2024-05-02T16:12:49.858Z

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Moritz Nicolas gehört ursprünglich Borussia Mönchengladbach.
Moritz Nicolas gehört ursprünglich Borussia Mönchengladbach. – Foto: Sportfotografie Rostam

Verpasste Play-Offs, Abstiegskampf und Premierentore

Für die verliehenen Borussen wird es entscheidend: Wer steigt ab? Wer darf weiter auf sich aufmerksam machen? Eine Reise von Köln über Wales nach Portugal.

Rocco Reitz (1. Liga in Belgien, VV St. Truiden) 23 von 27 möglichen Punkten haben die Belgier in den letzten neun Partien der regulären Saison geholt. Eine beachtliche Bilanz, gab es doch im Laufe der Saison auch mal fünf Niederlagen in Folge.

Reitz stand in den vergangenen Wochen allerdings nur einmal in der Startelf, konnte aber vor zwei Wochen noch mal auf sich aufmerksam machen, als er drei Minuten nach seiner Einwechslung sein zweites Saisontor erzielte. Durch das schlechtere Torverhältnis gegenüber dem punktgleichen KRC Genk hat St. Truiden auf Platz neun den Sprung in die Playoff-Runde am letzten Spieltag verpasst, mit der in Belgien noch die Möglichkeit besteht, in einen europäischen Wettbewerb einzuziehen.

Moritz Nicolas (3. Liga, Viktoria Köln) Über das Gegentor zum zwischenzeitlichen 0:2 gegen den 1. FC Magdeburg ärgerte sich der Torhüter am vergangenen Wochenende besonders. Ein Pass seines Mitspielers Moritz Fritz war zu ungenau, sodass Nicolas den Ball fünf Meter vor dem Tor verlor. Für den Drittligisten war die Niederlage gegen den Spitzenreiter die zweite in Folge. Durch die beiden vorherigen Siege gegen Wehen Wiesbaden und die Würzburger Kickers beträgt der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz derzeit acht Punkte. Köln hat allerdings bis zu drei Partien mehr absolviert als die Teams dahinter. Nicolas, dessen „Kicker“-Durchschnittsnote bei 3,00 liegt, wird daher bis zum Schluss um den Klassenerhalt kämpfen.

Andreas Poulsen (2. Liga, FC Ingolstadt) „Das war ein unglaubliches Gefühl“, sagte Poulsen Anfang April nach seinem Treffer in der Nachspielzeit, der den Ingolstädtern den 3:2-Sieg gegen Erzgebirge Aue bescherte. Für den Dänen war sein 21-minütiger Einsatz der erste seit dem vergangenen September. Trainer Rüdiger Rehm sagte im Anschluss: „Es freut mich für Andreas Poulsen, der nicht das glücklichste Jahr seiner Karriere hat. Er hat uns ein ganz klares Zeichen gesetzt, dass er noch da ist, dass er noch spielen will, dass er noch Gas geben will.“ Am vergangenen Wochenende saß der 22-Jährige beim 1:1 gegen Jahn Regensburg aber wieder 90 Minuten auf der Bank. Am kommenden Wochenende könnte der direkte Abstieg der Schanzer feststehen.

Famana Quizera (2. Liga in Portugal, Académico de Viseu) Im Abstiegskampf steckt derzeit auch Quizera mit seinem Team. Allerdings sind die Aussichten nicht ganz so düster wie in Ingolstadt. Aktuell hat Académico de Viseu einen Punkt Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Ans Spielen kommt Quizera aktuell häufiger, zuletzt stand er dreimal hintereinander in der Startelf und spielte das erste Mal überhaupt in dieser Saison durch. Alle drei Partien gingen allerdings verloren.

Hannes Wolf (2. Liga in England/Wales, Swansea City) Wolf ist neben Nicolas der Borusse, der bei seiner Leih-Station viel Spielzeit bekommt. Beim 4:0-Sieg gegen Cardiff City gelang Wolf neben seinem ersten Tor, das er sogar per Kopf erzielte, für Swansea auch eine Vorlage. Am vergangenen Wochenende legte er mit einem Assist beim 2:1-Sieg gegen Derby County nach. Seitdem er auf der linken Seite eine Mischung aus Achter und Außenverteidiger gibt, prägt er das Spiel der Waliser wesentlich. Als „Biest“ bezeichnete Swanseas Trainer Russell Martin den Österreicher am vergangenen Wochenende. „Ich habe ihn danach vor der Mannschaft noch mal gelobt. Das mache ich nicht oft, weil es immer ums Team geht. Aber ich fand ihn großartig. Die Gefahr, die er vorne ausstrahlt und die Defensivarbeit, die er leistet, sind unglaublich“, sagte Martin. Fünf Spieltage stehen noch aus – und Wolf ist auf einem guten Weg, den Swansea-Fans nach nur wenigen Monaten in bester Erinnerung zu bleiben.

Torben Müsel (1. Liga in Belgien, KAS Eupen) Bei Müsel, der seit dem Winter in Eupen spielte, reichte es nicht mehr über Kurzeinsätze hinaus. Nach seiner Oberschenkelverletzung kam er in den letzten fünf Saisonspielen zwar immer zum Zug, grundsätzlich wird der Offensivspieler aber auf mehr Spielzeiten gehofft haben: 1, 59, 1, 10 und 23 Minuten durfte er im Saisonfinale noch mal ran. Auf Tore, die er in der Hinrunde für Borussias U23 in der Regionalliga West fast am Fließband erzielte, wartete er in Belgien vergebens. Und auch für den Klub lief es nicht rund: 18 Niederlage in 34 Partien lautet die Bilanz nach der regulären Saison. Immerhin: Der Klassenerhalt wurde geschafft.

Aufrufe: 015.4.2022, 14:00 Uhr
RP / Hannah GobrechtAutor