2024-04-30T13:48:59.170Z

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"Wenn das so weitergeht sehe ich große Probleme im Amateursport"

Kreisliga +++ Rüningen auf dem zweiten Platz der Kreisliga

Nach dem Aufstieg in die Kreisliga beendete der TSV Rüningen die letzte Saison auf Platz 11 und steht aktuell während der Saisonunterbrechung auf dem zweiten Tabellenplatz. Wir sprachen mit Trainer Dominik Kues.
Fünf Siege und ein Remis aus acht Spielen bringen dem Team aus Rüningen aktuell 16 Punkte auf das Konto. Trainer Dominik Kues stand für ein Kurz-Interview bereit und sprach über die aktuelle Situation.

Wie zufrieden seid ihr mit eurem bisherigen Saisonverlauf?
"Ich bin sehr zufrieden, wie wir gestartet sind. Mit 16 Punkten aus acht Spielen sind wir absolut im Soll und man freut sich umso mehr darauf, wenn es wieder los geht. Auch unsere Defensive ist dieses Jahr deutlich stärker und gefällt mir sehr. Offensiv müssen wir nachlegen, dort hatten wir eine Menge Chancen liegen gelassen, die zu Toren führen müssen. Dennoch ist die Moral im Team großartig und alle vermissen die Sonntage, um auch nach den Spielen zusammenzusitzen."

Was hätte besser laufen können?
"Da gibt es natürlich immer etwas. Bis auf die Niederlage gegen Mascherode hätten wir auch die anderen Spiele gewinnen können. Gegen Mascherode muss man allerdings auch gestehen, dass ich aufgrund der Verletzten und Aushilfen aus der 2. Herren mit einem Punkt zufrieden gewesen wäre. Wir hatten so ein wenig das Eintracht Syndrom, wir verpennen die 1. Halbzeit, kommen allerdings in die 2. Halbzeit mit richtig Dampf raus. Auf Dauer geht das natürlich nicht gut, wie man im Fall Mascherode sieht. Wir müssen auch in der Offensive kaltschnäuziger werden, dort spielen wir meist bis zum Strafraum sehr gut, schenken allerdings durch falsche Entscheidungen den Ball leichtfertig her. Das beste Beispiel dafür ist das Spiel gegen den FC Rautheim: man hatte drei bis vier Chancen, die einfach in Tore umgemünzt werden müssen."



Wie haltet ihr das Team in der aktuelle Pause bei Laune und fit?
"Das ist natürlich schwierig, aber trotzdem ist man im Kontakt. Einige gehen laufen, einige sind faul. Dadurch, dass wir ein wenig gehofft haben, dass man im Dezember wieder ein wenig trainieren darf, haben wir abgewartet und wollten damit auch die Verletzten und angeschlagenen Spieler schonen. Stetig nur laufen gehen macht auch nicht wirklich Sinn, da fehlen Sprints und auch Krafttraining. Wir werden daher sofort das Training anfangen, sofern das Go kommt und dann sieht man wer in die erste Elf gehört und wer nichts getan hat."

Gibt es nach der bisherigen Spielzeit Überraschungen für dich?
"Eigentlich nicht. Wenn man die Tabelle sieht, ist das schon so absehbar. Eventuell betrachten wahrscheinlich uns einige als Überraschung. Einzig unser Nachbar aus der Gartenstadt überrascht etwas. Dort muss ich sagen, hätte ich gedacht, dass sie etwas schlechter dastehen würden. Umso schöner, wenn es nächstes Jahr weiter Derbys gibt. "

Wie stehst du zur aktuellen Entscheidung vom NFV, wo wird die Reise für den Amateurfußball in Braunschweig in der Pandemie hingehen?
"Ehrlich gesagt nicht gut! Den Lockdown so zu gestalten und den Sport zu verbieten, dafür habe ich kein Verständnis. Man hätte die Spiele ohne Zuschauer austragen können. Denn ich finde die Braunschweiger Vereine sind vorbildlich damit umgegangen und mir ist kein Fall bekannt, wo sich Spieler gegenseitig angesteckt haben sollen. Ich bin kein Verschwörungstheoretiker, spreche da aber auch für einige andere, wenn ich behaupte, dass langsam mal gut ist mit der Panikmache. Wenn das so weiter geht, sehe ich große Probleme im Amateursport. Den Spielern wird die Lust irgendwann fehlen, das betrifft gerade Vereine, die schon dünn besetzt sind. So werden Teams sich abmelden müssen und am Ende auch Staffeln wegfallen. Im neuen Jahr darf es keinen Abbruch und keine Unterbrechungen mehr geben."
Aufrufe: 05.12.2020, 13:20 Uhr
Jens GrotheAutor