2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht

Wechselspiel an der Spitze setzt sich fort

Kreisliga A Lübbecke: Christian Gieselmann wundert sich an jedem Wochenende über die Ergebnisse. Gehlenbecker Jugend setzt sich gegen die Lübbecker Routine durch

Nach Eintracht Tonnenheide, SuS Holzhausen und HSC Alswede jetzt also BW Vehlage. Das Wechselspiel an der Tabellenspitze der Fußball-Kreisliga A geht munter weiter. Bereits nach fünf Spieltagen zeigt sich, wie ausgeglichen das Lübbecker Kreisoberhaus in dieser Saison besetzt ist. Isenstedts Spielertrainer Christian Gieselmann bringt es treffend auf den Punkt. „Hier richtige Ergebnisse vorauszusagen ist wie in eine Glaskugel zu schauen. Man wundert sich jede Woche über die Ergebnisse“. Am fünften Spieltag sorgte BW Oberbauerschaft beim 2:1 in Alswede für die Überraschung schlechthin. Eine Partie, die eventuell noch ein Nachspiel haben könnte.

VEHLAGES WEISSE WESTE
Ein Traumtor von Benjamin Rossel hat BW Vehlage den vierten Sieg im vierten Spiel beschert. Allerdings mussten sich die Vehlager mächtig strecken, um die drei Punkte am Platz zu behalten. Gerade in der ersten Halbzeit waren die Gäste spielbestimmend. Das änderte sich dann im zweiten Durchgang. „Insgesamt hat die bessere Mannschaft gewonnen. Wir haben in der Defensive wieder nicht viel zugelassen. Bei unseren Kontern in der zweiten Halbzeit haben wir die Außen zu wenig eingebunden. So war es bis zum Sonntagsschuss von Benjamin Rossel ein enges Spiel“, freute sich Heinrich Dyck nach dem Sieg. Am kommenden Sonntag wartet ein weiterer Gradmesser auf die Blau-Weißen aus Vehlage, dann geht es zum starken Aufsteiger Eintracht Tonnenheide. Und dann treffen auch die beiden Brüder Benjamin und Patrick Rossel erstmals als Gegner aufeinander.


KRAUSE SIEHT BESSERUNG
Gleich nach dem Schlusspfiff in Vehlage holte Andre Krause seine Mannschaft zusammen. Mit der 0:2-Niederlage ist für den Vorsaison-Zweiten der Start endgültig in den Sand gesetzt. Gerade einmal drei Punkte hat der SSV Pr. Ströhen auf dem Konto. „Ich habe der Mannschaft gesagt, dass sie ein richtiges gutes Spiel gemacht. In allen Bereichen das bislang beste Saisonspiel. Darauf können wir aufbauen“, so Krause. Der haderte nur über die beiden Gegentore. „Im Endeffekt zwei Glückstore. Das erste Tor war ein Geschenk von uns und so wie beim zweiten Tor wird Rossel den Ball vermutlich auch so schnell nicht wieder treffen. Aber natürlich ein klasse Tor“, gab Andre Krause offen zu. Der hatte sich Anfang der zweiten Halbzeit ein Wortgefecht mit dem Torschützen des Monats geliefert. Die Situation wurde aber ruhig und sachlich vom guten Schiedsrichter Christoph Gerling geklärt.
HEGE MIT DREIERPACK
Erleichtert war Christoph Kämper, Trainer des TuS Gehlenbeck, nach dem 5:0-Auswärtssieg beim FC Lübbecke. „Die Jugend hat sich gegen die Routine durchgesetzt“, lachte Kämper. Allerdings war es in erster Linie auch ein Sieg der größeren Frische. Lange Zeit hielt der Defensivverbund der Lübbecker. „Am Ende war es ein deutlicher Sieg. Aber gerade in der ersten Halbzeit hat uns der FC mit seiner Kompaktheit das Leben sehr schwer gemacht. Da waren wir in einigen Situationen einfach auch zu ungeduldig“, so Kämper weiter. Mann des Spiels war zweifelsfrei Tom Lennart Hege. Der Mittelfeldspieler traf gleich dreifach gegen den FC Lübbecke.


KEIN SIEGER IM DERBY
Am Ende eine leistungsgerechte Punkteteilung im Derby zwischen dem SC Isenstedt und VfB Fabbenstedt. Da waren sich beide Trainer nach der Partie einig. Dabei hatten beide Trainer einige Aufstellungssorgen. Bei den Fabbenstedter fiel Felix Droste kurzfristig aus, beim ISC konnten Christian Gieselmann und Alexander Koch nur eine Halbzeit spielen. „In der ersten Halbzeit waren wir die bessere Mannschaft. Mit den Wechseln bei uns, aber auch mit der Hereinnahme von Gieselmann und Koch zur Halbzeit, hat Isenstedt dann Oberwasser bekommen“, so Rainer Mannel. Gar nicht in den Kram passte Christian Gieselmann der Platzverweis gegen Abdullah Ennejjari in der letzten Minute. „Immer wenn die beiden Mannschaften auf dem Platz aufeinandertreffen, steckt viel Brisanz in der Partie. Aber er darf sich da einfach nicht provozieren lassen. Bei unserer eh schon angespannten Personallage tut so etwas jetzt doppelt weh“.


