Vor Turu-Kracher: SC West gelingt Generalprobe

Doch auch das abschließende Bowling sei ein voller Erfolg zur Förderung des Zusammenhalts gewesen. Ein gewisses Talent bewies dabei wohl Ryota Nakaoka, trotz „eher kegelartiger Wurftechnik“. Dass der Japaner allerdings auch auf dem Fußballfeld gut aufgehoben ist, bewies er im Testspiel gegen den SV Scherpenberg. So war es auch Nakaoka, der durch seine Balleroberung die 1:0-Führung für das bis dahin bessere Team einleitete (26.). Im Anschluss an den damit verbundenen Zweikampf setzte sich Karim Afkir bis zur Grundlinie durch und legte das Kunstleder quer auf den einschussbereiten Andrej Hilenberg.

Dass gleich alle Spieler den Torschützen beglückwünschten, freute den Coach besonders. „Das ist der Spirit, den wir haben und mitnehmen wollen“, sagte Bastians. Allgemein zeigte sich der Übungsleiter zufrieden mit dem Auftritt seiner Jungs. Im Gegensatz zum 2:5 gegen Kapellen-Erft präsentierte sich insbesondere die Defensive in deutlich verbesserter Form. Während Abwehrchef Rico Weiler sogar zum 2:0 einköpfte, funktionierte vor allem die Abstimmung auf der rechten Seite mit den Zugängen Miles Adeoye und Afkir schon recht überzeugend.

Allerdings musste Adeoye nach fast einer Stunde infolge einer Rettungsaktion, bei der er das Bein überstreckte, verletzungsbedingt vom Platz genommen werden. Und genau in dieser Situation zeigte sich neben dem erwartungsgemäßen Kräfteverschleiß im zweiten Durchgang auch das aktuelle Manko der Westler – die Kaderbreite. Das Bild, als West den A-Jugendlichen Yankuba Sey als dritten und gleichzeitig letztmöglichen Akteur innerhalb des Testspiels einwechselte, während Scherpenberg knapp vier Meter daneben gleich fünf frische Kräfte gleichzeitig bereitstellte, sprach Bände. SVS-Spielmacher Bora Karadag brachte seine Nebenmänner fortan etwas häufiger in aussichtsreiche Positionen, den einzigen Gästetreffer erzielte jedoch Emre Candali mit einem direkten Freistoß.

Insgesamt war der 2:1-Sieg der Oberkasseler aber verdient. „Vor dem Hintergrund der physischen Belastung muss ich dem Team ein großes Lob aussprechen. Das war ein guter Schritt in die richtige Richtung – aber nicht mehr“, meint Bastians. Schließlich käme es nun darauf an, welche Leistung beim ersten Pflichtspiel gegen die Turu im Niederrheinpokal am Sonntag folgt. Dass sich Turus Co-Trainer Georg Müffler die Begegnung interessiert vom Spielfeldrand angeguckt und somit einen aktuellen Eindruck vom Erstrundengegner verschafft hat, ist auch Bastians nicht entgangen. Die Vorfreude auf den Derbykracher ist jedenfalls groß. Das konnte man beiden Parteien bereits im Gesicht ablesen.