2024-05-02T16:12:49.858Z

Transfers
Zeigt sich enttäuscht über die Art und Weise der Trennung: Rudi Roth. F: Schwarz
Zeigt sich enttäuscht über die Art und Weise der Trennung: Rudi Roth. F: Schwarz

Warum Rudi Roth nach dreieinhalb Jahren gehen musste

Hintergründe zum Trainerwechsel in der Mosel-Kreisliga A: Sascha Kohr beerbt Rudi Roth bei SG Veldenz/Burgen.

Es war ein zumindest aus seiner Sicht abruptes Ende: Nach dreieinhalb Jahren wurde Rudi Roth kurz nach den Feiertagen offenbart, dass man nicht länger mit ihm als Trainer des Mosel-A-Ligisten SG Veldenz/Burgen plane. „Ich bin ohne Vorwarnung zu dem Gespräch mit Rainer Haas (Vorsitzender des FC Burgen, d. Red.) gebeten worden. Dort hat man mich letztlich vor vollendete Tatsachen gestellt“, sagt der 49-Jährige mit durchaus verbittertem Unterton. Sein Nachfolger ist mit Sascha Kohr jemand, dessen Name schon länger im Umfeld der Spielgemeinschaft gehandelt wurde. „Davon hatte ich auch immer mal wieder gehört. Konkret wurde es aber erst zwischen den Jahren“, lässt Kohr durchblicken.

Anfang Oktober hatte er seinen Rücktritt bei der ebenfalls in der A-Klasse Mosel angesiedelten SG Niederkail erklärt („Ich habe die Mannschaft nicht mehr erreicht.“), hielt sich daraufhin als Spieler bei seinem Heimatverein SV Leiwen-Köwerich fit. Vieles deutete daraufhin, dass der auch aus Leiwen stammende Kohr im weiteren Verlauf der Saison für den abstiegsbedrohten Bezirksligisten aufläuft, ehe es zur Anfrage aus Veldenz und Burgen kam: Angesichts von 13 Punkten Rückstand (bei allerdings zwei Spielen weniger) auf Spitzenreiter SV Niederemmel noch vom Aufstieg zu reden, hält Kohr für „unrealistisch“. Trotzdem sieht er die Aufgabe bei der Spielgemeinschaft als Herausforderung an und hat bei Spielbeobachtungen Potenzial im Team des aktuellen Tabellenvierten ausgemacht. Mitspielen kann Kohr noch, muss er aber nicht: „Wenn ich auf dem Platz helfen kann, bin ich dabei. Sind andere besser, schaue ich es mir von draußen an.“

Verantwortlicher sah Abnutzungserscheinungen

Norbert Follmann, der nach dem plötzlichen Tod des langjährigen Vorsitzenden Lothar Rohr seit Ende November den SV Veldenz im SG-Vorstand vertritt, bedauert die Trennung von Roth einerseits: „Menschlich war das immer eine gute Verbindung mit ihm.“ Zudem hält auch er die Kurzfristigkeit der Trennung kurz nach den Weihnachtsfeiertagen für alles andere als optimal: „Für die Art und Weise kann ich mich nur bei Rudi entschuldigen. Das war nicht so glücklich.“ Andererseits hatte (auch) Follmann Abnutzungserscheinungen ausgemacht: „Die Trainingsbeteiligung hatte zuletzt nicht mehr so gestimmt. Wir wollten es vermeiden, dass die Saison irgendwo zwischen Gut und Böse endet und das Team nicht mehr in die Gänge kommt.“

Dass es für ihn immer schwieriger gewesen sei, das Team zu motivieren, kann Roth überhaupt nicht nachvollziehen: „Dagegen sprechen auch die guten Leistungen noch kurz vor der Winterpause mit dem 6:1 bei Rot-Weiss Wittlich und der starken Auftritt trotz der 2:3-Niederlage bei Spitzenreiter SV Niederemmel.“ Außerdem sei man noch im Kreispokal vertreten und „angesichts der zwei Nachholspiele war aus meiner Sicht der Zug nach ganz oben auch noch nicht abgefahren.“

Roth will Trainerlaufbahn beenden

Vom Prozedere der Trennung sehr enttäuscht ist Roth, der davor zuletzt den SV Zeltingen-Rachtig gecoacht hatte und als Spieler einst unter anderem für den SV Wittlich, den FSV Salmrohr und die TuS Koblenz in der Ober- und der Regionalliga aktiv war: „Angesichts der Art und Weise, wie das hier abgelaufen ist, habe ich keine Lust mehr, irgendwo nochmal Trainer zu sein.“

Sauber verlief derweil die Übergabe zwischen Kohr und seinem Vorgänger: Nach Angaben des neuen SG-Trainers habe Roth ihm anstandslos den Trainingsplan übergeben und sei ihm ohne Groll begegnet. „Ich wollte das Amt eigentlich erst im Sommer antreten“, betont Kohr, „um die kommenden Monaten als Eingewöhnungszeit zu nutzen, habe ich dann aber doch zugesagt, kurzfristig bereits einzusteigen.“

Aufrufe: 011.1.2018, 17:37 Uhr
Andreas Arens Autor