2024-05-24T11:28:31.627Z

Interview
Alexander Riehl ist aus Neuruppin nach Altlüdersdorf gewechselt. Am Wochenende erlebte er sein ganz persönliches Debakel.
Alexander Riehl ist aus Neuruppin nach Altlüdersdorf gewechselt. Am Wochenende erlebte er sein ganz persönliches Debakel. – Foto: Wieland

"War das einer der schlimmsten Tage Ihrer Laufbahn?"

Altlüdersdorfs Alexander Riehl trat am Wochenende gegen seinen Ex-Klub aus Neuruppin an - als Captain. Der SVA ging komplett unter.

Mit dem neuen Klub als Captain beim Alten: Da sollte es schon laufen. Für Alexander Riehl, der aus Neuruppin nach Altlüdersdorf gewechselt ist, wurde das zu einer Katastrophe.

0:6 beim Ex-Verein: War das einer der schlimmsten Tage in Ihrer Laufbahn als Fußballer?

Alexander Riehl: Das kann man tatsächlich so sagen. Die Rückkehr hatte ich mir ganz anders vorgestellt. Die Höhe und die Art und Weise der Niederlage waren schlimm.

Hatten Sie schon Zeit, um Ursachenforschung zu betreiben, oder geht es eher darum, so eine Pleite schnell zu vergessen?

Wir haben uns unmittelbar nach dem Spiel schon unterhalten. Aber man kommt dann doch zu dem Entschluss, dass es bei der Art und Weise keinen Sinn macht, nach den Fehlern zu suchen. Du musst versuchen, es abzuhaken und zu vergessen, was natürlich nicht so leicht ist. So eine Niederlage beschäftigt dich länger. Darüber denkst du die ganze Woche und bis zum nächsten Spiel nach.

Altlüdersdorf hat mit seiner neu formierten Mannschaft bislang einen sehr gefestigten Eindruck gemacht. Wie kann dann so etwas passieren?

Weil es bislang so gut lief, ist es ja so schockierend und unglaubwürdig, dass wir derart unter die Räder gekommen sind. Die bisherigen Erfolge waren keine Zufallsprodukte. Die kamen nicht von ungefähr. Wir haben auch spielerisch überzeugt. Es ist einfach alles falsch gelaufen, was falsch laufen kann.

Spiegelt die Höhe der Niederlage den Spielverlauf wieder?

Ich saß am Abend mit ein paar befreundeten Neuruppinern zusammen. Die haben selbst gesagt, dass sie einen Sahnetag hatten. Da hat alles gepasst, fast jeder Schuss war ein Treffer. Teilweise haben wir gravierende Fehler gemacht, aber der MSV war gnadenlos effektiv. Gefühlt war jeder Schuss von Weckwerth drin. Ich gönne ihm die fünf Tore, auch wenn es für uns schlecht war.

Haben Sie schon den Spruch gehört, wonach es besser ist, ein Spiel mit 0:6 als sechs Partien mit 0:1 zu verlieren?

Tatsächlich ja. Vielleicht sagen wir nach der Saison, dass die Niederlage zwar bitter, aber irgendwie hilfreich war. Und eine Revanche im Rückspiel wird es noch geben. Gleich im nächsten Spiel gegen Frankfurt werden wir sehen, ob wir in die Spitzengruppe gehören und eine Reaktion zeigen können. Wir stehen als Vierter immer noch gut da und werden versuchen, dass alles schnell vergessen zu machen.

Sie sind erst wenige Wochen in Altlüdersdorf, trugen am Sonnabend aber die Kapitänsbinde. Erfüllt Sie das mit Stolz?

Ich habe erst kurz vor dem Spiel erfahren, dass sich einige etablierte Spieler dafür eingesetzt haben, dass ich die Vertretung von Sven Marten (fehlte gesperrt; Anm.d.Red.) übernehme. Er hat mir dann selbst die Binde gegeben. Das erfüllte mich wirklich mit Stolz. Es ist eine Ehre nach so kurzer Zeit, wenn es auch nur stellvertretend war. So zu starten als Kapitän, ist nicht super. Man merkt aber, dass man gut angekommen ist und ein vernünftiges Standing hat. Überhaupt wurden alle Neuzugänge gut aufgenommen.

Die Fragen stellte Stefan Zwahr.

Profil: Alexander Riehl

Alle Daten und Fakten zum Match und die Wahl zum Mann des Tages: Spielbericht

Aufrufe: 023.9.2019, 19:48 Uhr
MOZ.de/Stefan ZwahrAutor