Was sich unbedingt in Zell bessern muss

Mit Manuel Bausen übernimmt ein Mann mit Zeller Vergangenheit das Team, das sich aktuell auf einem Abstiegsplatz in der Kreisliga A Mosel befindet. Einst half Bausen als Spieler mit, den Klassenerhalt in der Bezirksliga zu sichern – jetzt soll er als Trainer die SG vor dem Absturz in die B-Klasse bewahren. Dabei hat Bausen schon Erfolge in seiner Trainerzeit vorzuweisen: Trotz eines siebten Platzes trat der in Grenderich lebende Coach 2014/15 in Kröv zurück, nachdem er den TuS zuvor zum Aufstieg und Pokalsieg geführt hatte. In seiner vierjährigen Amtszeit in Cochem führte er anschließend die Spielvereinigung in die Bezirksliga Mitte. „Ich hatte den Verein schon im Winter 2019 darüber informiert, dass ich im Sommer aufhören werde. Ich hatte das Gefühl, dass vier Jahre genug waren, zumal wir in den Vorjahren stets knapp am Aufstieg gescheitert waren“, sagt Bausen, der nach einem mehrstündigen Gespräch mit dem Zeller Ehrenvorsitzenden Karl-Heinz Hartmann und dem neuen Sportchef Christoph Reinisch vom Konzept und der Neuausrichtung überzeugt wurde: „Die Dinge wurden von beiden sehr klar angesprochen, die Situation ist schwierig. Doch wir haben viele Ideen zusammengetragen.“ Die Zusage Bausens über die Saison hinaus gilt im Falle eines Abstiegs auch für die B-Liga.

Neues Torwartduo

„Primäres Ziel ist der Klassenerhalt, doch wir wollen schon jetzt den Neuaufbau anstoßen und für eine gewisse Aufbruchstimmung sorgen“, sagt der 35-Jährige. Um eine solche positive Grundstimmung zu erzielen, haben die Zeller einige neue Spieler an Land gezogen. Für das Tor wurden der frühere Zeller, Kröver und Traben-Trarbacher Ralph Clauß (53) und Dominic Materna verpflichtet. Der 27-Jährige kommt aus Cochem und war dort einst Meistertorwart unter Bausen. Materna war bereits zu Bezirksligazeiten in Zell aktiv, wird die SG aber im Sommer wegen beruflicher Veränderungen schon wieder verlassen. „Dominic kennt Umfeld und Verein und ist ein zuverlässiger Torhüter. Ralph ist trotz seiner 53 Jahre extrem motiviert und fit“, weiß der neue Trainer. Die bisherige Nummer eins, Florian Binzen, ist weiterhin dabei, kann aber aufgrund seines Jobs bei der Bundeswehr nicht immer trainieren. "Deshalb mussten wir nach Alternativen suchen - ein Torwart ist ohnehin zu wenig. Mir ist sehr wichtig, dass wir in der derzeitigen Konstellation im Training meistens mindestens zwei Torhüter dabei haben wollen", ergänzt Bausen.

Wer sonst noch alles kam

Klaus Fahrenkrog kommt ebenfalls aus Cochem. Der 26-jährige defensive Mittelfeldspieler gilt als diszipliniert und fleißig, bekam aufgrund seiner Schichtarbeit in Cochem zuletzt aber kaum noch Einsatzzeiten. Kim Patrick Dohle wechselt vom Hunsrück/Mosel-A-Ligisten SG Bremm und hat unter seinem damaligen Trainer Reinisch in der Offensive gespielt. Mit Moritz Hoffmann wurde ein Leistungsträger früherer Jahre wieder reaktiviert. Eines aber soll in Zell, Alf und Bullay gänzlich anders werden, so Bausen: „Ich habe der Mannschaft nahe gelegt, dass die Trainingsbeteiligung unbedingt besser werden muss, um Erfolg zu haben. Jeder muss sich mehr einbringen.“ Am 15. März wird es wieder ernst, wenn es zum SV Blankenrath geht. „Es gibt nichts Schöneres, als im ersten Spiel das Derby in Blankenrath zu spielen. Wir haben keine Angst und wollen dort gewinnen“, soll laut Bausen die Aufbruchstimmung an der Mosel gleich zum Auftakt erste Ergebnisse bringen.