Doch egal, wie man die Statistik dreht und wendet, Tatsache ist, dass es beim FSV Reimlingen derzeit richtig gut läuft. Der Zeitpunkt für ein Form-Hoch ist nicht schlecht gewählt, heißen doch die nächsten beiden Kontrahenten SV Wörnitzstein-Berg (Bezirksliga-Absteiger, gastiert am kommenden Sonntag in Reimlingen) und TSV Wertingen (Tabellenführer, eine Woche später Gastgeber des FSV).
Trainer David Wittner ist derzeit mit seinen Schützlingen rundum zufrieden: „Die Leistung gegen Mertingen war richtig gut, und die erste Halbzeit in Alerheim der Wahnsinn. Ein 8:0 habe ich als Trainer einer Aktivenmannschaft noch nie erlebt, das 6:0 mit der U23 des TSV Nördlingen gegen Lauingen war der bislang höchste Sieg.“ Aber jetzt habe man mit Wörnitzstein und dann Wertingen regelrechte „Wochen der Wahrheit“ vor sich und erst danach könne man sagen, wohin der Reimlinger Weg in dieser Saison führen werde.
Wittner stellt aber auch klar, dass man jetzt nicht Knall auf Fall die Saisonziele „extrem nach oben“ korrigieren werde. „Man sollte uns wegen des Kantersieges nicht gleich in den Himmel jubeln. Die richtig harten Aufgaben kommen erst noch.“ Gleichwohl freut sich der Trainer über die positive Stimmung im Verein, die Zuschauerbegeisterung – und die gute Form seines „Knipsers“ Dominik Kohnle. Der Stürmer sei ein Typ, der sich innerhalb einer Mannschaft wohlfühlen müsse und das sei derzeit absolut der Fall. Kohnle habe zwar einen „unfassbaren Lauf“ mit einer hohen Quote bei der Chancenverwertung (aktuell 13 Saisontore, die Red.), aber man dürfe den aktuellen Erfolg nicht auf ihn reduzieren. Wittner: „Einige andere Akteure, wie zum Beispiel Markus Schneele, sind auch sehr gut drauf.“ Das derzeitige Ziel könne deshalb nur lauten, diesen „Flow“ mitzunehmen und so lange wie möglich vorne dabei zu bleiben. Letztes Jahr habe die Mannschaft häufig schwankende Leistungen gezeigt, jetzt sei „die Konzentration hoch und die Fehlerquote niedrig“. Gegen den Bezirksliga-Absteiger SV Wörnitzstein, ein Team mit vielen gut ausgebildeten und erfahrenen Spielern, seien diese positiven Attribute wohl auch nötig, „um diese harte Nuss zu knacken“, so Wittner.
Der, über den derzeit alle reden, sieht die ganze Sache gelassen. Nein, die fünf Tore in Alerheim seien für ihn kein persönlicher Rekord, sagt Dominik Kohnle. In seiner ersten Saison als Aktiver, 2012/13 (er war eigentlich noch in der A-Jugend spielberechtigt), seien es in der A-Klasse schon mal neun Tore beim 19:0 gegen den TKSV Donauwörth gewesen, und ein Jahr später seien ihm im Derby gegen Mönchsdeggingen sechs Treffer gelungen. Auch Kohnle will aber das jüngste Erfolgserlebnis nicht überbewerten: „Alerheim hat es uns leicht gemacht, denn sie waren in den Zweikämpfen nicht präsent. Wir mussten nur den Ball richtig gut laufen lassen und da war der Ball beinahe zwangsläufig im Tor.“
Kohnle freut sich, „dass wir uns mannschaftlich weiter entwickelt haben“, denn dann laufe es bei ihm in seiner Rolle als klassische Sturmspitze: „Wenn die Mannschaft hinter mir gut gearbeitet, dann treffe ich auch.“ Der FSV habe ein junges Team, das schon einige Jahre zusammenspiele und sich zum Ziel gesetzt habe, eine etablierte Kreisliga-Mannschaft zu werden. „Vor allem aber wollen wir uns jedes Jahr verbessern“, meint der 1,93 Meter große Schlacks.
Nach seinen eigenen Ambitionen befragt, noch einmal höherklassig zu spielen (Kohnle war in der Saison 2015/16 beim TSV Nördlingen durchaus erfolgreich in der Bezirks- und Landesliga im Einsatz), bekennt sich der 24-Jährige zum FSV: „In Reimlingen zu spielen, in meinem Heimatort, mit einer Supertruppe, mit meinen Freunden, mit großer Beteiligung im Training, das macht schon Spaß.“ Daran wolle er, „Stand jetzt“, nichts ändern.
Eine Rolle dürfte dabei auch spielen, dass Kohnle noch ein Jahr lang Schule und Fußball unter einen Hut bringen muss: Nach seiner Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker geht er derzeit auf die Technikerschule in Nördlingen, wo im nächsten Jahr die Abschlussprüfungen anstehen. „Das ist schon eine Herausforderung“, sagt Kohnle. Womöglich sogar eine größere, als fünf oder mehr Tore in einem Spiel zu schießen.
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