2024-05-17T14:19:24.476Z

Allgemeines
Eine Spielszene aus der Partie VfL93 vs. SC Sperber.
Eine Spielszene aus der Partie VfL93 vs. SC Sperber. – Foto: Thomas Schmidt

VfL-Spektakel: „93er“ drehen das Spiel gegen Sperber

Lange Zeit sah es so aus, als würde der SCS den Auswärtssieg einheimsen, doch während der zweiten Halbzeit wurde dann der VfL 93 wach.

Wie auf vielen anderen Fußballplätzen stand auch das Freitagabendspiel der Bezirksliga 3 unter dem Motto „Hilfe für die Ukraine“. Alle Einnahmen des Abends, egal ob Eintritt oder Gastronomie, gehen an „Hanseatic Help e.V.“, die das Geld für bedürftige Personen aus dem Kriegsgebiet verwenden. Und auch, dass das Spiel an der Meerweinstraße stattfand, war eine kleine „Besonderheit“. Denn da der Platz in Alsterdorf weiterhin gesperrt ist, wurde ein Tausch des Heimrechts vereinbart. Somit hieß es in dieser Saison bereits zum zweiten Mal: VfL 93 vs. SC Sperber.

Während der ersten halben Stunde zeigten die Sperberaner ein deutliches Übergewicht. Sie dominierten die Partie, indem sie die Hausherren immer wieder früh angriffen und sogesehen mit drei Mann bis zur Grundlinie liefen. Sie setzten die Kicker des VfL 93 enorm unter Druck. Zwar versuchten die Gastgeber, sich immer wieder aus diesen Pressingsituationen zu befreiten, schafften es aber nicht, da sie durch das andauerende Anlaufen der Gegner ein ums andere Mal zu Fehlern gezwungen wurden. Dass die Mannschaft des SC Sperber in dieser Zeit mit 2:0 in Führung ging, war passend zum Spielverlauf. Neuzugang Edvin Isic (14.), der sein erstes Spiel für den SCS machte, und Yonas Sander (18.) trafen für die Gäste. Kurz vor der Pause gelang den „93ern“ dann aber der Anschluss. Eine Freistoß-Flanke zimmerte Kreshnik Hoka in der 41. Minute per Direktabnahme zum 1:2 in die Maschen.

Sperberaner Dominik Radzuweit tritt zum Strafstoß an, den er dann zum 3:1 für den SCS verandelt.
Sperberaner Dominik Radzuweit tritt zum Strafstoß an, den er dann zum 3:1 für den SCS verandelt. – Foto: Thomas Schmidt


Die Wende kam erst spät in der zweiten Halbzeit
Kaum zurück auf dem Platz, gab es zu Beginn der zweiten Halbzeit auch schon direkt die nächste Situation. Dabei hatten es noch nicht mal alle Zuschauer geschafft, wieder zurück auf ihre Plätze zu kehren, als sie den Pfiff zum Elfmeter hörten. Der Sperberaner Leon Nielsen wurde im Strafraum zu Fall gebracht. Dominik Radzuweit übernahm die Verantwortung und traf vom Punkt zum 3:1 für die Gäste. Der alte Abstand war wiederhergestellt. Und als Timo Gahrmann ein paar Minuten später auch noch den vierten Treffer für den SC Sperber auf den Fuß hatte, wobei er diese Chance jedoch überraschend aus bester Position vergab, hätte man nicht unbedingt meinen können, dass an diesem Abend noch ein Sieg für die Hausherren herausspringen würde. Jedenfalls konnte es einem als Zuschauer so ergehen. Aber die VfL-Kicker glaubten weiter an sich. Das Team von Martin Roth fand zurück ins Spiel. Und wie! Harry Hehlke verkürzte mit einem Schuss aus 14 Metern auf 2:3 (56.), ehe Kevin Bockhorn in der 67. Minute sogar zum 3:3 ausglich. Plötzlich machte sich ein entschlossenes Auftreten bei den Hausherren und eine Verunsicherung bei den Sperberanern breit.

Als es dann in der 78. Minute auch noch zu einem Elfmeter für das Team des VfL 93 kam und Kreshnik Hoka vom Punkt zum 4:3 traf, war die Partie gänzlich gedreht. Was diese Strafstoßentscheidung anging, gab es in puncto „berechtigt“ oder „nicht berechtigt“ unterschiedliche Auffassungen. Nichtsdestotrotz führten ab dann die Gastgeber, die in der Schlussphase mit dem 5:3 durch Marius Dickmann (83.) dann auch noch den Deckel draufsetzten. Eine Wendung des Spiels, und dies erst während der zweiten Halbzeit, mit der so lange nicht gerechnet werden konnte. Sehr zur Freude der „VfL´ler“ und zur riesigen Enttäuschung der Sperberaner.

Die Trainerstimmen:
Benjamin Voß, Trainer SC Sperber:

„Ich finde, dass wir die erste Halbzeit und vor allem die erste halbe Stunde richtig gut gespielt haben. Das fand ich super. Wir hatten ganz viele Pressing-Momente und konnten dadurch auch ganz viele Fehler beim Gegner provozieren. Wir haben dann zurecht mit zwei Toren geführt. Es hätten zu dem Zeitpunkt auch noch mehr sein können. Beim 3:1 habe ich mich gefreut, dass wir ihren Anschlusstreffer direkt im Keim erstickt hatten. Wir hätten danach sogar noch nachlegen können. Ich finde, wir haben ein gutes Spiel gemacht. Wobei wir in der zweiten Halbzeit nachgelassen und nicht mehr so guten Fußball gespielt haben. Und dann ist leider das eingetreten, was ich in der Halbzeit zur Mannschaft gesagt hatte: `Das Einzige womit die hier heute noch kommen könnten, ist über die Stimmung und ihre Standards´. Und genau darüber haben sie es dann leider geschafft und über nichts anderes. Es heißt: Respektiere, wenn du verlierst. Aber diese Niederlage war für die Gemütslage schon hart.“

Martin Roth, Trainer VfL 93:
„Ich finde gar nicht, dass wir so schlecht ins Spiel gekommen sind. Allerdings hatte Sperber einen enormen Druck gemacht. Trotzdem konnten wir uns eigentlich aus vielen Situationen spielerisch auch relativ gut befreien. Aber dann haben wir die Bälle immer wieder so leicht hergeschenkt. Und das wird halt einfach bestraft, wenn der Gegner so presst. Es war aber auch klar, dass eine Mannschaft diesen Druck nicht über 90 Minuten halten kann. So haben wir uns mit der Zeit über ein paar gewonnene Zweikämpfe wiedergefunden und haben über einen gut einstudierten Standard den Anschluss geschafft. Zur zweiten Halbzeit haben wir dann unsere Grundordnung geändert. Das hatte gut funktioniert. Und uns zeichnet einfach auch aus, dass die Jungs bis zum Ende wirklich daran geglaubt haben, das Spiel zu gewinnen. Es war heute eine Mischung aus Willen, Überzeugung und der kleinen Systemänderung, dass wir das Spiel gewonnen haben.“

Wer den Verlauf des Spiels noch mal nachlesen möchte, kann das gerne HIER IM LIVETICKER von Thomas Schmidt tun. 😊

Aufrufe: 012.3.2022, 09:37 Uhr
Mathias ReßAutor