2024-05-10T08:19:16.237Z

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Roland Seitz war bis März 2021 Cheftrainer beim VfR Aalen.
Roland Seitz war bis März 2021 Cheftrainer beim VfR Aalen. – Foto: Pressefoto Eibner

Was macht eigentlich Roland Seitz? »Harte Zeit im Moment«

Der 57-jährige Coach ist seit einem Jahr ohne Job im Fußball

Was macht eigentlich Roland Seitz? Der 57-Jährige aus Neumarkt in der Oberpfalz war sowohl als Spieler als auch als Trainer bei diversen Profiklubs aktiv. Seit seiner Entlassung beim VfR Aalen vor ziemlich genau einem Jahr im März 2021 ist es ruhig um den ausgewiesenen Fußballexperten geworden.

"Ich bin derzeit zuhause in Neumarkt", lässt Seitz wissen, der einst im Alter von 19 Jahren als junger Spieler zur SpVgg Unterhaching wechselte und später mit dem MSV Duisburg in die Bundesliga aufstieg. Als Trainer arbeitete er unter anderem in Paderborn und Aue in der zweiten Liga. Seit 12 Monaten ist er nun ohne Aufgabe im Fußball. Eine ungewohnte Situation für ihn: "Das kenne ich so eigentlich nicht. Seit 2008 war ich ununterbrochen im Job unterwegs. Es ist für mich schon eine harte Zeit im Moment." Der positiv Fußballverrückte sehnt sich nach der Rückkehr in den Ball-Zirkus und ist voller Tatendrang: "Ich bin im Grunde für alles offen. Ich habe auf meinen Stationen in der Regionalliga Südwest als Trainer, aber auch als Sportdirektor gearbeitet. Ich lebe in Neumarkt zentral in Bayern, habe zum Beispiel kurze Wege nach Eichstätt, Ingolstadt, Fürth oder Nürnberg. Die Regionalliga Bayern hat sich in den letzten Jahren gut entwickelt." Darf`s auch was unterhalb der 4. Liga sein? "Ich hatte zuletzt Kontakt zu einem österreichischen Zweitligisten, das hat sich aber zerschlagen. In der Bayernliga würde mich ein Verein mit Ambitionen reizen, so wie in Vilzing oder Donaustauf."

Den Fußball in seiner Heimat hat er nie aus den Augen verloren, auch wenn er in der jüngeren Vergangenheit über ein Jahrzehnt im Südwesten der Republik unterwegs war. Was hat er von seinen Stationen in Trier, Elversberg und Aalen mitnehmen können? "Es war eine schöne Zeit. In Trier hatten wir tolle Highlights im DFB-Pokal. Elversberg war ein Job, es sollte einfach in die dritte Liga hochgehen. Was viele gar nicht wissen: Da steckt ein großer Sponsor dahinter mit großen Ambitionen. Leider sind wir zweimal in der Relegation gescheitert, erst gegen Zwickau, dann gegen Unterhaching. Das war natürlich extrem bitter. In Aalen sollte es nach dem Sturz in die Regionalliga gleich wieder hochgehen. Aber mit dem Etat war das einfach nicht möglich. Und so bin ich eben in der Regionalliga hängengeblieben", schmunzelt Seitz.

– Foto: Pressefoto Eibner


Mit seinem ehemaligen niederbayerischen Weggefährten Reinhold Breu steht Seitz nach wie vor im regen Austausch. Die beiden pflegen ein freundschaftliches Verhältnis. "Als Reinhold noch Co-Trainer bei Austria Wien war, hat er mich mehrfach eingeladen, nach Österreich zu kommen, um beim Traditionsklub zu hospitieren. Leider war das wegen der Corona-Problematik dann zu heikel. Und jetzt ist Reinhold ja wieder ganz weit weg", lacht Seitz. Sein Spezl aus Deggendorf ist seit Anfang des Jahres Sportdirektor beim litauischen Verband.

Und was sagt Roland Seitz eigentlich zum Tohuwabohu in Neumarkt? "Der ASV ist ja mein Heimatverein. 1995 war ich sogar Spielertrainer. Was soll ich sagen? Eigentlich bin ich da ein bissl zu weit weg, aber das war schon kurios. Sowas darf nie passieren und war auch einer gewissen Führungsschwäche geschuldet. Aber man muss mit zu harscher Kritik vorsichtig sein. Die Leute machen das alles ehrenamtlich in ihrer Freizeit." Ein Engagement bei seinem Heimatverein schließt er derzeit aus. Für alles andere ist Roland Seitz aber offen. Und wer weiß, vielleicht gelingt es ihm ja, den Makel der zwei verlorenen Relegations-Duelle um den Aufstieg in die dritte Liga eines Tages noch auszumerzen.

Aufrufe: 016.3.2022, 14:15 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor