„Wir erfahren derzeit in extremer Weise, dass wir uns auf dem absoluten deutschen Spitzenniveau bewegen. Im Gegensatz zu den Profi-Clubs aber stoßen wir dabei allein schon in punkto Organisation an unsere Grenzen“, stellt Khalag fest. Ob Physiotherapeut, Torwart-Trainer oder geeignete Plätze für die Übungseinheiten – der BSC hinkt den anderen Teams weit hinterher. „Genau das sind am Ende die paar Prozent, die uns zu einem besseren Resultat fehlen“, ärgert sich der Coach über fehlende Betreuung und mangelnde Trainingsbedingungen. „Nicht mal einen Kraftraum haben wir“, sagt er.
Da fällt es kaum noch auf, dass die Bonner bereits seit Saisonbeginn praktisch nur auswärts antreten, weil die Stadt Bonn den Sportpark Nord pro Wochenende nur für ein Spiel freigibt und sich die Heimspiele der ersten Mannschaft fast ständig mit denen der A-Junioren überschneiden. Genau zweimal durften die Nachwuchskicker bislang daheim antreten – ebenfalls ein deutlicher Nachteil.
Am Sonntag nun steht endlich der dritte Auftritt vor heimischer Kulisse auf dem Plan, doch ausgerechnet „das wichtigste Spiel der ganzen Hinrunde“ (Khalag) findet auf dem arg ramponierten Rasen im Sportpark Pennenfeld statt. Um 13 Uhr ist mit dem Aufsteiger VfL Theesen das Schlusslicht der Liga zum Kellerduell zu Gast. „Natürlich wollen wir beweisen, dass wir nicht die schlechteste Mannschaft der Klasse sind. Denn das stimmt einfach nicht“, zählt für den Bonner Übungsleiter nichts anderes als ein Sieg vor hoffentlich großer Kulisse. „Zuletzt in Wuppertal waren 800 Zuschauer“, appelliert Khalag an die Bonner Fans, dem Team den Rücken zu stärken.
Verzichten muss der Trainer freilich weiterhin auf die langzeitverletzten Markus Wipperfürth, Christian Brückers und Asilkan Kenar, für die die Hinrunde bereits gelaufen ist. Fragezeichen stehen noch hinter dem Mitwirken von Bares Zdenek und Marcel Schmitz.
Eine richtungweisende Begegnung steht am Wochenende auch für die B-Junioren des BSC an. Die Elf von Trainer Bogdan Komorowski gastiert am Sonntag um 11 Uhr beim Tabellenletzten Alemannia Aachen und könnte sich mit einem Dreier weiter aus der Abstiegszone absetzen. „Der Druck lastet sicherlich auf uns, aber diesen Druck haben wir eigentlich immer“, sagt Komorowski, der in dieser Woche den Trainingsschwerpunkt auf den Torabschluss legte. „Verbesserungswürdig ist aber auch unser Spielaufbau“, hat der Übungsleiter erkannt. Mit Ausnahme von Kapitän Aykut Avci (Knöchelverletzung) stehen ihm alle Akteure zur Verfügung.