2024-04-25T14:35:39.956Z

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Der TSV Schott um Can Bakirsu will erstmals seit 2016 wieder ins Endspiel des Verbandspokals einziehen.
Der TSV Schott um Can Bakirsu will erstmals seit 2016 wieder ins Endspiel des Verbandspokals einziehen. – Foto: hbz/Jörg Henkel (Archiv)

Verbandspokal: Gewarnt vor "ekelhaftem" Gegner

TSV Schott trifft im Halbfinale auf Mainz-Schreck FV Dudenhofen

Mainz. Den 28. Mai 2016 werden Bernd Bangel und Marco Senftleben so schnell nicht vergessen. Der TSV Schott Mainz stand, erst- und bislang letztmalig, im Endspiel des Fußball-Verbandspokals, unterlag 1:2 nach Verlängerung gegen den von Weltmeister Jürgen Kohler trainierten SC Hauenstein. Es war der erste „Finaltag der Amateure“, der deutschlandweit im Fernsehen übertragen wurde.

„Das war etwas Besonderes, das hat Eindruck hinterlassen, das würde ich gern noch einmal erleben“, sagt Bangel, damaliger Interims- und jetziger Co-Trainer. „In meiner Karriere hat dieses Spiel einen großen Status. Ich habe viel erlebt, die Aufstiege, den Abstieg aus der Regionalliga, die vielen Trainer“, erzählt der damalige Kapitän Senftleben, der heute als Teammanager und Standby-Spieler eng an der Mannschaft ist, „den Pokal zu gewinnen, steht noch nicht auf meinem Zettel.“ Auch für den scheidenden Chefcoach Sascha Meeth würde sich der „Capitano“ freuen, sollte der Titelgewinn samt Einzug in den DFB-Pokal gelingen.

Dudenhofen überzeugt mit "Kampfkraft"

Der Weg ist schwer. Diesen Mittwoch, 19.30 Uhr, steht das Halbfinale beim FV Dudenhofen an. Als „im wertschätzendsten Sinne ekelhaft“ umschreibt Meeth den Gegner, bei dem der TSV mal, zu Ali Cakicis Zeiten, aus dem Pokal flog und wo Meeth vor zweieinhalb Jahren „hochverdient“ 0:1 verlor: „Da haben sie uns vollkommen den Schneid abgekauft, wir sind erdrückt worden von ihrer Kampfkraft.“ Diese Grundeigenschaft der Pfälzer, gepaart mit großer fußballerischer Qualität, macht Eindruck.

„Das Kräfteverhältnis ist sicher nicht 70:30 für uns“, blickt Meeth auf den Teilnehmer der Oberliga-Meisterrunde, der gerade vorne über starke Einzelspieler verfügt – beispielsweise den über viele Jahre regionalligaerfahrenen Steffen Straub, der vor bald sechs Jahren das Siegtor für Hauenstein schoss. Zudem ist der FVD Mainz-Schreck, gewann in dieser Pokalrunde schon in Gonsenheim und Bretzenheim – und kegelte auch Wormatia Worms raus, wo jüngst ein 3:2-Sieg gelang. Ja, Schott ist das klassenhöhere Team. Aber sie sind auch gewarnt.

Personelle Schwierigkeiten beim Regionalligisten

Zumal die eigene Personaldecke immer löchriger wird. Ripplinger, Schneider, Hanner Lopez und Hermann sind langzeitverletzt, Giorgio Del Vecchio und, zunächst per Schnelltest, Dominik Ahlbach coronainfiziert. Vor allem die physisch starken Spieler fehlen. Beim TSV halten sie den Atem an, dass das Virus nicht teamintern seine Kreise gezogen hat, trotz Maskenpflicht im Bus bei der jüngsten Fahrt nach Elversberg. Das Timing wäre, nachdem die Mainzer bislang so gut durch die Pandemie kamen, denkbar ungünstig.

Schließlich kommt die Chance aufs Pokalfinale nicht alle Jahre. „Wir haben ein sehr schweres Spiel vor der Brust“, sagt Senftleben, „aber wenn man so eine Chance hat, brennt jeder und fiebert darauf hin.“ Damals, 2016, lief daheim der Recorder mit, um sich die TV-Übertragung nochmal anzugucken. Livestreams, Zusammenfassungen im Fernsehen, größere Zuschauerzahlen, das alles kennen die Mainzer aus der Regionalliga. Aber den Finaltag zu erreichen, das kennen die wenigsten. „Diese paar Motivationspunkte extra muss jeder aufsaugen“, betont Senftleben.



Aufrufe: 015.3.2022, 18:00 Uhr
Torben SchröderAutor