2024-05-17T14:19:24.476Z

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Ein kurzer Weg zum nächsten Auswärtsspiel mit dem TuS RW Koblenz: Torhüter Julian Bibleka wohnt noch in Frohnhausen.	Foto: imago
Ein kurzer Weg zum nächsten Auswärtsspiel mit dem TuS RW Koblenz: Torhüter Julian Bibleka wohnt noch in Frohnhausen. Foto: imago

Von der Bank auf die Bank

RL SÜDWEST: +++ Julian Bibleka kommt „nur“ als Koblenzer Nummer zwei nach Haiger +++

Koblenz/Haiger. Es könnte so schön sein für Julian Bibleka. Der 23-Jährige wohnt nach wie vor in Dillenburg-Frohnhausen, von dort sind es gerade mal zehn Kilometer an den Haigerer Haarwasen. Dort hatte der Torhüter drei Jahre lang für den TSV Steinbach zwischen den Pfosten gestanden. Er wollte es zumindest häufiger, denn die Statistik weist für den Keeper nur neun Einsätze für den Fußball-Regionalligisten aus dem nördlichen Lahn-Dill-Kreis aus.

Bibleka, vor dem Erhalt seines deutschen Passes sogar für die Nationalmannscnaft seines Heimatlandes Kosovo berufen, brach seine Zelte nach der vergangenen Runde beim TSV ab und wechselte, um mehr Spielpraxis zu sammeln, zum Viertliga-Aufsteiger TuS RW Koblenz. Um dort vom Regen in die Traufe – oder besser von der einen auf die andere Bank zu gelangen. Wenn er am Samstag (14 Uhr) mit dem abgeschlagenen Tabellenletzten an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrt, dann wird er aller Voraussicht nach erneut nur die Nummer zwei hinter dem in den vergangenen Wochen zum Stammtorhüter avancierten Hrvoje Vincek sein.

„Natürlich habe ich mir das anders vorgestellt, und es ist nicht einfach, mit dieser Situation umzugehen. Aber ich beiße die Zähne zusammen, und wenn meine Chance kommt, werde ich sie nutzen“, sagt Bibleka.

Erst gepatzt, dann Hochzeit, und schon ist Vincek gesetzt

In den ersten drei Punktspielen war der 1,88 Meter große Modellathlet im Koblenzer Kasten gesetzt. „Dann habe ich mir bei der 0:2-Niederlage in Alzenau einen Patzer erlaubt und war eine Woche später wegen meiner Hochzeit mit Yasemin verhindert. Der Trainer hat meine Abwesenheit derweil zum Anlass genommen, um auf einen anderen zu setzen.“ Der andere ist hierzulande auch kein Unbekannter. Vincek hütete vor seinem Wechsel ans Deutsche Eck das Tor beim TSV Eintracht Stadtallendorf. „Hrvoje wurde erst wenige Tage vor Rundenstart vom TuS verpflichtet. Das hatte ich so auch nicht auf der Rechnung“, blickt Bibleka zurück.

Nach der 1:3-Pleite gegen Pirmasens zogen die TuS-Verantwortlichen die Reißleine und tauschten den Trainer aus. Fatih Cift ist weg, dafür hat der Katalane Manuel Moral Foster nun das sportliche Sagen beim Aufsteiger, der mit nur zwei Remis (0:0 gegen Gießen, 0:0 in Aalen) aus 13 Spielen auf dem Weg zum direkten Wiederabstieg ist.

Was Steinbachs Trainer Adtian Alipour aber im Vorfeld des Duells am Haarwasen nicht davon abhält, warnend den Zeigefinger zu heben. „Wir werden auch dieses Spiel mit dem nötigen Ernst und der richtigen Einstellung angehen. Wir sind nicht Real Madrid oder der FC Bayern, sondern Steinbach Haiger. Auch Ko-blenz ist in der Regionalliga, also in unserer Klasse unterwegs. Dazu der Trainerwechsel, der bei einer Mannschaft neue Kräfte mobilisieren kann. Meine Spieler wissen, dass es mit 97 Prozent auch gegen diesen Gegner nicht zu einem Dreier reichen kann. Bislang machen sie es aber vorbildlich und gehen mit aller Wucht und Entschlossenheit ans Werk“, lobt der Coach des aktuellen Zweiten der Südwest-Staffel die Einstellung seines Teams. Die Tatsache, dass sich die Verfolger von hinten heranschieben und Spitzenreiter Saarbrücken zu enteilen droht, beantwortet Alipour so: „Wir müssen unsere Spiele gewinnen und Punkte holen. Die Tabelle ist für mich und die Jungs nach wie vor uninteressant.“

Was nicht für den kommenden Gegner gilt. „Es ist ein brutaler Schritt aus der Ober- in die Regionalliga. Das wussten wir. Bis jetzt kam alles an Pech und fehlender Qualität zusammen. Durch den 3:1-Erfolg am Mittwoch in Morbach haben wir uns aber neues Selbstvertrauen geholt“, verweist Bibleka auf den Viertelfinaleinzug im Landespokal für den TuS. Gespielt hat der 23-Jährige gegen den Außenseiter aus der Rheinlandliga zwar wieder nicht. Vielleicht gibt ihm der neue Trainer aber bald eine Bewährungschance.

Erstmal wäre es schön, wenn Bibleka am Samstag nicht die 90 Kilometer von Frohnhausen nach Koblenz zurücklegen muss, sondern direkt von Zuhause zum „Auswärtsspiel“ nach Haiger reisen darf. Stand Donnerstag musste er das noch mit Foster klären.


Fanbus zum FSV

Der TSV Steinbach Haiger plant zum Spiel beim FSV Frankfurt einen Fanbus- Abfahrt am 25. Oktober (Freitag) ist um 16.15 Uhr an der Bushaltestelle in Steinbach und um 16.30 Uhr am Paradeplatz in Haiger. Die Kosten betragen 15 Euro, Stehplatztickets am Bornheimer Hang gibt es für zehn Euro und Sitzplatzkarten für 15 Euro. Anmeldungen bei Henning Eckhardt (02773/7621 oder 0151/20785083), der Firma Triesch (02773/944480) oder auf der TSV-Geschäftsstelle (02773/9187118). (red)

Aufrufe: 017.10.2019, 08:00 Uhr
Volkmar SchäferAutor