2024-06-04T08:56:08.599Z

Turnier
Der VfL Vichttal jubelt: Das Team von Andi Avramovic (hinten, Dritter von links) erhielt von Andreas Ihrig (rechts), Marketing-Leiter von Sponsor EWV, nach dem Tor zum 1:0 von Marc Barrientos (vorne, Zweiter von links) den Siegerscheck im EWV-Fußball-Finale. Foto: Martin Ratajczak
Der VfL Vichttal jubelt: Das Team von Andi Avramovic (hinten, Dritter von links) erhielt von Andreas Ihrig (rechts), Marketing-Leiter von Sponsor EWV, nach dem Tor zum 1:0 von Marc Barrientos (vorne, Zweiter von links) den Siegerscheck im EWV-Fußball-Finale. Foto: Martin Ratajczak
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VIDEO: Barrientos schießt Vichttal ins Finale und zum Sieg

Landesligist VfL gewinnt das Endspiel im EWV-Fußball-Finale gegen den SV Rott 1:0. Vorjahressieger Alemannia II wird Dritter.

Rott drängte – und der Lattenknaller von Jonas Treu ließ nicht nur das Gebälk des Vichttaler Gehäuses erzittern. Der VfL geriet in der Schlussphase unter Druck, doch die Rot-Weißen ließen beste Chancen ungenutzt, um mit dem Ausgleich doch noch das Elfmeterschießen zu erzwingen.

Vichttals Marc Barrientos hatte aus rund 30 Metern einfach mal den Ball aufs leere Rotter Gehäuse geschossen und mit diesem Tor das Endspiel des EWV-Fußball-Finales für den VfL entschieden.

„Der SV Rott war ein absolut würdiger Gegner, das war ein ,Zahnfleischspiel‘ für beide“, zollte VfL-Trainer Andi Avramovic dem Gegner Respekt. „Es war das erwartete enge Spiel, wir haben alle Reserven herausgeholt. Und man hat Rott die Motivation angemerkt, es dem neuen Trainer zeigen zu wollen.“ Denn Mirko Braun, der den Landesliga-Absteiger im Juli übernehmen wird, saß schon beim EWV-Finale auf der Bank und peitschte sein Team wie gewohnt nach vorne.

Erst mit einem klaren 6:0-Erfolg gegen Mittelrheinliga-Aufsteiger Inde Hahn hatte Vichttal den Halbfinaleinzug gesichert. Mit acht Akteuren aus dem Landesliga-Team, drei aus der zweiten Mannschaft und fünf A-Jugendlichen hatte Vichttal neben Rott und Alemannia II noch die meisten Akteure aus der jeweils ersten Mannschaft an Bord. Hahn hatte nur drei Spieler aus dem Aufstiegsteam dabei, so dass sich das 0:6 wie auch das 0:4 gegen Alemannia II relativierte. „Ich bin sehr zufrieden, wie die Mannschaft, die so noch nie zusammengespielt hat, hier auftrat. Anders als andere Vereine legen wir mehr Wert auf Nachwuchsarbeit als darauf, im asiatischen Bereich zu scouten“, sagte Avramovic süffisant.

Zum Auftakt hatte der VfL Vichttal gegen Alemannia II einen 0:2- Rückstand in einem „Spiel auf Augenhöhe“ wettgemacht, war dann aber Bezirksliga-Aufsteiger FC Roetgen trotz eines deutlichen Plus bei Spielanteilen und Chancen 0:1 unterlegen. Vor der Partie gegen Hahn redete der VfL-Coach seinem Team ins Gewissen, und „dann haben wir das sehr konsequent gemacht und noch viele Chancen ausgelassen“. Im Halbfinale ließ ebenfalls Barrientos, der mit seinem Team Breinig II in der Kreisliga B den Aufstieg gefeiert hatte, den VfL mit 1:0 gegen Gastgeber SV Breinig jubeln.

„Ich bin sehr zufrieden, wie wir uns präsentiert haben“, zog Mirko Braun nach seiner ersten „Dienstreise“ Bilanz. „Wir hatten im Endspiel vier, fünf gute Chancen, von denen wir zwei hätten machen müssen.“ Im Halbfinale hatte der SV Rott Alemannia II, das insgesamt nur elf Spieler dabei hatte, dank eines guten Auftaktes 1:0 besiegt, in der Schlussphase wäre angesichts der Aachener Chancen ein Remis für den Vorjahressieger verdient gewesen. Der Torschütze zum letztjährigen Siegtreffer, Tugay Sahin, wurde auch zum Held im Kampf um Platz 3 – diesmal im Tor. Der gelernte Stürmer, in der Saison zum Innenverteidiger umfunktioniert, hütete das Gehäuse und parierte den entscheidenden Elfmeter gegen Breinigs Moritz Brink. „Die Jungs haben das richtig gut gemacht. Pech, dass im Halbfinale der Kopfball von Nils Hühne noch abgewehrt wurde“, bedauerte Coach Marc Gillessen, der vier A-Jugendliche dabei hatte, nach seiner letzten „Dienstreise“. „Es hat trotz des Abstiegs viel Spaß gemacht, weil die Jungs, so wie auch heute, immer motiviert mitgearbeitet haben.“

In der Partie gegen Alemannia Mariadorf hatte Breinig einen 0:2-Rückstand gedreht. „Kompliment, wie die Jungs gespielt haben. Ich bin sehr zufrieden mit dem Turnier – auch wenn ich natürlich gerne im Finale gestanden hätte“, war Breinigs Coach Michael Burlet ebenso zufrieden wie seine in der Vorrunde ausgeschiedenen Kollegen. „Gegen Roetgen haben wir gut gespielt, aber gegen Aachen und Vichttal war am Ende die Luft raus“, sagte Lokman Kilic zu den hohen Niederlagen. Der Co-Trainer von Inde Hahn II vertrat Oliver Heinrichs, der mit seinen Spielern zeitgleich lieber auf Aufstiegsfeier-Tour war.

„Die Jungs haben sich unter dem Motto ,Spaß haben‘ gut verkauft“, sagte Frank Küntzeler beim letzten Auftritt mit Bezirksliga-Aufsteiger FC Roetgen zufrieden. Vor allem gegen Vichttal hatte sein Team, in dem fünf etatmäßige Akteure standen, defensiv gut agiert und erfolgreich zum 1:0-Sieg gekontert. Ein wenig haderte Oidtweilers Torwarttrainer Ralf Schumacher mit dem 1:1 gegen Rott, denn der SV hatte die Oidtweiler Führung erst in letzter Sekunde ausgeglichen. „Wir haben mit einer verstärkten Reserve zwei Mal remis gespielt, da kann man zufrieden sein“, so Schumacher.

Und so sah es auch Manuel Ortiz-Gonzalez: „Wir sind zufrieden, hatten viele A-Jugendliche dabei“, zog der Trainer von Alemannia Mariadorf Bilanz. Seiner jungen Mannschaft war auch das 2:3 nach der 2:0-Führung gegen Breinig geschuldet. „Da haben die jungen Spieler zu viel nachgedacht, aber dafür haben sie den 0:1-Rückstand zum 2:1-Sieg gegen Oidtweiler wieder wettgemacht.“ Und so waren am Ende des langen Fußball-Tages auf der Anlage des SV Breinig fast alle zufrieden.

Aufrufe: 013.6.2016, 12:30 Uhr
Helga Raue I AZ/ANAutor