2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Das Trainerduo Andreas Rucht und Janis Danke (von links) haben in dieser Saison noch viel vor. Beide hoffen, dass sie in der Liga und im Ligapokal bald starten können.
Das Trainerduo Andreas Rucht und Janis Danke (von links) haben in dieser Saison noch viel vor. Beide hoffen, dass sie in der Liga und im Ligapokal bald starten können. – Foto: Marcus Angele

Von der Bayernliga in die Kreisklasse

Was sich die Spielertrainer Janis Danke und Andreas Rucht mit dem ASV Hiltenfingen vorgenommen haben und wie sie mit der Corona-Pandemie umgehen

Der ASV Hiltenfingen hatte sich in dieser Saison bereits zur Winterpause hochkarätig verstärkt und mit den beiden ehemaligen Bayernligaspielern Janis Danke (29) und Andreas Rucht (32) zwei erfahrene Spielertrainer verpflichtet. Dazu kamen auch noch Robin Kugelmann vom Landesligisten FC Memmingen II und Sebastian Schunck aus Klosterlechfeld. Also keine schlechten Vorzeichen, noch mal an der Tabellenspitze für Unruhe zu sorgen. Doch der Corona-Lockdown bremste die Mannschaft aus. Wie die beiden Trainer mit der Zwangspause umgingen und welche Ziele sie in der Liga haben, haben die beiden der Schwabmünchner Zeitung am Rande der Vorbereitungspartie gegen Buchloe, die mit 3:0 gewonnen wurde, verraten.

Wie sind Sie mit der Corona-Zwangspause umgegangen?

Danke: Gut fand die Situation sicher keiner. Wir haben aber in der Pause einen Plan erarbeitet, wie die Vorbereitung, wann immer sie auch beginnen mochte, abzulaufen hat. Zudem kontaktierten wir andere Trainer, um dann schnell und kurzfristig Testspiele absolvieren zu können. Jedes Team ist da doch in der gleichen Lage wie wir.

Rucht: Außerdem konnten wir unser Team mit Torwart Ömer Isler und Torwarttrainer Rene Ott verstärken. Isler pausierte länger und war davor bei Türkgücü Königsbrunn, Ott kam aus Schwabmünchen. Zudem hatten wir im Training den einen oder anderen Testspieler zu Gast.

Wie verlief die Vorbereitung – geht da überhaupt ein normaler Spielbetrieb mit all den Regeln und Hygienevorschriften? Haben Sie oder die Spieler Angst, sich mit Corona anzustecken?

Rucht: Der Verein war da schwer dahinter, dass wir uns da korrekt verhalten und die wichtigen und richtigen Richtlinien einhalten. Angst vor Corona haben wir ehrlich gesagt nicht. Sonst würden wir auch gar nicht spielen.

Herr Rucht, Sie sind ein echter Goalgetter aber auch ein kleiner Heißsporn mit 14 Gelb-Roten und vier Roten Karten. Immer unter Strom?

Rucht: Oha, waren das wirklich so viele? Aber gut, Verteidigung fängt in der vordersten Reihe an und ich gehe da keinem Zweikampf aus dem Weg. Ich war auch zugegeben etwas diskutierfreudig mit den Schiris, aber das geht jetzt als Trainer natürlich nicht mehr, da muss ich schon Vorbild sein.

Wie kommen zwei ehemalige Bayernligaspieler in die Kreisklasse nach Hiltenfingen?

Danke: Wir hatten einzeln aber auch gemeinsam mehrere Optionen. Jedoch hat uns der ASV Hiltenfingen durch die gute Perspektive, ein gemeinsames Projekt zu starten, aber auch durch das Team und die Strukturen überzeugt.

Rucht: Ja, das Gesamtpaket hat uns da wirklich gefallen und wir sehen da eine neue spannende Herausforderung.

Wie sind Sie mit der Arbeit Ihres Vorgängers zufrieden?

Rucht: Vahid Duratovic hat uns sportlich gesehen eine vielversprechende Ausgangssituation geschaffen und somit eine hervorragende Arbeit geleistet. An dieser Stelle möchten wir uns hierfür bei ihm bedanken, nachdem wir leider persönlich noch kein Gespräch führen konnten. Ich hoffe aber, wir treffen uns noch.

Warum eigentlich der Wechsel erst zur Halbzeit?

Danke: Das beruht auf privaten Gründen. Es standen unter anderem eine Hochzeit und ein Hausbau an. Außerdem brauchten wir beide auch eine sportliche Auszeit. Jetzt sind wir wieder frisch und sehr motiviert.

Die Auszeit wurde ja unfreiwillig coronabedingt verlängert…

Rucht: Ja, leider. Der Anfangsschwung mit den neuen Trainern war natürlich erst mal dahin. Doch nach dem Re-start ab dem 20. Juli hat die Mannschaft richtig toll mitgezogen und wir haben gut mit dem Team gearbeitet. Das zeigen auch die vier Siege in den ersten vier Vorbereitungsspielen.

Welche Ziele haben Sie? Kann Hiltenfingen in dieser Saison noch vorne angreifen?

Danke: Jeder Sportler strebt doch nach Erfolgen, deshalb ist es für Andreas und mich selbstverständlich, dass wir da vorne noch mal angreifen wollen und alles geben werden, um die Relegation zu schaffen.

Rucht: Es sind lediglich noch zehn Spiele, aber der zweite Platz ist bei nur zwei Punkten Rückstand nicht unerreichbar. Kleinere Ziele, um die Mannschaft Stück für Stück besser zu machen, gibt es dagegen viele.

Und was sagen Sie zum neu geschaffenen Ligapokal, wo Hiltenfingen in der Gruppe J auf den TSV Walkertshofen, den SV Schwabegg und den SV Untermeitingen trifft? Reizvoll oder unnötig?

Danke: Absolut gut mit sehr reizvollen Gegnern. Es war irgendwie auch die beste Lösung für die momentane Situation. Wir hätten bis zum nächsten Sommer ja nur zehn Partien und wie willst du da den ganzen Aufwand rechtfertigen? Nein, das ist wirklich gut. Schön wäre noch, wenn Zuschauer dabei sein dürften, da das ja alles Derbys sind und der Fußball von Emotionen lebt.

Wie würdet Sie sich mit drei Worten beschreiben?

Rucht: Puhh, schwere Frage. Vielleicht trifft auf uns ehrgeizig, lernwillig und zielstrebig ganz gut zu.

Was erwarten Sie von Ihrer Mannschaft?

Rucht: Das klingt jetzt sehr abgedroschen, aber: als harmonische Einheit nach dem großen Ziel Aufstieg streben.

Sie sind ja als Spielertrainer gekommen. Wer gibt auf dem Feld den Ton an und welche Positionen werden Sie spielen?

Danke: Ich denke, den Ton werden wir gemeinsam je nach Situation angeben. Aufgrund der Ordnung auf dem Spielfeld sind wir offensiv und defensiv gut gestaffelt. Somit haben wir in allen Mannschaftsbereichen eine gute Übersicht auf das Spielgeschehen.

Rucht: Aber ganz fix sind unsere Positionen auf dem Feld nicht. Da sind wir taktisch und spielerisch schon flexibel.

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Aufrufe: 030.8.2020, 10:28 Uhr
Schwabmünchner Zeitung / Marcus AngeleAutor