2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht

Vörden im Abstiegsjahr stabilisiert

Ballsport mit Rang sieben zufrieden / TuS Neuenkirchen II enttäuscht

Mit je einer Heimniederlage haben Ballsport Vörden und TuS Neuenkirchen II die Fußballsaison in der 1. Kreisklasse Vechta beendet und den insgeheim erhofften, versöhnlichen Abschluss versäumt. Im Auestadion lieferte ein cleverer Aufsteiger GW Mühlen II sein Vizemeisterstück und besiegte ersatzgeschwächte Vördener ungefährdet mit 4:2. Gleichzeitig verließ Aufsteiger Frisia Goldenstedt II den Pias-Sportpark als klarer 4:1-Sieger gegen die Neuenkirchener Bezirksligareserve, die nach gutem Saisonstart zwar nie in die Abstiegszone geriet, in der Rückrunde aber bis auf Rang 13 abrutschte, der den Klassenerhalt und doch gegenüber dem Vorjahr (9.) einen Abstieg bedeutete.
Größtes TuS-Manko war die geringe Torausbeute; mit einer Trefferquote von 34:30 bei 72 Gegentoren war Trainer Manfred Langenkamp heilfroh, dass spätestens nach dem 4:0 über Absteiger Bakum II das rettende Ufer erreicht war. Zur Bilanz äußerte sich auch TuS-Trainer Thomas Weitzmann, der bis zur Winterpause „seine“ TuS-Zweite geführt hatte und der bis zum Saisonende auf den vakanten TuS-Trainerposten in der Bezirksliga nach der Trennung von Ralf Balzis gewechselt war. Positiv zu nennen seien der Zusammenhalt und der Blick auf die Fairnesstabelle, die den Neuenkirchenern ein „meisterliches Auftreten“ mit Platz eins bescherte. Weitzmann machte keinen Hehl aus seiner Enttäuschung über die mangelnde Einstellung von Spielern, die rückläufige Trainingsbeteiligung und den daraus resultierenden Leistungsstillstand sowie den schlechten Tabellenplatz. Lob erntete sein Vertreter Langenkamp, der eine schwierige Aufgabe gelöst habe und im Herbst ins zweite Glied zurücktritt.
Sein Kollege Maik Tölch übernahm den Kreisligaabsteiger auf seiner ersten Trainerstation und erfüllte zu einem großen Teil die Vorgaben des Ballsport-Vorstandes, einen Neuanfang unter Einbeziehung der Vördener Talente zu starten. Dabei war der 39-jährige Heseper zunächst auch als Psychologe gefragt, der verunsicherten Truppe Selbstvertrauen zu geben, was mit einem schlechten Start trotz guter Trainingsbeteiligung und Vorbereitung zumindest nicht auf Anhieb zu gelingen schien. Da Tölch aber an den Charakter und das Potenzial seiner umgekrempelten Mannschaft glaubte, stellten sich nach und nach Erfolge ein, da die Aufbauarbeit Früchte trug. Das ging so weit, dass Platz sechs am siebten Spieltag gleich Aufstiegsträume nährte – trotz aller Warnungen von Tölch, der von erfreulichen Momentaufnahmen sprach, aber von Ballsport als einer Spitzenmannschaft nichts wissen wollte. Der Trainerneuling sollte Recht behalten. Der BSV löste seit Dezember bis zum Saisonende mit Rang sieben keinen überschäumenden Jubel aus; dabei hätte Vördens Trainer zu gerne Rang fünf erreicht; nicht zuletzt waren es personelle Engpässe, die allzu kühne Erwartungen im Keim erstickten. Mit dem einstelligen Tabellenplatz hat Ballsport im einkalkulierten Übergangsjahr nicht mehr, aber auch nicht weniger erreicht, als die Grundlage dafür zu schaffen, dass wiedergewonnener Mannschaftsgeist, beachtliche Fortschritte in der technischen und taktischen Entwicklung der jungen Spieler sowie Moral und Spielfreude in der nächsten Saison zu neuen Ufern führen können. „Wir wollen auf der Rückserie aufbauen, A-Jugendliche noch stärker heranführen und oben mitspielen“, kündigt ein selbstbewusster Trainerneuling Maik Tölch an, der sich nach dem letzten Schlusspfiff vor der Saisonabschlussfeier an der Aue für die engagierte Mitarbeit bedankte. „Wir sind auf einem guten Wege“, sagte Tölch und strahlte mit der Abendsonne um die Wette.
Aufrufe: 011.6.2014, 12:24 Uhr
Bernhard Tripp, Bramscher NachrichtenAutor