Weiß folgt auf Maul

Untermünkheim - Überraschend hat der vom Abstieg bedrohte Landesligist am Mittwochnachmittag die Trennung von Trainer Alexander Maul bekannt gegeben. Wie es im Fußballerdeutsch so schön heißt "in beiderseitigem Einvernehmen".

Vor dem Montagstraining ging Tura-Sprecher Horst Marlok auf Maul zu und erklärte ihm den Sachverhalt. Der Ex-Profi stimmte zu und leitete danach sogar noch das Training - eine sportlich faire Geste. Die meisten Coaches hätten so schnell wie möglich das Weite gesucht. Im Hintergrund war offensichtlich bereits an der Nachfolge von Maul gearbeitet worden, denn der Tura benannte bereits seinen Ex-Spieler Martin Weiß als zukünftigen Trainer; auch bei einem eventuellen Abstieg in die Bezirksliga. Einer der Kandidaten für die Nachfolge war ebenfalls der Ex-Haller Timo Kern, früher bei der Sportfreunde-A-Jugend und derzeit als Co-Trainer beim Tura II. Die Nichtberücksichtigung führte bei Kern zu Verärgerung.

Wenn man mit Verantwortlichen aus dem Umfeld des Landesligisten spricht, heißt es meist: "Wir sollten den Klassenerhalt schaffen, nicht miteinander rumstreiten. Bei uns ist es fast wie Not gegen Elend. Die Spieler sind total verunsichert."

Marlok weiß um die Schwierigkeit der Situation: "Wir schauen nur nach vorne. Wir haben uns darauf geeinigt, dass der Nachfolger die Mannschaft in den letzten Spielen kennenlernt. Wir wollen noch einen Schub reinbringen."

Der Sprecher des Tura-Vorstands findet, dass das Gerüchtekarussell schwierig zu stoppen ist: "Mir war klar, dass es Unruhe gibt, wenn Walter Kolb nach 30 Jahren aufhört. Jetzt stehen wir in der Verantwortung, eine erfolgreiche Zukunft für den Tura zu ermöglichen. Wir wollen Strukturen schaffen und müssen die Verantwortung übernehmen." Ex-Trainer Maul fasst es so zusammen: "Ich habe mich mit Horst Marlok zusammengesetzt und besprochen. Ich bin 100-prozentig überzeugt, dass der Klassenerhalt gelingt. Aber ich hänge nicht an den letzten sechs Spielen." Vielleicht wird Maul demnächst eine Woche beim Fußball-Bundesligisten Augsburg bei seinem ehemaligen Mitspieler und jetzigen FC-Trainer Markus Weinzierl hospitieren.

Für Martin Weiß (35) "lief alles überraschend schnell". Er kennt den Tura aus dem Jahr 2009 als Spieler. Danach kickte er beim Landesligisten Öhringen und war dort drei Jahre Trainer. Als letztes wirkte er neun Monate als Co-Trainer bei der U23 des VfR Aalen. Gestern gab es die erste Trainingseinheit: "Es ist noch alles drin", sagt Weiß.

Spiel gegen Heimerdingen

Aufstiegschance Beim Tabellenvierten Heimerdingen wird es für den Tura am Sonntag um 15 Uhr schwer. Der TSV hat noch die Chance auf Platz 2, verlor aber am Wochenende 1:2 beim Abstiegs-Kandidaten Eltingen. Man kann gespannt sein, wie der Tura nach nur einem Training unter Weiß aufgestellt ist.