2024-05-28T14:20:16.138Z

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Der Löffinger  Benjamin Gaudig trainiert nach seiner schweren Lungenverletzung wieder, ist aber noch nicht fit für die Startelf.
Der Löffinger Benjamin Gaudig trainiert nach seiner schweren Lungenverletzung wieder, ist aber noch nicht fit für die Startelf. – Foto: Wolfgang Scheu

Vor dem Rundenstart heißt es noch einmal Härtetest im Pokal

Reizvolle Aufgaben für die Fußball-Landesligisten FC Neustadt und FC Löffingen in Runde eins des südbadischen Verbandspokals

Der Pokal hat seine eigenen Gesetze und überhaupt kann in 90 Minuten alles passieren. Und wenn man dann noch weiß, dass der Ball rund, das Tor rechteckig ist und eine Mannschaft aus elf Spielern besteht und stets die gewinnt, die ein Tor mehr schießt, weiß man fast alles über Fußball. Bis auf das Ergebnis. Das braucht Geduld. 90 Minuten, im Pokal manchmal auch zwei Stunden. Am Wochenende wird die erste Runde im südbadischen Verbandspokal ausgespielt, die Schwarzwälder Vereine haben teils knackige Aufgaben zugelost bekommen.

FC Neustadt – DJK Donaueschingen (Samstag, 14.30 Uhr). Im Landesligaduell dieser beiden Vereine in der vergangenen Saison gab es im Jahnstadion ein Unentschieden. Was dem FC Neustadt sehr schmeichelte, denn die DJK war vor allem in der zweiten Halbzeit deutlich überlegen und vergab allerbeste Einschussmöglichkeiten. Die Wege haben sich getrennt: Die DJK versucht ihr Glück nun in der Verbandsliga, der FC Neustadt entdeckt sich nach etlichen Zugängen in der Vorbereitung gerade neu.

Zuletzt beim Pokalqualifikations-Sieg in Pfaffenweiler (2:0) coachte Branislav Durdevic die Blauen, ob sich Chefcoach Zeljko Cosic zum Spiel am Samstag rechtzeitig aus dem Urlaub zurückmeldet, ist ungewiss. Fabian Papa wird auf jeden Fall zurück sein und seinen Platz in der Innenverteidigung einnehmen. „Wo Rick Kiefer hinrückt“, der Papa zuletzt im Abwehrverband vertrat, „werden wir sehen“, so Durdevic. Der Co-Trainer ist voll des Lobes für den nächsten Pokalgegner – die Qualitäten dieser Mannschaft kenne hier jeder. „Wir wollen aber mitspielen und so gut wie möglich mithalten“, sagt Durdevic, „das ist ein wunderbarer Test, der uns weiterbringt. Eine tolle Erfahrung für die jungen Spieler“.

FC Löffingen – FC Radolfzell (Sonntag, 17 Uhr). Frank Löffler hat in den vergangenen anderthalb Wochen das Training beim FC Löffingen geleitet, da Chefcoach Uli Bärmann im Urlaub war. „Die Trainingsbeteiligung war gut und die, die da waren, haben auch richtig gut mitgezogen“, erzählt Löffler. Beim eigenen Blitzturnier am vergangenen Wochenende, das die Rothosen gewannen, hat Löffler noch einmal ein paar Dinge ausprobiert. Im ersten Spiel gegen Neukirch (4:1) lag der Fokus auf Kurzpässen, lange Bälle waren untersagt. Im zweiten Spiel gegen Hölzlebruck (3:0) spielte Löffingen mit einer Dreierkette. Da in der ersten Hälfte nur wenige Torchancen heraussprangen, stellte Löffler das Team in der zweiten Halbzeit offensiver ein – prompt klingelte es dreimal im Hölzlebrucker Tor. Am Mittwochabend verlor der FC Löffingen ein Testspiel beim TuS Bonndorf mit 0:2.

Mit dem FC Radolfzell, der in der Verbandsliga eine gute Rolle spielt und in der vergangenen Runde Fünfter wurde, hat der FC Löffingen allerdings eine sehr schwierige Aufgabe vor sich. „Da werden wir sehen, wo wir stehen“, sagt Löffler. In der Saison 17/18 war die Aufgabe gegen den damaligen Verbandsligisten FC Rielasingen-Arlen ähnlich schwierig, die Löffinger lieferten dem Favoriten einen großen Kampf und verloren erst in der Verlängerung mit 1:3. „Wir werden uns jedenfalls nicht verstecken“, verspricht Frank Löffler.