GLÜCKLICHE STEMWEDER
Nach der Partie wurde bei einem Bier noch einmal das Spiel betrachtet. Der ehemalige Kapitän von Union Varl und jetzige Trainer des TuS Stemwede, Sven Kassen, und sein alter Trainer Sebastian Numrich. Die Analyse fiel auf beiden Seiten gleich aus: ein glücklicher Sieg für den TuS Stemwede. „Es war ein intensives, aber kein gutes Fußballspiel. Durch viele Schiedsrichterentscheidungen ist unnötig Hektik in die Partie gekommen. Ein Unentschieden wäre sicherlich gerechter gewesen. Gerade die erste halbe Stunde haben wir komplett verpennt“, so Sven Kassen. Sein Gegenüber Sebastian Numrich sah es ähnlich. „Aus der ersten halben Stunde hätten wir mehr Kapital schlagen müssen. Wie wir die Gegentore kassiert haben, war schon sehr unglücklich“, erklärte Numrich.


ANGSTGEGNER SVS
Nach der Pokalniederlage musste sich der SuS Holzhausen auch im Punktspiel der Korejtek-Elf geschlagen geben. Dadurch verpasste die Bahndammelf den Sprung zurück an die Tabellenspitze. „Wir haben eine gute Möglichkeit verpasst, richtig oben dranzubleiben. Aber leider haben wir da angeknüpft, wo wir im Pokal angefangen haben. Es war einfach der Wurm drin. Mit den beiden Toren nach der Pause zum 2:1 hatte ich eigentlich gedacht, wir haben den Dreh raus. Aber das war der leider nicht der Fall und so geht die Niederlage voll und ganz in Ordnung“, zeigte sich SuS-Coach Klaus Symanczyk als fairer Verlierer. Gerade in der bekannt starken Offensive hakt es noch. So hat Alexander Hegner mit seinen vier Saisontoren als Mittelfeldspieler die Hälfte aller Holzhauser Tore geschossen.


SCHMIDT LÖST BLOCKADE
Wohl auch die Zuschauer hatten sich etwas mehr vom Spitzenspiel erhofft. Doch beide Teams „pfiffen“ personell mehr oder weniger aus dem letzten Loch. So gab bei den Tonnenheidern sogar Marc Anderson sein Comeback. Vor allem Eintracht-Kapitän Sven Schmidt wird das Spiel in Erinnerung behalten, wenn er denn noch alles weiß. Zunächst löste Schmidt Mitte der ersten Halbzeit mit dem ersten Saisontor endlich seine „Torblockade“, ehe er nach einem Schuss vor den Kopf Anfang der zweiten Halbzeit sprichwörtlich die Sterne sah. „Sven tut dieser Treffer sicherlich gut. Er brauchte endlich mal ein Erfolgserlebnis“, so Trainer Wolfgang Wischmeyer. „Insgesamt war es bis zum Ende eine Zitterpartie und deshalb Nerven aufreibend. Unverdient war der Sieg sicherlich nicht, da wir die besseren Chancen hatten“. Sein Gegenüber Jörg Rodewald vermisste nicht nur einige erkrankte Spieler, sondern weiter die Konstanz in den Leistungen. „Wir haben momentan eine schlechte Phase. Da wir immer wieder umstellen müssen, ist es schwer, sich einzuspielen. Und dadurch fehlt auch die Konstanz. Dieses Spiel hätten wir trotzdem nicht verlieren dürfen. Aber wir haben uns selbst immer wieder in Gefahr gebracht und Tonnenheide viele Einladungen gegeben. So hat am Ende die schlechte Mannschaft gegen die noch schlechtere Mannschaft gewonnen“, so Rodewald.


SANDER SPRACHLOS
Nach der turbulenten Schlussphase war Varls Trainer Oliver Sander erst einmal sprachlos. „Ein kurioses Spiel. Am Ende sicherlich ein glücklicher Sieg, aber wir haben wichtige drei Punkte geholt“, so Sander. Zum Matchwinner wurde ausgerechnet der kleinste Spieler auf dem Platz: Marco Hodde. Der traf kurioserweise auch noch in der Schlussminute per Kopfball. „Börninghausen ist mit einfachen Mitteln zum Erfolg gekommen. Sie haben gut umgeschaltet und uns dadurch vor Probleme gestellt. Anfang der zweiten Halbzeit hatte Börninghausen die große Chance zum 3:2. Erst danach sind wir besser ins Spiel gekommen. Dass wir bei einer 3:2-Führung zwei Minuten vor Spielende in einen Konter laufen, darf so natürlich nicht passieren“.


BOHLMANN VERÄRGERT
Die Laune von Jörg Bohlmann war schon einmal besser als am Sonntagnachmittag. Über 90 Minuten haderten die Alsweder mit den Entscheidungen des Schiedsrichters. Und so war es auch wenig verwunderlich, dass Bohlmann vorzeitig seinen Platz an der Außenlinie verlassen durfte. „Wir haben sicherlich nicht gut gespielt, aber dieses Spiel konnten wir einfach nicht gewinnen“, so Bohlmann. Weitere Kommentare verkniff sich der HSC-Trainer. Nur so viel. „Es wird immer vom gegenseitigen Respekt gesprochen. Aber das gilt nicht nur für die Spieler, sondern auch für die Schiedsrichter. Wir bereiten uns unter der Woche gezielt auf die Partien vor und dann wird es so kaputt gemacht“, so ein enttäuschter Jörg Bohlmann.

Aufrufe: 013.9.2017, 11:30 Uhr
Michael MeierAutor