Landesliga. Als wir die zwei Strafpunkte wieder zurück bekommen haben, versuchten wir nochmal alles, um unsere winzige Chance zu nutzen. Erst haben wir den Meister aus Ismaning mit 4:1 bezwungen. Mit diesem Sieg erzwangen wir das Entscheidungsspiel gegen Bayreuth. Dann haben wir Bayreuth kurz vor dem Ende der Verlängerung besiegt und nun das Meisterstück gegen Jahn Regensburg II abgeliefert. Das ist schon eine irre Geschichte, die nun ein Happy-End hat, zum Glück.
Du wechselst nun zur SpVgg Selbitz. Kann man sagen, dass Du die beiden Tore gegen Bayreuth und gegen Regensburg II eigennützig erzielt hast, denn sonst hättest Du ja nächste Saison in der Landesliga Nord gegen Bayern Hof spielen müssen?
Wenn man das so sehen will. Aber ich habe ja hier in Hof einen Vertrag. Den habe ich erfüllt und habe meinen Teil zum Klassenerhalt beigetragen.
Nun wechselst Du zurück nach Selbitz. Geht es zurück zu deinen Wurzeln?
Nicht so ganz. Mein Heimatverein ist der VfB Helmbrechts. Von dort bin ich nach Selbitz gewechselt und dann nach Hof. Derzeit wohne ich noch in Helmbrechts. Aber ich ziehe demnächst mit meiner Freundin nach Hof. Die zehn Kilometer nach Selbitz sind kein Problem.
Warum verlässt Du die Bayernliga?
Ich habe mich beruflich verändert. Da wollte ich fußballerisch etwas kürzer treten. Selbitz ist fußballerisch meine zweite Heimat. Hier habe ich viele Freunde.
Beinahe wäre Selbitz auch in die Bayernliga aufgestiegen. Das wäre ja wieder ein ähnlich großer Aufwand gewesen.
Das hätte ich dann schon irgendwie hinbekommen. Ich hab' mir am Samstag natürlich auch das Relegationsspiel gegen Gersthofen in Schwabach angesehen. Für mich hat da nicht die bessere Mannschaft gewonnen.