FC Bad Dürrheim – SC Pfullendorf (Samstag, 17 Uhr). Im Spiel der beiden „Hundertjährigen“ – beide Vereine wurden 1919 gegründet – sieht Enrique Blanco den Verbandsligisten Pfullendorf „klar favorisiert“. Schrecken kann das den Trainer des FC Bad Dürrheim nicht. Der Drittplatzierte der vergangenen Landesliga-Saison hat nach den Worten seines Trainers fünf Wochen lang „sehr gut trainiert“ und im Trainingslager daheim am Wochenende „vieles korrigiert“, was in den Testspielen noch nicht nach Wunsch lief. Konnte es auch nicht angesichts des neuerlichen personellen Umbruchs: 15 Neuzugänge müssen sich erst einmal einfügen und ihren Platz in der Mannschaft finden. Dass nun gleich fünf der erfahreneren Spieler urlaubsbedingt fehlen, erschwert die Aufgabe im Pokal. „Jetzt sind die ganz Jungen dran“ in seinem jungen Team, kündigt Blanco an. Weil auch Rückkehrer Mustafa Akgün in Urlaub ist, trifft der Torjäger nicht auf seine bisherigen Vereinskameraden. Ein paar Infos konnte er seinem neuen Trainer geben und die meisten Spieler kenne man ohnehin noch aus der gemeinsamen Landesliga-Zeit vor zwei Jahren, so Blanco. Ohnehin wolle man sich nicht nach dem Gegner richten, sondern „unser Spiel spielen“, kündigt er selbstbewusst an. Bei aller Liebe zum Offensivfußball müssten die Kurstädter aber auch „hinten die Räume eng machen und gut gegen den Ball arbeiten“, um die Pfullendorfer nicht ins Spiel kommen zu lassen. Wer Akgün im Sturm ersetzen soll, will der Coach unter Abwägung „verschiedener Varianten“ nach dem heutigen Abschlusstraining entscheiden.

FC Bräunlingen – SV Denkingen (Samstag, 17 Uhr). Nach dem Coup gegen Furtwangen bekommt es Bezirksligist FC Bräunlingen wieder mit einem Landesligisten zu tun. „Uns fehlen urlaubsbedingt einige Spieler, deshalb ist Denkingen der Favorit“, sagt der Bräunlinger Trainer Uwe Müller.

FC Gutmadingen – SC Gottmadingen-Bietingen (Sonntag, 16 Uhr). Das Pokalspiel der beiden Landesliga-Aufsteiger verspricht Brisanz. Eine Woche vor dem Saisonstart ist das eine veritable Standortbestimmung. „Wir wollen unser eigenes Konzept durchziehen und uns nicht verstecken“, sagt der Gutmadinger Co-Trainer Marc Genter. Er vertritt den noch im Urlaub weilenden Cheftrainer Steffen Breinlinger. Einige Spieler sind im Urlaub und Leistungsträger wie Dauerläufer Claudius Hirt und Torjäger Manuel Huber waren in dieser Trainingswoche angeschlagen. Ihr Einsatz ist fraglich. „Wir wollen die Sache kontrolliert angehen. Unser Fokus liegt aber ganz klar auf dem ersten Landesligaspiel gegen den FC Löffingen eine Woche später“, sagt Genter. Eine gelungene Generalprobe wäre allerdings gut für das Selbstvertrauen. Im Mittelfeld soll Ahmet Keysan die Fäden ziehen, er bewies in den vergangenen Wochen ansteigende Form. Das angriffsstarke Team des SC Gottmadingen-Bietingen bewies zuletzt mit einem 4:1-Erfolg gegen den Türkischen SV Konstanz seine Gefährlichkeit.
FV Tennenbronn – VfR Stockach (Sonntag, 16 Uhr). Tennenbronn ist eine Pokalmannschaft, deshalb wird das Spiel des Bezirksligisten gegen den Landesligisten ein Match auf Augenhöhe.

Aufrufe: 09.8.2019, 09:00 Uhr
Badische ZeitungAutor