2024-06-06T14:35:26.441Z

Allgemeines
Bild1
Bild1
Sparkasse

VSV-Fußballer kleiden die Sportszene ein

BUXTEHUDE. Zwischen Feierabend und Training widmen sich Nico Blohm und Sven Schlöffel ihrem Geschäft. Die Hedendorfer Fußballer statten Mannschaften aus der Region mit Mützen in Vereinsoptik aus und machen sich dabei einen Trend aus den USA zunutze.

Die Geschichte beginnt im Sommer 2016 auf Mallorca. Saisonabschlussfahrt der VSV Hedendorf/Neukloster. Mit dabei sind Nico Blohm und Sven Schlöffel, zwei Fußballer, die damals noch nicht ahnen, was aus einer flüchtigen Wahrnehmung bald erwachsen wird. Denn als die beiden und ihre Mitspieler in einem Party-Tempel auf der Urlaubsinsel feiern, sind da auch andere Mannschaften. Eine sticht heraus, die jungen Männer tragen Mützen mit dem Wappen ihres Vereins.

Das, denken Blohm und Schlöffel, würde in Hedendorf sicherlich auch gut ankommen.Anderthalb Jahre später sitzen die beiden VSV-Fußballer an einem Bartisch in Blohms Wohnung. Vor ihnen liegen bunte Beanies, lauter Pudelmützen mit Bommeln und den Logos hiesiger Vereine. TSV Eintracht Immenbeck, SG Lühe, SV Ahlerstedt/Ottendorf, JSG Apensen/Harsefeld - und natürlich VSV Hedendorf/Neukloster. Blohm, 28, und Schlöffel, 29, selbst tragen graue Caps, Schirmmützen mit VSV-Logo. Sie haben ihre "Schnapsidee" verwirklicht und inzwischen ein Gewerbe angemeldet: SBsports

Los ging es im vergangenen Jahr mit den Caps bei den VSV. "Hedendorf war quasi unser Versuchskaninchen", sagt Schlöffel, "die Caps gingen gut weg." Und wenn das in Hedendorf gut angenommen werde, dachten die beiden, dann ließen sich davon bestimmt auch andere Vereine begeistern. Blohm und Schlöffel nutzten ihr "Netzwerk" zu Lieferanten und Vereinen wie Immenbeck, A/O und Harsefeld und heimsten erste Aufträge ein. Ihr Ziel ist es, die Vereine mit ihren "coolen" und "erschwinglichen" Produkten auszustatten.

Trend aus der NFL

Zugute kommt ihnen dabei ein Trend aus den USA. Dort sind Caps und Beanies mit den Logos der Football-Teams seit einigen Jahren sehr beliebt. Und auch in Deutschland entwickeln sich diese zu einem Verkaufsschlager, seitdem die NFL immer mehr Anhänger findet. "Wir haben uns an der Optik der NFL-Modelle orientiert", sagt Blohm.

Markant sind neben dem Vereinslogo der Bommel und ein breiter Schriftzug, in Blau prangt "Forza A/O" auf dem Beanie der Ahlerstedter Fußballer.Sobald sich ein Verein an den Caps oder Beanies interessiert zeigt, erstellen die beiden eine Grafik und lassen damit über ihren Lieferanten ein "Sample" anfertigen, damit sich die Vereinsvertreter von der Qualität überzeugen können. Gibt es grünes Licht, geben Blohm und Schlöffel eine Bestellung auf.Mittlerweile haben die beiden 15 Kunden, darunter nicht nur Fußballteams aus dem Stader und Cuxhavener Raum, sondern auch Handballer aus Horneburg und Fredenbeck oder die Eishockey-Tigers aus Harsefeld. Mund-zu-Mund-Propaganda und die Facebook-Seite sind die größte Werbung. Aufgefallen ist den beiden auch, dass viele Sportler ihre Mützen auch in der Freizeit tragen. Geschätzt rund 1000 Beanies wurden bislang abgesetzt.

Bis jetzt nur ein Nebenjob

Noch, sagt Blohm, laufe das Geschäft nebenbei. "Wir haben jetzt unsere erste Saison hinter uns, wir wollen noch nicht alles auf eine Karte setzen", ergänzt Schlöffel. Im Hauptberuf arbeitet Blohm bei einem Mineralölvertrieb, Schlöffel bei einer Reederei. Ihrem anderen Geschäft widmen sie sich nach Feierabend und am Wochenende.Blohm und Schlöffel sind seit Kindertagen beste Freunde. Anfangs waren sie auf dem Spielfeld noch Gegner. Blohm spielte in Estebrügge und Ahlerstedt, bevor er 2010 nach Hedendorf wechselte. Schlöffel kickte in Harsefeld und kam noch in der Jugend zu den VSV. Seit 2010/11 spielen sie gemeinsam mit der Herrenmannschaft in der Bezirksliga. Das könnte sich in der kommenden Saison ändern.

Die Hedendorfer, die am Freitag (20 Uhr) beim Vorletzten in Hammah antreten, stehen an der Tabellenspitze, geben sich aber zurückhaltend, was einen möglichen Aufstieg in die Landesliga anbelangt. "Es wird ein enges Rennen bis zum Schluss", sagt Blohm. "An der Spitze", glaubt Schlöffel, "werden nur Nuancen entscheidend sein."

LINK: Viele weitere Berichte über den Amateurfußball in Stade

Aufrufe: 023.3.2018, 11:15 Uhr
Tageblatt / Von Tim ScholzAutor