Berg/Pöcking – Aufstieg mittels Ligapokal in die Landesliga? Franco Simon hält das für keine besonders gelungene Idee. „Ich finde es nicht besonders fair gegenüber Mannschaften, die sich den Aufstieg über eine ganze Saison in einer Liga hart erkämpfen müssen“, sagt der Trainer von Fußball-Bezirksligist SC Pöcking-Possenhofen. Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) hatte am Sonntag verkündet, dass es nach den Bayern- und Landesligen auch für die 15 bayerischen Bezirksligen einen Zusatzwettbewerb in Form eines Ligapokals geben soll (wir berichteten). Als Preis winken insgesamt fünf zusätzliche Aufstiegsplätze in die Landesliga – die die 238 Bezirksligisten unter sich ausmachen. Falls man am Saisonende auf einem Abstiegsplatz landet, würde der Sieg im Ligapokal den Klassenerhalt in der Bezirksliga sichern.
„Ich finde das eine gute Lösung“, sagt Wolfgang Krebs. Der Coach des neben Pöcking zweiten Landkreis-Klubs der Bezirksliga Süd, MTV Berg, ist grundsätzlich ein Freund der Fortsetzung der unterbrochenen Saison. „Ich kann die ganzen Kritiker nicht verstehen. Es ist eine Ausnahmesituation für alle“, stellt er klar. „Man sollte nicht ständig an allem rumnörgeln, was der Verband entscheidet. Man kann auch nicht jeden zu allem befragen, sondern muss Entscheidungen treffen.“
Sein Kollege vom SCPP hofft, dass der Ligapokal zumindest vernünftig ausgestaltet wird. Dieser soll laut Verband abhängig vom Pandemie-Verlauf flexibel gestaltet werden und voraussichtlich aus Vor-, Zwischen- und Finalrunde bestehen. Bei klassischen Pokal-Wettbewerben wären viele Mannschaften schon bald aus dem Rennen und der sportliche Mehrwert für sie nicht mehr gegeben. „Es sollte sichergestellt sein, dass man nicht zu schnell ausscheiden kann“, sagt Simon. Für Krebs stehen erst mal andere Fragen im Mittelpunkt: „Ich hoffe, dass wir bald erfahren, wann es tatsächlich weitergehen kann. Man muss ja schauen, wer dann alles überhaupt zur Verfügung steht von den Spielern.“
toh