2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht

Weißenburg kommt über torloses Remis nicht hinaus

16. Spieltag: TSV 1860 muss sich bei der SG Nürnberg Fürth 1883 mit einem 0:0 begnügen +++ Partie zwischen Ansbach und Lauf abgebrochen

Der TSV 1860 Weißenburg konnte beim Gast­spiel bei der SG 83 Nürnberg/Fürth nicht voll punkten, sondern fuhr nur mit einem torlosen Unentschieden nach Hause. Die Partie zwischen der SpVgg Ansbach und dem SK Lauf musste nach Handgreiflichkeiten der Zuschauer abgebrochen werden.

SG Nürnberg Fürth 1883 - TSV 1860 Weißenburg 0:0

Beide Mannschaften fanden nur zäh ins Spiel. Die erste Chance des TSV 1860 Weißenburg hatte Salvatore Greco nach Vorarbeit von Daniel Kammer­bauer. Nach einem Ballverlust der Gäste im Mittelfeld hatten die Gast­geber ihre erste Großchance. Beide Teams neutralisierten sich dann im Weiteren Spielverlauf weitgehend. Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte Nürnberg/Fürth gute C hancen zur Führung, doch einmal rettete die Latte für den TSV 1860, das zweite Mal war es Torwart Tobias Wuttke. Auch zwei Möglichkeiten für die TSV-Sechziger durch Salvatore Greco brachten nichts ein. Kämpferisch waren die Weißen­burger an diesem Tag gut unterwegs, doch letztlich offensiv im Abschluss zu schwach, um die erwünschten drei Punkte mit nach Hause nehmen zu können.

SV Unterreichenbach - TV 1848 Erlangen 2:3



JFG Rezattal - FSV Erlangen-Bruck II 0:1


ATV 1873 Frankonia - BSC Woffenbach 0:2



SpVgg Ansbach II - SK Lauf Abbruch

Ein unschönes und vorzeitiges Ende fand das Spitzenspiel der Bezirksoberliga-B-Junioren zwischen dem Sportklub Lauf und der SpVgg Ansbach II. Nach einer Prügelei unter Spieler-Eltern beider Teams, die sogar zu einem Polizei-Einsatz führte, brach der Schiedsrichter die Partie ab. Der Vorfall wird wohl nicht nur das Sportgericht beschäftigen: Die Polizei hat Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Der souveräne BOL-Tabellenführer SpVgg Ansbach II erwartet den Tabellendritten SK Lauf – eigentlich beste Voraussetzungen für eine hochklassige und spannende Partie bei den U17-Junioren. Doch das erwartete Schlagerspiel wurde zum Schlägerspiel – und das nicht etwa, weil die Jugendlichen die Fäuste fliegen ließen: Das übernahmen die Eltern.

Kurz vor der Halbzeit beim Stand von 1:0 für Ansbach erhitzte ein Foul an einem Laufer Spieler die Gemüter und es kam zu Streitigkeiten zwischen zuschauenden Eltern der Spieler. In ihrer Pressemeldung schreibt die zuständige Polizeiinspektion Ansbach: „Auf ein lautes Wortgefecht wollten weitere Personen schlichtend eingreifen, woraufhin die Situation eskalierte und es zu wechselseitigen Körperverletzungen zwischen Eltern der Spieler der Heimmannschaft und Eltern der Spieler der Gastmannschaft kam. Aufgrund dieser Vorfälle musste das Spiel durch den Schiedsrichter abgebrochen und die Polizei verständigt werden.“

Für „absolut gerechtfertigt“ hält SKL-Geschäftsführerin Mandy Schmidt den Spielabbruch. Schiedsrichter Luis Lämmermann (DJK Weinsfeld) hatte nach dem Ende des Tumults den Trainern beider Mannschaften angeboten, das Spiel fortzuführen. Dem Laufer Jugendleiter Adrian Schreiner, der als Co-Trainer der B-Junioren vor Ort war, erschien das aber zu riskant. Nach Rücksprache mit U17-Coach Nikolai Presl und einem Telefonat mit SKL-Vorstandsmitglied Peter Leonhard entschied man sich, nicht wieder aufzulaufen. Die Laufer blieben in der Kabine, wohin sie Trainer Presl bei Ausbruch des Tumults gebracht hatte und traten dann die Heimreise an.

Wäre es nicht möglich gewesen, das Spiel trotz der Vorfälle zu Ende zu spielen? „Schon möglich“, meint SKL-Geschäftsführerin Mandy Schmidt, „aber das wäre das völlig falsche Signal gewesen“. Gewalt in jeder Form habe auf dem Sportplatz nichts verloren und Spieler wie Eltern müssten sehen, dass man nach einem solchen Vorkommnis nicht einfach weiterspielen könne, als sei nichts gewesen. „Hier geht die Sicherheit der Spieler vor“, sagt Schmidt, wer hier die Punkte bekomme, sei zweitrangig. Schließlich könne im weiteren Verlauf eines so unterbrochenen Spiels der kleinste Anlass genügen, um die Situation total eskalieren zu lassen.

Wie es im Hinblick auf die Wertung der Partie weitergeht, muss nun das Sportgericht entscheiden. Das Thema werde jedenfalls auf der nächsten Vorstandssitzung des Sportklubs auf der Tagesordnung stehen, so Schmidt. Bereits jetzt sei geplant, bei den nächsten Jugendspielen Plakate mit dem Slogan „Keine Gewalt auf dem Fußballplatz“ aufzuhängen, um die Spieler; besonders aber deren Eltern für dieses Thema zu sensibilisieren.

Dementsprechend schloss auch die Polizeiinspektion Ansbach ihren Bericht mit einem Rat an die jungen Aktiven auf dem Feld: „Es bleibt nur zu hoffen, dass die B-Jugendlichen das Verhalten ihrer Eltern in diesem Fall nicht als Vorbild nehmen, sondern weiterhin sich an einem sportlichen fairen Wettkampf orientieren werden.“

Die Polizeiinspektion Ansbach führt nun zwei Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung, das eine gegen einen 46-jährigen Konstrukteur und das andere gegen einen 58-jährigen Vertriebsingenieur. Denn immerhin sind allein die Verletzungen des Laufer Spielervaters nicht unerheblich, war aus dem Umfeld des Sportklubs zu erfahren. Der Mann, der im Krankenhaus behandelt werden musste, soll neben einer Platzwunde am Auge und einer aufgeplatzen Lippe offenbar auch noch Rippenprellungen erlitten haben; dazu Verletzungen am Rücken und an den Händen. Patrick Baer

Aufrufe: 020.4.2016, 12:15 Uhr
WT / PZAutor