Im Sommer stieg der SV Türk Genclik Regensburg in die Kreisklasse 2 ab. Die sportliche Führung mit Aslan Selahattin und Sinan Yildirim arbeitete auf Hochtouren, um eine neue und schlagkräftige Mannschaft auf die Beine stellen zu können. „Ein paar Spieler haben uns verlassen, dafür konnten wir ganz viele neue Akteure für uns gewinnen. Mit der bisherigen Entwicklung sind wir sehr zufrieden“, erklärt Aslan Selahattin.
Das neue Spielertrainer-Duo bezeichnet er als absoluten „Glücksfall“: „Unser Spielführer und langjähriger Torjäger Levent Öksüm konnte seinen Arbeitskollegen Bodgan Bonev als Trainer für uns gewinnen.“ Bonev war zuletzt zwei Jahre als Spielertrainer beim ESV 1927 tätig. Der inzwischen 38-Jährige spielte in seinem Heimatland Bulgarien viele Jahre lang als Profifußballer. Ausgebildet wurde er bei ZSKA Sofia. Als Co-Trainer kam Yordan Todorov mit zu Türk Genclik. Er ist seit 2016 in Deutschland. Dem Offensivspieler gelangen in seinen drei Jahren bei Wacker Neutraubling und bei den Eisenbahnern in 76 Partien 35 Treffer und 31 Assists. Für Türk Genclik erzielte er in neun Partien bisher neun Tore und steuerte sechs Vorlagen bei.
Flüchtlinge trainieren mit
Trainer Bonev fühlt sich wohl an seiner neuen Wirkungsstätte. „Als ich 2008 nach Roding kam, war es für mich wichtig, mich schnellstmöglich zu integrieren. Nun helfen wir anderen Neuankömmlingen.“ In der Nähe der Bezirkssportanlage West, wo der Verein spielt, ist ein Flüchtlingsheim. Wer Lust hat, darf mittrainieren, Türk Genclik kümmerte sich um die Spielberechtigungen. Ein Problem sei allerdings, dass man nicht wisse, wie lange die Spieler in Regensburg wohnen. „Beispielsweise war mit Daniel Omorodon aus Nigeria ein talentierter Torwart da. Leider musste er vor seinem ersten Spiel bereits wieder weg aus Regensburg“, bedauert Bonev. Der Verein kümmere sich neben den Spielerpässen auch um die Ausrüstung. Die Liga empfindet Bonev als ausgeglichen. Ein Platz im gesicherten Mittelfeld sollte allemal möglich sein. Für die sportliche Leitung ist ebenso wichtig, dass man in der Fairnesstabelle einigermaßen gut dasteht. „Mit 26 Gelben und einer Gelb-Roten Karte liegen wir aktuell im Mittelfeld“, sagt Selahattin.