2024-04-30T13:48:59.170Z

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„Da ist das Ding“: Der Türkgücü-Tross läutete die Siegesfeier in der Kabine ein. Fotos: Helmut Kemme
„Da ist das Ding“: Der Türkgücü-Tross läutete die Siegesfeier in der Kabine ein. Fotos: Helmut Kemme

Vetter-Cup: Großer Jubel und etwas Wehmut

Türkgücü feiert beim Kebab – NFV auf Nachfolgersuche

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Osnabrück. Zwei Gefühlslagen kennzeichneten die Szenerie nach dem Addi-Vetter-Cup: Die Fußballer des SC Türkgücü bejubelten überschwänglich ihren fünften Triumph bei Osnabrücks größtem Hallenturnier. Bei den Veranstaltern des Fußballkreises Osnabrück-Stadt kam etwas Wehmut auf.

„Ich weiß auch nicht, was im Finale los war, irgendwie hat alles geklappt. Dass man eine Mannschaft dann so vom Platz fegt, habe ich noch nie erlebt“, war Amir Redzic nach dem Endspiel noch etwas sprachlos. Mit 6:0 hatte sein SC Türkgücü den SSC Dodesheide förmlich überrannt und sich damit erneut zum Hallenkönig gekrönt. Redzic hatte daran erheblichen Anteil, er wurde mit 18 Treffen Torschützenkönig. Eine Marke, die in den vergangenen Jahren beim Vetter-Cup bei Weitem kein Spieler erreicht hatte.

Türkgücü war die konstanteste und im Wortsinn beste Mannschaft des Turniers, wurde jedoch von Redzic und Furkan Güraslan getragen, der verdient zum wertvollsten Spieler gewählt wurde. Eine Auszeichnung, die Güraslan schon 2014 bekommen hatte, die ihm jetzt aber gar nicht so recht war: „Ich bin dankbar für diese Auszeichnung, hätte mir als Spielertrainer aber gewünscht, dass ich nicht zum besten Spieler gewählt werde.“ Zurückhaltend präsentierte sich der Techniker auch in Sachen Siegesfeier. „Wir gehen jetzt erst mal mit allen Kebab essen, und dann will ich schnell zu meinem Sohn und meiner Frau und mich von den anstrengenden Tagen erholen“, meinte Güraslan nach seinem dritten Sieg beim Vetter-Cup.

Hier gibt es alles vom Vetter-Cup 2016

Traurig über den verpassten Triumph, aber nicht am Boden zerstört war Finalverlierer SSC Dodesheide. „Die Jungs sind jetzt natürlich enttäuscht, zumal viele wissen, wie es sich anfühlt, das Ding zu gewinnen. Aber zwei, drei Bier, und das sieht ganz anders aus. Ich bin stolz auf die Mannschaft“, meinte Trainer Alexander Heinz. „Wir haben Türkgücü im Finale zu viel Platz gegeben. Bei den Einzelspielern wird das sofort bestraft. Ins Allstar-Team gewählt zu werden, ist auf jeden Fall ein kleiner Trost“, sagte SSC-Stürmer Deni Alagic, der allein am Finaltag fünf Tore erzielt hatte. Eigentlich war er wegen einer anstehenden Operation an der Patellasehne gar nicht für das Turnier vorgesehen, überzeugte dann aber in einem starken SSC-Kollektiv, das im Finale eben an einer noch besseren Mannschaft scheiterte.

Dass der Sieg des SC Türkgücü verdient war, betonte auch Frank Schmidt. „Als ich sie zum ersten Mal im Turnier habe spielen sehen, habe ich gesagt, dass sie gewinnen. Sie haben körperbetont gespielt und hatten mit Redzic und Güraslan zwei Entscheider im Team“, sagte der Vorsitzende des Stadtkreises. Für die Veranstalter des NFV war es in Zusammenarbeit mit der Agentur von Thomas Reichenberger der letzte Vetter-Cup in verantwortlicher Position. Ab sofort muss bei allen vom Verband ausgerichteten Turnieren Futsal gespielt werden. Das kommt für den Vetter-Cup noch nicht infrage, dennoch stellte Schmidt klar: „Das Turnier wird es auch weiterhin geben.“ In welcher Form, sollen Gespräche in Kürze ergeben.

„Wir haben hier, denke ich, ein sehr gutes Produkt“, betonte Schmidt, der sich im gleichen Atemzug bei den vielen Ehrenamtlichen bedankte, die im Hintergrund wirkten und zum Teil an den Weihnachtsfeiertagen ihre Zeit opferten, damit der Vetter-Cup im gewohnt professionellen Rahmen stattfinden konnte.

Stellvertretend für die vielen Helfer stand in diesem Jahr insbesondere Dieter Schröter. Der „Mann der ersten Stunde“ ist seit der ersten Auflage beim Vetter-Cup in verschiedenen Funktionen dabei, wird nun in Zukunft allerdings etwas kürzertreten. Als Dank für seine jahrelange engagierte Arbeit überreichte Schmidt Schröter unter dem Applaus der Zuschauer in der ausverkauften Schlosswallhalle einen Hotelgutschein.

Erholung ist nun also bei allen Beteiligten des 32. Addi-Vetter-Cups erst einmal angesagt. Die 33. Auflage beginnt dann am 26. Dezember 2017 – in welcher Form auch immer.

Hier gibt es alles vom Vetter-Cup 2016

Aufrufe: 01.1.2017, 17:30 Uhr
Neue Osnabrücker ZeitungAutor