2025-12-17T10:26:01.779Z

Ligavorschau
Fehlt der SG Wiesbachtal im Saisonendspurt: Offensivallrounder Christian Hessinger (links) muss wegen einer langwierigen Handverletzung passen.	Archivfoto: pa/Axel Schmitz
Fehlt der SG Wiesbachtal im Saisonendspurt: Offensivallrounder Christian Hessinger (links) muss wegen einer langwierigen Handverletzung passen. Archivfoto: pa/Axel Schmitz

Verlieren können beide Klubs nichts mehr

Mit der SG Wiesbachtal und Wöllstein/Siefersheim treffen zwei Teams aufeinander, die schon mehr erreicht haben als erwartet

WALLERTHEIM. ,,Ein Spiel der Zufriedenen, wo du nicht viel falsch machen kann", sagt Ronny Weimer, Trainer der SG Wiesbachtal mit Blick auf das kommende Heimspiel gegen die SG Wöllstein/Siefersheim. Unrecht hat er nicht: Beide Teams spielen in dieser Saison über den eigenen Verhältnissen und besitzen nun völlig unerwartet die Möglichkeit, sich den zweiten Tabellenplatz zu holen. Aber letztendlich erwartet das niemand, nicht mal die eigenen Protagonisten.

Wäre ein Aufstieg klug?

Weimer stellt sich gar die Frage, ob ,,ein Aufstieg klug wäre." Auch weil ihm in naher Zukunft arrivierte Kräfte wie Offensivallrounder Christian Hessinger und Torwart Andreas Kissinger nicht mehr zur Verfügung stehen. Hessinger wird wohl ab sofort gar kein Fußball mehr spielen, zumindest legte ihm das sein Arzt aufgrund seiner Handverletzung ans Herz. Es besteht ganz offensichtlich die Gefahr, dass sich das Gelenk versteift. ,,Das ist mein Topscorer und ein sehr wichtiger Mann für uns", weiß Weimer und muss doch im Endspurt komplett ohne ihn auskommen. Kissinger muss in der neuen Saison ebenfalls ersetzt werden. Aufgrund seiner Rückenprobleme wird er sich nicht mehr ins Tor stellen. Bei den Nachwuchskeepern Stefan Neugebauer und Kevin Krämer bleibt abzuwarten, wie sie sich entwickeln. Fakt ist aber auch: ,,Wir werden nicht absichtlich verlieren", sagt der Trainer.

Das Restprogramm mit einigen Abstiegskandidaten und dem direkten Duell in Biebelnheim bietet sicherlich eine große Chance, sich in die Relegation zu spielen. Weimer bleibt aber auf dem Boden: ,,Das ist das Gefährliche. Gerade gegen die einfacheren Gegner tun wir uns schwer, das ist nicht unbedingt ein Vorteil. Ich bin da auch vorsichtig und sehe uns nicht als Topmannschaft." In seiner Ansicht bestätigt, hat ihn der vergangene Auftritt in Mauchenheim, als die SG mit einem 0:6 nach neun ungeschlagenen Spielen heimfahren musste. ,,Es war einfach zu wenig, was wir gemacht haben. Das Ergebnis ist unangenehm. Jeder hat sich nach dem Spiel Gedanken gemacht, wie das passieren konnte", so Weimer. Von seinem Team hätte sich der Coach daraufhin nur eine andere Reaktion erhofft: ,,Die Trainingsbeteiligung in der Osterwoche war sehr dürftig. Der eine oder andere weiß gar nicht, welche unverhoffte Chance wir haben."

Sein Gegenüber Jan Sauter, Trainer SG Wöllstein/Siefersheim, muss seine Mannschaft dagegen nach mehreren Nackenschlägen aufbauen. In den vergangenen sechs Spielen kassierten die Wöllsteiner fünf Niederlagen und müssen nun darum kämpfen, im Aufstiegsrennen dabei zu bleiben. Sauter liebäugelte schon wieder selbst die Fußballschuhe zu schnüren, aber er ist dann doch zu der Einsicht gelangt: ,,Die Jungen sollen das Ruder selbst rumbekommen." Der kleine Einbruch sei für ihn auch ein Stück weit ,,Normalität." Der Fokus liegt in Wallertheim darauf, sich ,,auswärts wieder besser zu präsentieren" und ,,oben dranzubleiben."

Zumeist verlor die SG auch nur mit einem Tor Unterschied, weshalb Sauter sich den negativen Lauf damit erklärt, dass seinen Spielern die ,,Galligkeit fehlt, die Spiele zu gewinnen", erklärt. Grundsätzlich ist der Trainer der Ansicht, dass die SG ,,schon so gefestigt ist, dass wir auch wieder anfangen zu punkten." Die Gerüchte um die Wöllsteiner Kicker Norman Schneider, Benedikt Stieb und Dominik Poh, die es angeblich nach Biebelnheim zieht, hält Sauter für unwahr. Er sagt: ,,Ich bin mir bis heute sicher, dass das nicht so ist."



Aufrufe: 09.4.2015, 19:45 Uhr
Nico BrunettiAutor