2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Bogdan Bonev Foto: Schmautz
Bogdan Bonev Foto: Schmautz

Unter der Regie zweier Ex-Profis

Nach dem Abstieg will Türk Genclik eine ruhige Saison spielen +++ Der neue Co-Trainer ist eine Legende

Im Sommer stieg der SV Türk Genclik Regensburg in die Kreisklasse 2 ab. Die sportliche Führung mit Aslan Selahattin und Sinan Yildirim arbeitete auf Hochtouren, um eine neue und schlagkräftige Mannschaft auf die Beine stellen zu können. „Ein paar Spieler haben uns verlassen, dafür konnten wir ganz viele neue Akteure für uns gewinnen. Mit der bisherigen Entwicklung sind wir sehr zufrieden“, erklärt Aslan Selahattin.

Das neue Spielertrainer-Duo bezeichnet er als absoluten „Glücksfall“: „Unser Spielführer und langjähriger Torjäger Levent Öksüm konnte seinen Arbeitskollegen Bodgan Bonev als Trainer für uns gewinnen.“ Bonev war zuletzt zwei Jahre als Spielertrainer beim ESV 1927 tätig. Der inzwischen 38-Jährige spielte in seinem Heimatland Bulgarien viele Jahre lang als Profifußballer. Ausgebildet wurde er bei ZSKA Sofia. Als Co-Trainer kam Yordan Todorov mit zu Türk Genclik. Er ist seit 2016 in Deutschland. Dem Offensivspieler gelangen in seinen drei Jahren bei Wacker Neutraubling und bei den Eisenbahnern in 76 Partien 35 Treffer und 31 Assists. Für Türk Genclik erzielte er in neun Partien bisher neun Tore und steuerte sechs Vorlagen bei.

Ex-Profi Yordan Todorov (r.) ist spielender Co-Trainer bei Türk Genclik. Foto: Schmautz
Ex-Profi Yordan Todorov (r.) ist spielender Co-Trainer bei Türk Genclik. Foto: Schmautz

Eine Legende in Bulgarien
„Yordan ist in Bulgarien eine Legende“, erklärt Bonev. „Er wurde dreimal bulgarischer Meister, viermal Pokalsieger, spielte Champions League und Euro League.“ Bei gemeinsamen Champions-League-Abenden vor dem Fernseher sieht Todorov viele Stadien, in denen er mit ZSKA schon gespielt hat. „Dazu gehören Old Trafford in Manchester, die Anfield Road in Liverpool.“ Nach seiner Profikarriere zog Todorov nach Deutschland, hat inzwischen einen festen Arbeitsplatz gefunden. Bonev arbeitet im Schichtdienst. „Wenn ich mal nicht im Training sein kann, übernimmt Yordan. Er ist immer da, bereitet sich und das Team bestens auf das jeweils nächste Spiel vor. Die Spieler schauen zu ihm auf, hören auf ihn.“ Selahattin ist trotz zuletzt vier Niederlagen am Stück zufrieden. Nach neun Partien hat man zehn Punkte auf dem Konto. „Für uns ist wichtig, dass sich die Mannschaft nach dem Abstieg gefangen hat. Es galt viele Neuzugänge zu integrieren. Die Urlaubszeit ist jetzt vorbei, das Team wird nun noch stärker, wird sich schnell finden.“

Flüchtlinge trainieren mit
Trainer Bonev fühlt sich wohl an seiner neuen Wirkungsstätte. „Als ich 2008 nach Roding kam, war es für mich wichtig, mich schnellstmöglich zu integrieren. Nun helfen wir anderen Neuankömmlingen.“ In der Nähe der Bezirkssportanlage West, wo der Verein spielt, ist ein Flüchtlingsheim. Wer Lust hat, darf mittrainieren, Türk Genclik kümmerte sich um die Spielberechtigungen. Ein Problem sei allerdings, dass man nicht wisse, wie lange die Spieler in Regensburg wohnen. „Beispielsweise war mit Daniel Omorodon aus Nigeria ein talentierter Torwart da. Leider musste er vor seinem ersten Spiel bereits wieder weg aus Regensburg“, bedauert Bonev. Der Verein kümmere sich neben den Spielerpässen auch um die Ausrüstung. Die Liga empfindet Bonev als ausgeglichen. Ein Platz im gesicherten Mittelfeld sollte allemal möglich sein. Für die sportliche Leitung ist ebenso wichtig, dass man in der Fairnesstabelle einigermaßen gut dasteht. „Mit 26 Gelben und einer Gelb-Roten Karte liegen wir aktuell im Mittelfeld“, sagt Selahattin.

Aufrufe: 016.9.2019, 13:00 Uhr
Von Markus SchmautzAutor