2024-06-14T14:12:32.331Z

Vereinsnachrichten
Wechselt vom Jugend- in den Männerbereich: Jung-Trainer Paul Damrow betreut künftig die Fußballer des RSV Maulwürfe. Zuletzt dirigierte er die Junioren des SV Union Neuruppin.  ©MZV/Gunnar Reblin
Wechselt vom Jugend- in den Männerbereich: Jung-Trainer Paul Damrow betreut künftig die Fußballer des RSV Maulwürfe. Zuletzt dirigierte er die Junioren des SV Union Neuruppin. ©MZV/Gunnar Reblin

Voll im Trend: 20 Jähriger übernimmt Traineramt

Jung-Trainer Paul Damrow betreut künftig die Fußballer des RSV Maulwürfe. Dazu vermeldet der Verein einige Neuzugänge.

Noch vor dem Jahreswechsel hat der RSV Maulwürfe Neuruppin die Weichen gestellt, um aufs einst so erfolgreiche Gleis zurückzukehren. Mit dem erst 20-jährigen Paul Damrow übernimmt ein ehemaliger "Mauli" das Trainerzepter. Und auch was den Kader betrifft, wird sich beim aktuellen Tabellenschlusslicht der 1. Fußball-Kreisklasse einiges ändern.

Junge Trainer sind derzeit in Mode. Der RSV Maulwürfe Neuruppin geht also voll mit der Zeit. Paul Damrow sammelte zuletzt eineinhalb Jahre lang im Nachwuchsbereich des SV Union Neuruppin seine ersten Erfahrungen, trainierte die C-Junioren, half auch mal bei der B-Jugend aus. Die Zeit, um einen Trainerschein zu machen, hatte der 20-Jährige noch nicht. Die Ausbildung als Krankenpfleger bei den Ruppiner Kliniken nimmt derzeit noch zu viel Zeit in Anspruch. "Aber sobald es möglich ist, werde ich das nachholen", sagt der Trainer-Novize. Mit den "Maulis" übernimmt er erstmals eine Männermannschaft. Damrow: "Ich bin froh über diese Chance und dankbar über das Vertrauen, das in mich gesetzt wird. Am Anfang wird sicher ein komisches Gefühl aufkommen, weil ich ja fast alle noch von meiner aktiven Zeit beim RSV kenne. Und die meisten sind auch viel älter als ich." Damrow will zunächst einmal in den Posten als Männer-Trainer hineinwachsen. Die Unterstützung der erfahrenen Stützen im Team ist ihm dabei sicher. Philipp Rohr, zuletzt Spielertrainer und nun glücklich über die gefundene Lösung, bestätigt das: "Wir werden Paul so gut es geht unter die Arme greifen. Die Älteren werden dabei vorangehen."

Dass Paul Damrow so früh in seinem Sportler-Leben die Trainer-Karriere eingeschlagen hat, ist dem sportlichen Unglück zu seiner Zeit als Spieler geschuldet. Nach seiner Jugendzeit beim Lindower SV zog er sich gleich zweimal einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu, einmal mit 18 Jahren im Trikot des RSV, einmal mit 19 Jahren im Dress von TuS Dabergotz. Daher betont der Gescholtene mit belegter Stimme: "Fußball spielen funktioniert einfach nicht mehr. Ich laufe jetzt ohne Kreuzband rum, habe aber im normalen Leben keine Probleme." Beim Einstieg in die Trainerlaufbahn half dann Stephan Ellfeldt, Trainer des Unioner Landesklasse-Teams. "Herr Ellfeldt wollte mich damals zu den A-Junioren holen. Nach meinen Verletzungen fragte er dann, ob ich nicht im Juniorenbereich als Trainer reinschnuppern will", blickt Damrow zurück. "Und ich fand das auf Anhieb echt gut. Ich bin dabeigeblieben. Es war eine super Erfahrung." Ab Januar beginnt für ihn eine neue Etappe - im Männerbereich beim RSV Maulwürfe Neuruppin.

Und der RSV hat einiges vor, besetzte im Winter nicht nur den lange Zeit vakanten Trainerstuhl neu, sondern verstärkte auch den Kader. Mit Falko Leck und Tom Hausmann stoßen zwei Offensivkräfte dazu. Leck, ein Neuruppiner, der kürzlich in seine Heimatstadt zurückgekehrt ist, wurde von Kumpel Philipp Rohr angesprochen und sagte zu, noch einmal die Töppen zu schnüren. Mit dem 19-jährigen Tom Hausmann wird die Übergangshilfe der Neuruppiner Medizinstudenten beim RSV von einem Duo zu einem Trio. Darüber hinaus ist auch Torhüter Michael Lockenvitz, der auch als Schiedsrichter aktiv ist, zurück. Ebenso wie Alex Hopf, der vom SV Union kommt. Es gibt aber auch einen Abgang zu verzeichnen. Andy Wiemann sucht eine neue Herausforderung beim Liga-Konkurrenten und aktuellen Spitzenreiter SpVgg Gühlen-Glienicke/Rägelin.

Beide Vereine trennen nicht nur neun Plätze in der Tabelle. Die Rägeliner sind auch Spitzenreiter, weil sie mit Frank Witecki einen Torjäger in ihren Reihen haben, der nach der ersten Halbserie mit elf Treffern die Torschützenliste in der 1. Kreisklasse anführt. Die "Maulis" fehlt genau dieser Knipser. "Der lag leider nicht unterm Weihnachtsbaum", beklagt Philipp Rohr. Es ist das große Dilemma beim Schlusslicht. "Wir haben in der Hinrunde die meisten Spiele dominiert, nur eben keine Tore gemacht oder zu wenige", spricht Rohr das große Manko an. Ein Lavdrim Dauti, der in der Vorsaison 28-mal traf und den RSV auf Rang vier schoss, knipst nun für den Lindower SV in der Landesklasse. Rohr: "Genau so ein Torjäger fehlt uns jetzt." Nur ein Sieg aus acht Partien sprechen Bände.

Mit Neu-Trainer Paul Damrow und den Zugängen soll es aufwärts gehen, mindestens ins Mittelfeld der Spielklasse. Nach dem Nachholspiel gegen Freyenstein am 11. März genießen die Maulwürfe dann bis zum Ende der Saison durchweg Heimrecht. Die neue Heimstätte und der instandgesetzte Platz in Gühlen-Glienicke werden mit dem Heimspiel-Derby gegen Eintracht Alt Ruppin II am 17. März offiziell eingeweiht. Ein Neuanfang - für alle "Mauli"-Fußballer.

Aufrufe: 030.12.2017, 14:30 Uhr
MOZ.de / Gunnar ReblinAutor