2024-05-02T16:12:49.858Z

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Stellenwechsel: Aus persönlichen Gründen räumt Marc Sackreuther (rotes Trikot, rechts) seinen Trainerposten beim A-Ligisten TuS Neuhausen. Ihn beerbt Routinier Marco Stark (blaues Trikot, am Ball), hier noch im Dress der mittlerweile aufgelösten SG Eintracht Herrnsheim. Archivfotos: BK/Dirigo; Heinz Hinkel
Stellenwechsel: Aus persönlichen Gründen räumt Marc Sackreuther (rotes Trikot, rechts) seinen Trainerposten beim A-Ligisten TuS Neuhausen. Ihn beerbt Routinier Marco Stark (blaues Trikot, am Ball), hier noch im Dress der mittlerweile aufgelösten SG Eintracht Herrnsheim. Archivfotos: BK/Dirigo; Heinz Hinkel

Wechsel in Neuhausen: Marco Stark rückt auf Trainerposten

Der Wormser Ex-Profi löst Zweittrainer Marc Sackreuther beim A-Ligisten TuS Neuhausen ab +++ Das sind die Gründe

NEUHAUSEN. Über sich selbst sagt Marco Stark (40), dass er sich "immer alles offen gehalten" habe. Zum Beispiel auch: die Rückkehr auf den Trainerposten. Als der einstige Profi und U21-Nationalspieler im Sommer zum TuS Neuhausen stieß, war das, was im Januar 2022 geschehen sollte, aber längst nicht absehbar: Stark, der die SG Eintracht Herrnsheim bis zu ihrer Auflösung leitete, ist wieder Coach. Nach nur einem halben Jahr.

Wie der Klub aus dem Wormser Norden in dieser Woche bestätigte, übernimmt Stark das Amt von Marc Sackreuther (34). Gemeinsam mit Sascha Jeckel soll er den TuS durch die Aufstiegsrunde der A-Klasse Alzey-Worms führen - und eventuell als Teil eines Meistermacher-Trios in die Neuhausener Vereinsannalen eingehen. Schafft Rot-Weiß den Sprung in die Bezirksliga? "Das halbe Jahr hier hat mir unglaublich Spaß gemacht, die Jungs spielen super. Da lässt sich was aufbauen", begründet Stark seine Entscheidung, die Stelle anzutreten.
Es ist der Zeitpunkt des Wechsels, der verwundert Es ist weniger die Personalie, die verwundert, es ist vielmehr der Zeitpunkt. Mitten in der Saison, direkt vor der heißen Phase, dem Wettlauf um den Aufstieg - und das, obwohl es beim Zweiten der Staffel II blendend läuft. Lag ein Zwist in der Luft? Warum tauscht der Verein gerade jetzt seinen Trainer und riskiert einen nervösen, unsteten Gang ins Meisterrennen? "Arbeit hat mich zermürbt" In Neuhausen, das bekräftigen Sackreuther, Stark und der Sportliche Leiter Dennis Dell, sei alles in bester Ordnung. Kein Stress, kein Ärger, keine Unruhen. Sackreuther coachte den TuS über drei Jahre lang. Jetzt zog er, um seiner selbst willen, die Reißleine. Er sagt: "Auf Dauer hat mich die Arbeit als Trainer zermürbt. Zeitlich - aber auch im Kopf. Obwohl es 'nur' A-Klasse ist." Wenn er eine Mannschaft aber auf den Spieltag vorbereiten will, dann nicht mit 90, nicht mit 95 Prozent - sondern mit 100. Das sei sein Anspruch, und den könne er nicht mehr erfüllen. Sackreuther spricht von einem Verschleiß, vom Wohle des Vereins, das es zu wahren gilt. "Ich habe nicht mehr die Power dafür. Natürlich hätten wir es irgendwie durchziehen können, aber das wäre den Jungs gegenüber unfair gewesen", erklärt der 34-Jährige. Erst recht jetzt, wo Titel und Aufstieg auf dem Spiel stehen. Als Trainer, räumt er ein, spüre er die Leidenschaft nicht mehr. Sackreuther bleibt in andereren Funktionen Der Abschied vom Trainerjob, er bedeutet für den Mittelfeld-Kicker mitnichten ein Adieu vom TuS. Sackreuther bleibt. Als Spieler, als Vorstandsmitglied, als beratende Kraft hinter dem Duo Jeckel/Stark. "Jetzt kommt die Zeit, in der er sich selbst wieder auf sein Spiel konzentrieren kann", sagt Dell, der Sportliche Leiter. Stark meint: "Auch als Spieler hilft er uns. Marc hat einfach Lust auf Fußball." In der A-Klasse lauert der TuS Neuhausen hinter dem SV Guntersblum - mit einer Partie und vier Punkten weniger. Am 6. März steht noch das direkte Duell an. Kevin Bernhardt mit starker Torquote Es ist eine von zwei Chancen für den TuS, letzte Zähler für die Aufstiegsrunde abzustauben. "Dann schauen wir, wie gut die andere Staffel ist. Wir sind voller Selbstvertrauen", sagt Marco Stark. Das können sie auch sein in Neuhausen: Mit Kevin Bernhardt (23 Tore) stellt der TuS den A-Klasse-Mann mit der besten Torquote - 1,8 Mal trifft er im Schnitt pro Spieltag. Von Nibelungen Worms kehrt zudem Maurizio Scherer zurück. Früher war Stark unter anderem Profi beim FCK, beim 1. FC Saarbrücken, beim SV Sandhausen. Sechsmal trug er ein Junioren-Nationaltrikot. Mit seiner Erfahrung kann er als zweiter Trainer entscheidende Impulse setzen. "So ist es besser, als jemanden von außerhalb zu holen", sagt der 40-Jährige.
Aufrufe: 017.1.2022, 06:00 Uhr
Peter-Pascal PortzAutor