2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines
– Foto: Krause

Wann, wenn nicht jetzt?

Stürmer Lukas Heins wechselt vom SV Anderlingen in die Oberliga

Anderlingen. Der Wechsel von Lucas Heins vom SV Anderlingen zum FC Hagen/Uthlede sorgt für Gesprächsstoff bei Fußballfans in der Region. Der talentierte Kreisliga-Stürmer (fünf Tore/fünf Vorlagen in sechs Spielen) stellt sich beim von Benjamin Duray trainierten Oberligisten einer knallharten Herausforderung. Doch die Attribute, die der 25-Jährige mitbringt, bieten eine realistische Chance auf einen möglichen Durchbruch.

„Ich weiß, dass keiner Lucas auf dem Zettel hatte. Der bringt unter anderem Robustheit und Größe mit, passt in das Profil, das wir vorne suchten, und ist ein feiner Junge“, sagt FC-Trainer Benjamin Duray, der den Anderlinger eher zufällig kennenlernte. Lucas Heins studiert an der Universität in Flensburg Lehramt und benötigte für seine Bachelorarbeit einen Kontakt zu einem Bundesligaverein, um dort im Nachwuchsleistungszentrum zu hospitieren. „Benny hat als Trainer ein gutes Netzwerk und beste Kontakte zu vielen Vereinen. Daher hatte ich ihn gebeten, für mich eine Verbindung zum VfL Wolfsburg oder Werder Bremen herzustellen. Das wäre auch gelaufen, doch leider kam Corona dazwischen“, sagt der 25-Jährige.
Dann machte Duray dem SV-Stürmer zu dessen Überraschung ein Angebot für einen Wechsel zum Oberligisten. Die Offerte schlug beim Ur-Anderlinger wie ein Blitz ein, sorgte für einige schlaflose Nächte. „Das Angebot kam völlig überraschend, hörte sich aber sehr interessant an. Doch es ist schon ein krasser Sprung. Die Oberliga ist eine ganz andere Hausnummer als die Kreisliga“, so der 1,93 Meter große Angreifer.


Familie stimmt dafür
​Seine Eltern Heidi und Georg sowie das unmittelbare Umfeld über das Hammerangebot zu informieren, war der nächste Schritt. „Ich brauchte einfach ein Feedback, wollte nichts überstürzen. In den letzten Jahren gab es immer wieder einmal Angebote aus der Region. Doch selbst die Landesliga wäre für mich nie ein Grund gewesen, auch nur darüber nachzudenken“, sagte Lucas Heins, der von seiner Familie ein klares „Go“ erhielt und totale Unterstützung signalisiert bekam.
Auch bei seinen Teamkollegen, mit denen er seit der Jugend zusammenspielt, ging der Daumen nach oben. „Wir sind Lucas nicht böse, dass er wechselt und die Chance nutzen möchte. Die Oberliga ist schon ein riesen Schritt, doch er hat eine tolle Mentalität und ist ein super Stürmer“, sagt SV-Kapitän Andre Steffens. Auch sein Coach Klaus Otten zeigte volles Verständnis: „Die Chance muss Lucas einfach annehmen. Wenn nicht jetzt, wann dann. Für unser Team ist es aber natürlich ein herber Verlust.“


50 Kilometer zum Training
​Der zeitliche Aufwand ist groß, die Fahrtstrecke zum Training über die Dörfer beträgt gute 50 Kilometer. „Ich sitze fast zwei Stunden im Auto und trainiere zwei Stunden. Das ist schon enorm“, so Heins. Doch der Stürmer nimmt das für die neue Herausforderung gerne auf sich, will sich aber zugleich nicht unter Druck setzen. Seine Ziele wirken erst einmal bescheiden. „Benny war als Person ausschlaggebend für meinen Wechsel. Er ist ein sehr guter Trainer und bringt eine Menge Erfahrung mit. Ich bin mir sicher, dass ich in den Übungseinheiten viel dazu lernen werde. Darauf habe ich richtig Bock und werde mich voll reinhängen“, so der 25-Jährige.
Der Verein suchte vorne einen „Wandspieler“ – eine Position, die dem robusten 1,93-Meter-Angreifer liegen dürfte. Dass der Weg zu einem Stammplatz trotzdem zur Geduldsprobe werden kann, ist Lucas Heins klar. „Ich stecke mir kleine Ziele, hoffe auf Einsatzzeiten.“
Für Hagen/Uthlede wird es auch in der neuen Spielzeit um den Klassenerhalt gehen. Doch die Verantwortlichen haben gute Arbeit geleistet und überdurchschnittliche Kicker ins Stadion an die Blumenstraße gelotst. Anders als in der Vorsaison kann Coach Duray künftig reagieren und Verstärkungen von der Bank bringen.

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Aufrufe: 03.6.2021, 08:22 Uhr
Zevener Zeitung/ Manfred KrauseAutor