Wallenhorst gewinnt Fußball-Krimi

Nach einer gut zehnminütigen Abtastphase entwickelte sich an der Mirower Straße ein denkwürdiges Fußballspiel, das man wohl als bestes Spiel der bisherigen Saison in der Kreisliga Nord bezeichnen darf. Der Gast aus Venne trat selbstbewusst und ohne Angst vor den bislang unbesiegten Wallenhorstern an und hätte in der zwölften Spielminute einen Elfmeter bekommen müssen, den der unglückliche Schiedsrichter den Gästen jedoch nicht zusprach. Diese Aktion war für den Gastgeber eine Art Weckruf, innerhalb von nur zehn Minuten erspielte man sich drei große Möglichkeiten, ohne dabei zum Torerfolg zu kommen.

Dieser folgte in der 24. Spielminute: Sebastian Kröger wurde in den freien Raum geschickt, umkurvte Vennes Torhüter Rauer und schob den Ball zur durchaus verdienten Führung für die Roten ein. Nur zwei Minuten später erhöhte Phillip Eckhart mit seinem siebten Saisontor auf 2:0. Als viele sich schon auf den Weg zur Halbzeitwurst machen wollten, flog ein Freistoß von Patrick Klöppel aus gut 35 Meter in den Wallenhorster Strafraum, wurde immer länger und landete schließlich hinter dem unglücklich aussehenden Marius Grote im Tor der Roten – 1:2. Halbzeit.

Aus der Kabine kam der TSV Wallenhorst aktiver und spielfreudiger als der Gast aus Venne, was in der 61. Spielminute zum, zu dieser Zeit überfälligen, 3:1 führte: Ein Venner Verteidiger bekam bei einem Klärungsversuch den Ball an die Hand, den fälligen Elfmeter verwandelte David Brüwer eiskalt – sein 16. Treffer in dieser Saison. Wiederum nur zwei Minuten später entschied der Schiedsrichter – dieses Mal ohne Zweifel – auf Foulelfmeter für Venne, nachdem Torhüter Marius Grote den Venner Stürmer ungeschickt zu Fall brachte. Genau wie Brüwer verwandelte auch Patrick Klöppel den Strafstoß sicher und brachte mit dem 3:2 wieder Spannung in eine Partie, die in den letzten 25 Minuten an Dramatik und Klasse kaum noch zu überbieten sein sollte.

Denn der Gast aus Venne drückte nun auf den Ausgleich, der in der 77. Minute fiel: Matthias Müller wurde auf der rechten Seite angespielt und von der Wallenhorster Verteidigung nicht entscheidend gestört, sein Schuss in die lange Ecke war für Grote unhaltbar – der verdiente 3:3-Ausgleich für einen leidenschaftlich kämpfenden und clever spielenden Gast. In der Folgezeit hatten beide Mannschaften ausreichend Chancen auf den Siegtreffer, den Phillip Eckhart in der fünften Minute der Nachspielzeit nach einer feinen Kombination über die Stationen Fricke und Boße zum Jubel der Wallenhorster Fans erzielte. Es war das passende Ende eines dramatischen und phasenweise fantastischen Kreisligaspieles, das eigentlich zwei oder gar keinen Sieger verdient gehabt hätte.

Durch den Sieg am heutigen Tage konnte der TSV Wallenhorst seinen Vorsprung von sechs Punkten auf den Verfolger aus Lechtingen halten, der sein Heimspiel gegen den SC Quakenbrück mit 5:0 gewann.