2024-04-25T14:35:39.956Z

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– Foto: Alexander Fischer

Unverständnis im Norden: Keine Testspiele in SH, Zuschauer in MV

Die Amateurfußballer von Schleswig-Holstein bekommen kein grünes Licht von der Staatsregierung und äußern Unverständnis +++ Im Nachbar-Bundesland darf hingegen vor Zuschauern gespielt werden

Die Fußballer in Schleswig-Holstein sind wütend über die aktuelle Entscheidung der Landesregierung, denn es dürfen weiterhin keine Testspiele stattfinden. "Es ist nicht die Zeit, um weiter zu lockern", sagte Ministerpräsident Daniel Günther und zerstörte damit auch die Hoffnungen der Amateur-Fußballer, die fest davon ausgingen, ein Stück weit in die Normalität zurückkehren zu dürfen. Erst Ende August soll über mögliche Lockerungsmaßnahmen entschieden werden. Währenddessen wird beim Nachbar Mecklenburg-Vorpommern am 22. August das Finale im Lübzer-Cup vor 780 Zuschauern gespielt werden soll.

Mit der Maßnahme soll Körperkontakt weiter vermieden und damit die Ausbreitung des Coronavirus eingedämmt werden. Die bisher geltende Landesverordnung wäre eigentlich diesen Sonntag ausgelaufen, dementsprechend haben viele Vereine für Montag auch schon Testspiele vereinbart. Nun soll die Verordnung verlängert werden, sie beinhaltet Hygiene- und Abstandsregeln sowie Kontaktbeschränkungen für das gesamte öffentliche Leben. "Wir gehen auf Nummer sicher. Das Infektionsgeschehen steigt deutschlandweit wieder an, zehntausende Menschen kehren aus dem Urlaub zurück, außerdem geht der Betrieb in Schulen und Kitas wieder los", erklärt Günther.

"Politik zerstört Leistungs- sowie Breitensport in unserem Bundesland komplett"

Kevin Wölk, Kapitän des Oberligisten Oldenburger SV, zeigte sich ziemlich ungehalten und wurde auf "Sportbuzzer" wie folgt zitiert: "Für mich ist das überhaupt nicht nachvollziehbar und ohne jegliche Grundlage. Der Leistungs- und Breitensport aller Vereine wird hier weiterhin mit Füßen getreten, während der Tourismus in unserem Bundesland weiter florieren darf!? Ist es Sinn der Sache, dass diverse Vereine nun nach Mecklenburg-Vorpommern oder Niedersachsen reisen, um dort Spiele auszutragen? Man muss doch nur mal am Wochenende an die Strände fahren, gerne auch spät am Abend oder mal durch die Straßen gehen, da finden diverse Partys ohne jegliche Regeln statt, aber der Sport - und da rede ich nicht nur über Fußball - soll da komplett still stehen? Für mich völlig unverständlich, dass auch gerade Freiluftsport nicht wie in fast allen anderen Bundesländern freigegeben wird mit einer bestimmten Anzahl an Spieler sowie einem kleinem Betreuerteam. Die Freundschaftsspiele können doch durchaus unter Ausschluss stattfinden oder mit einer Zuschauerliste. Wie viele Corona-Fälle gab es denn bereits, seit dem der Sport im Trainingsbetrieb wieder aufgenommen wurde? Wahrscheinlich ist die Zahl 0 aber es es gibt keinerlei Lockerungen, Respekt an die Politik die damit den Leistungs- sowie Breitensport in unserem Bundesland komplett zerstört."

Aufrufe: 06.8.2020, 08:47 Uhr
Luca CisterninoAutor