2024-06-17T07:46:28.129Z

Ligabericht
Voller Einsatz: Die Delbrücker Daniel Austenfeld (vorne), Marius Ferber (M.) und Kapitän Ole Siegel werfen sich, beobachtet von DSC-Torwart Kevin Hund, in den Schus des Münsteraners Schweers. Der kassierte später einen von vier Münsteraner Platzverweisen. F: Heinemann
Voller Einsatz: Die Delbrücker Daniel Austenfeld (vorne), Marius Ferber (M.) und Kapitän Ole Siegel werfen sich, beobachtet von DSC-Torwart Kevin Hund, in den Schus des Münsteraners Schweers. Der kassierte später einen von vier Münsteraner Platzverweisen. F: Heinemann

Vier Rote Karten und zwei Elfmeter

Der Delbrücker SC gewinnt denkwürdiges Spiel mit 2:1 gegen Preußen Münster II

Delbrück. Der erste Spieltag einer neuen Saison. Beide Mannschaften kommen aus der Vorbereitung, wissen noch nicht wo sie stehen und gehen das erste Duell möglichst kontrolliert an. Beim Duell zwischen dem gastgebenden Delbrücker SC und Preußen Münster II war alles anders. Bei vier Platzverweisen für die Gäste und zwei Elfmetern ist jetzt schon klar, dass das 2:1 (1:0)-Heimsiegspektakel des DSC in die Geschichtsbücher der Westfalenligastaffel 1 eingehen wird.
„Erlebt habe ich so etwas noch nicht, nein“, sagte DSC-Spielertrainer Guerino Capretti nachdem Schiedsrichter Waldemar Stor die Partie nach exakt 90 Minuten abgepfiffen hatte. Eine Nachspielzeit wäre auch nicht gut gewesen, denn bei den Preußen lagen die Nerven nach vier Platzverweisen blank. Wäre noch ein weiterer Münsteraner Feldspieler vom Platz geflogen, hätte das Spiel abgebrochen werden müssen. „Der Schiedsrichter hat seine knallharte Linie bis zum Ende durchgezogen. Wir haben zum Glück einen klaren Kopf bewahrt, Münster nicht“, so Capretti. Nun der Reihe nach. Die Partie war auf dem regendurchnässten Delbrücker Rasen von Beginn an umkämpft. „Münster hat eine richtig gute Mannschaft, die uns vor Probleme gestellt hat. Wir sind aber auch nicht gut angelaufen“, meinte Capretti. Die erste Torchance der Partie nutzte der DSC gleich zum 1:0. Sebastian Walter steckte für Patrick Kurzen durch, der legte für den früh eingewechselten Marius Ferber auf und dieser schob zum 1:0 ein (19. Min.). Beide Teams blieben auf Augenhöhe, Münster II hatte kurz vor der Pause Pech, als ein Schuss an den Pfosten klatschte (41.). In der zweiten Halbzeit brachen dann alle Dämme. Zunächst grätschte Delbrücks Kapitän Ole Siegel unnötig im eigenen 16er und Schiedsrichter Stor zeigte auf den Punkt. Münster Elpermann traf zum 1:1 (51.). Wenig später brachte Capretti Maximilian Meyer. Der nahm es in seiner ersten Aktion gleich mit drei Gegenspielern auf. Münsters Eickhoff foulte ihn schließlich und sah dafür die Gelb-Rote-Karte (69.). Nach einem weiten Schlag von Siegel war Kurzen auf und davon, Münsters Schweers zog die Notbremse und kassierte folgerichtig die Rote Karte (71.). Zehn Minuten später foulte Münsters Holtmann Delbrücks Meyer und kassierte die nächste Gelb-Rote-Karte. Münster war zu acht und es kam noch dicker. Ferber zog ab, ein Münsteraner warf sich in den Ball, berührte den Delbrücker dabei und Schiedsrichter Stor zeigte wieder auf den Punkt. Plucinski verwandelte sicher zum 2:1 (85.). „Beide Elfer waren nicht hundertprozentig. Da muss man halt ruhig bleiben“, meinte Capretti. Davon waren die Münsteraner mittlerweile soweit entfern, wie von einer Reise zum Mars. Der eingewechselte Scigliotti senste Delbrücks Walter mit Ansage von hinten um und sah noch völlig zurecht glatt Rot (86.). „Die Erwartungshaltung an uns war hoch. Das ist für den Kopf nicht einfach, um wichtiger, dass wir gewonnen haben“, wollte Capretti dann den Fokus wieder auf das Sportliche richten.
DSC: Hund – Schneider, Capretti, Siegel, Austenfeld (82. Kramer) – Plucinski, Walter – Rüskaup (67. Meyer), Rieger (14. Ferber), Kurzen – Freise.
Aufrufe: 016.8.2015, 18:27 Uhr
Mark HeinemannAutor