2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
Ein Kommen und Gehen: Nachdem sich die SpVgg Joshofen-Bergheim von ihrem Spielertrainer Martin Finkenzeller (rechts) getrennt hat, übernimmt nun der ehemalige Coach des BSV Neuburg, Martin Distl (links), das sportliche Kommando beim Kreisklassisten.  Fotos: Xaver Habermeier
Ein Kommen und Gehen: Nachdem sich die SpVgg Joshofen-Bergheim von ihrem Spielertrainer Martin Finkenzeller (rechts) getrennt hat, übernimmt nun der ehemalige Coach des BSV Neuburg, Martin Distl (links), das sportliche Kommando beim Kreisklassisten. Fotos: Xaver Habermeier

Wechsel auf der Kommandobrücke

SpVgg Joshofen-Bergheim trennt sich von Spielertrainer Martin Finkenzeller +++ Martin Distl übernimmt

Eigentlich hatten sie es sich bei der SpVgg Joshofen-Bergheim alles so schön ausgemalt. Die Premieren-Saison nach der erfolgreichen Fusion (SpVgg Unterstall-Joshofen und SV Bergheim) hätte eine „besondere“, sprich erfolgreiche werden sollen. Dazu ließen sich die Verantwortlichen auch nicht lumpen und engagierten mit Martin Finkenzeller einen neuen Spielercoach, der das Prädikat „Hochkaräter“ durchaus verdiente. Auch wenn es seine erste Trainerstation war, so liest sich die sportliche Vita des 30-Jährigen überaus beeindruckend. In den vorangegangenen fünf Jahren agierte Finkenzeller als Kapitän beim Bayernligisten FC Pipinsried, mit dem er zwischenzeitlich sogar um den Aufstieg in die Regionalliga spielte.

Doch die Realität nach nunmehr neun Spieltagen in der Saison 2016/17 der Kreisklasse Neuburg sieht anders aus. Anstatt der TSG Untermaxfeld, dem SV Echsheim oder SC Ried (wie erhofft) an der Tabellenspitze Paroli zu bieten, steckt die SpVgg Joshofen-Bergheim mit mageren sieben Punkten im „Keller“ fest. Kurzum: Abstiegs- statt Aufstiegskampf ist derzeit beim Fusionsklub angesagt.

„Wir sind sicherlich mit anderen Ansprüchen und Ambitionen in diese Spielzeit gestartet“, redet auch Abteilungsleiter Stefan Schneider erst gar nicht um den heißen Brei. Der berühmte letzte Tropfen, der das Fass schließlich zum Überlaufen brachte, folgte schließlich am vergangenen Sonntag beim enttäuschenden 1:1 gegen den FC Staudheim, der bis dato lediglich einen einzigen Zähler auf seinem Konto hatte. Bereits eine Woche zuvor hatte es gegen den ebenfalls kriselnden BSV Neuburg eine 0:1-Niederlage gegeben.

„Man muss ganz ehrlich sagen, dass schon die schwache Vorstellung gegen den BSV ein weiterer Rückschritt war“, berichtet Schneider, der angesichts der sportlich angespannten und unbefriedigenden Situation die Partien gegen Neuburg, Staudheim und nun Baar als „Siegspiele, die wir gewinnen müssen“, deklarierte. Selbst nach der Pleite gegen den BSV war man im SpVgg-Lager, laut Schneider, „fest davon überzeugt, dass wir die Heimpartie gegen den FC Staudheim zu unseren Gunsten entscheiden“. Doch nach der erneut „ernüchternden Darbietung“ sahen sich die Verantwortlichen letztlich zum Handeln gezwungen und trennten sich mit sofortiger Wirkung von ihrem Spielertrainer Martin Finkenzeller.

„Nachdem wir ja eigentlich dafür bekannt sind, dass wir auf der Trainerposition immer längerfristig planen, ist diese Entscheidung nicht einfach gefallen“, erklärt Schneider. Aber letztlich habe man keine andere Alternative gesehen. „Martin ist menschlich und charakterlich absolut top. Leider hat es sportlich beziehungsweise vom Entwicklungsprozess und den Ergebnissen nicht gepasst“, so der SpVgg-Spartenchef weiter. Die Nachricht von der Trennung habe Finkenzeller „sehr gut“ aufgenommen. „Letztlich haben sich alle Seiten von dieser Zusammenarbeit mehr versprochen. Und nach der Begegnung gegen Staudheim hat es Martin wohl schon gewusst, dass es eine Veränderung geben muss“, sagt Schneider.

Nachdem man bei der Neubesetzung des Trainer-Postens nicht auf eine interne Lösung setzen wollte, musste sich der Abteilungsleiter auf die Suche nach einem externen Kandidaten machen – und wurde dabei bei einem „alten Bekannten“ schnell fündig! Sein Name: Martin Distl – seines Zeichens ehemaliger Angreifer des VfR Neuburg sowie Ex-Spielertrainer des BSV Neuburg. Zuletzt legte er aus privaten Gründen eine „Fußballpause“ ein.

„Ich kenne Martin aus unserer gemeinsamen Zeit beim TSV Pförring recht gut. Seitdem ist der Kontakt nie abgerissen“, so Schneider und verrät: „Er stand in der Vergangenheit schon mehrfach auf unserer Wunschliste ganz oben. Leider hat es da nie geklappt. Umso mehr freut es mich natürlich, dass wir Martin jetzt verpflichten konnten.“ Gemeinsam mit Albert Keller (einst ESV Ingolstadt und SV Manching) wird Distl nun die Geschicke bei der SpVgg Joshofen-Bergheim leiten. Die erste Trainingseinheit mit seinem neuen Team absolvierte Distl bereits am Dienstag. Die „Feuertaufe“ als Coach steht dann am Sonntag gegen den SV Baar an.

Aufrufe: 013.10.2016, 10:56 Uhr
Neuburger Rundschau / Dirk SingAutor