2024-06-17T07:46:28.129Z

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Freut sich auf seine letzte Rückrunde mit dem TSV Feucht: Markus von Aufseß. F: privat
Freut sich auf seine letzte Rückrunde mit dem TSV Feucht: Markus von Aufseß. F: privat

Von Aufseß sagt beim TSV Feucht im Sommer Servus

Ende einer Ära: Coach hat seinen Rücktritt angekündigt +++ "Co" Steuer übernimmt +++ Sames coacht nach der Winterpause die Reserve

Wenn sich der TSV Feucht voraussichtlich Mitte Juni in die Sommerpause verabschiedet, geht dort gleichzeitig auch eine Ära zu Ende. Acht Jahre war Markus von Aufseß dann als Trainer am Segersweg aktiv, ein weiteres wird nicht mehr dazukommen. Denn der 50-jährige Ex-Profi sagt im Sommer beim Kreisligisten Servus. Aus freien Stücken, versteht sich.

Den TSV trifft die Entscheidung des „Barons“ nicht so unvorbereitet, wie im Fall Georg Beck, der erst Anfangs der Saison bei der zweiten Mannschaft der Feuchter (A-Klasse Mitte) angeheuert hatte und nun völlig überraschend in der Winterpause zum Nachbarn TSV Ochenbruck weitergezogen ist. Zum Glück für die Feuchter wurde in der Eile nun auch für die Reserve eine passende Lösung gefunden: Nach der Winterpause steht Martin Sames beim TSV II an der Seitenlinie, ihm assistieren werden Matthias Schauer und Christian Birner.

Anders als im Fall Beck kann man den Rückzug von Von Aufseß dagegen durchaus als eine von langer Hand geplante Staffelstab-Übergabe bezeichnen. Für den Ex-Profi (unter anderem SpVgg Bayreuth und SC Feucht) übernimmt im Sommer nämlich sein bisheriger Co-Trainer Stefan Steuer, der jetzt eineinhalb Jahre an diese Aufgabe herangeführt wurde. Der bisherige Co-Trainer Nummer zwei Patrick Ibscher wird dann Steuer weiterhin an der Seitenlinie unterstützen.

Acht Jahre sind im Amateurfußball, wo mittlerweile die Halbwertszeiten von Trainer ebenfalls immer kürzer werden, eine gefühlte Ewigkeit. Umso verständlicher ist, das von Aufseß sagt: „Mir ist diese Entscheidung nicht leicht gefallen.“ Aber der Vollblut-Fußballer sieht nun seine Mission beim TSV als abgeschlossen an und will mit seinem Rücktritt auch dem Verein einen neuen Impuls geben: „Jetzt muss sich etwas verändern beim TSV, es kommt ein frischer Wind rein."

„Philosophie ist wichtig“

Die Strukturen dafür sind vorhanden, denn neben den sportlichen Highlights, wie beispielsweise dem Wiederaufstieg in die Kreisliga 2013/2014 inklusive des legendären Entscheidungsspiels gegen den FC Altdorf, ist es die Neu-Organsation der Fußball-Abteilung, an die sich von Aufseß gerne erinnert. Unter seiner Ägide kam es zu einem Umdenken beim TSV, man stärkte die Identifikation mit dem Verein, setzte vermehrt auf junge Spieler und solche, die aus Feucht und Umgebung stammen. Und das alles unter der Pämisse, „dass wir beim TSV kein Geld zahlen können.“ Trotzdem gelang es dem TSV, das Team Jahr für Jahr zu verstärken, so dass von Aufseß mittlerweile am Segersweg einen Kader mit mehr als nur gehobenem Kreisliga-Niveau zur Verfügung hat. Dass die Feuchter aktuell nur im Mittelfeld herumkrebsen, liegt deshalb weniger am Potenzial, als daran, dass die Spieler dieses noch zu selten über 90 Minuten abrufen bzw. sich zu häufig durch Undiszipliniertheiten selbst im Weg stehen.

Womöglich ist der angekündigte Abschied für das Team jedoch der nötige Impuls, um noch einmal oben anzugreifen. Platz zwei, der zur Aufstiegsrelegation berechtigt, ist derzeit nur sechs Zähler entfernt. Und Patrick Ibscher betont schon mal: „Wir wollen Markus von Aufseß einen schönen Abschied bescheren.“ Und was wäre ein schöneres Abschiedsgeschenk als ein Aufstieg.

Vielleicht kann sein Nachfolger Steuer dann im Sommer also einen Bezirksligisten übernehmen. Und von Aufseß? Der hat erstmal eine fußballfreie Zeit geplant, will aber natürlich nichts ausschließen. „Wenn Anfragen kommen, höre ich mir das selbstverständlich an. Ob ich dann wieder als Trainer einsteige, kommt aber auf den Verein an, vor allem auf die Philosophie und wo der Verein hin will. Mir ist wichtig, mit jungen Leuten zu arbeiten, etwas aufzubauen“, erklärt von Aufseß. Dass er das kann, hat er beim TSV am Saisonende dann acht Jahre lang bewiesen.

Aufrufe: 014.1.2016, 10:28 Uhr
Krischan Kaufmann (Der Bote)Autor