2024-06-12T11:40:35.807Z

Interview
Der SC Naumburg spielt seit Sommer in der Landesliga Süd.                 F: Samarkin
Der SC Naumburg spielt seit Sommer in der Landesliga Süd. F: Samarkin

"Unser Ziel ist es, Fußballbegeisterung zu wecken"

Interview der Woche +++ Christoph Radig spricht als sportlicher Leiter des SC Naumburg über die Fusion, den Trainerwechsel und die Ziele an der Saale

Zur Rückrunde wollen wir mittwochs Spieler, Trainer oder Verantwortliche der Vereine in Sachsen-Anhalt aushorchen, um Interessantes aus ihren Teams zu erfahren. FuPa sprach in der aktuellen Ausgabe mit dem sportlichen Leiter des Landesligisten SC Naumburg, Christoph Radig:

FuPa: In Naumburg gab es vergangenen Sommer ja eine spannende Fusion. Aus Naumburger SV und Naumburger BC wurde der gemeinsame SC Naumburg. Die Rolle als sportlicher Leiter stelle ich mir in dieser Situation schwierig vor. Wie war es für Sie?

Christoph Radig: Die Fusion war und ist für den Naumburger Fußball der richtige Weg. Im Vorfeld haben die Vorstände beider Vereine große Anstrengungen unternommen, um die Terminkette in Hinblick auf die Verschmelzung einzuhalten. Es war ein mühsamer Weg, der sich aber vollends gelohnt hat. Bis auf die Zusammenführung der beiden 1. Männermannschaften war die Fusion im Prinzip schon vor dem 01.07.17 vollzogen, da die beiden Altvereine bereits über eine gemeinsame Jugendspielgemeinschaft, eine Spielgemeinschaft der 2. Männermannschaften und über eine gemeinsame Altherrenmannschaft verfügten. Daher waren der Gesamtzusammenschluss und die Zusammenführung der Mannschaften auf sportlicher Ebene gut zu meistern. Wir haben im Verein viele Engagierte, die den Übergang auch aktiv begleitet hatten und den Vorstand und die sportliche Leitung sehr unterstützt haben.

FuPa: Der SCN legte einen überraschend guten Saisonstart mit nur zwei Niederlagen in den ersten 13 Landesligapielen hin. Dabei konnten auch den Top-Teams aus Lüttchendorf und Kelbra Punkte abgeknüpft werden. Wie ist der anschließende Einbruch zu erklären und waren die Erwartungen nach dem starken Auftritt im Landespokal gegen den 1.FC Magdeburg zu hoch? Schließlich ist der SC Naumburg ein Aufsteiger, der momentan auch intern viele Entwicklungen durchmacht.

C.R.: Wir sind im Moment weit weg davon, von einem „Einbruch“ zu reden. Uns ist seit Saisonbeginn bewusst, dass die vereinsinterne Umstrukturierung und die Etablierung des Teams in der Landesliga als Prozess anzusehen ist. Wir haben uns über die positiven Momente, besonders im Landespokal, sehr gefreut, verlieren aber nicht den Realitätsbezug, weil wir natürlich wissen, dass unser junges Team noch reifen und Erfahrungen sammeln muss. Das Spiel gegen Magdeburg war für den Verein und das Team sicher das "I-Tüpfelchen“ in der Hinrunde dieser Spielzeit, aber von vergangenen Erfolgen kann man nur bedingt zehren. Es ist völlig normal, dass die Leistungen des Teams noch Schwankungen unterliegen. Zusätzlich kommt derzeit erschwerend dazu, dass uns einige Stammspieler verletzungsbedingt fehlen. Die Situation wird sich in nächster Zeit entschärfen und wir sind guter Dinge, wieder erfolgreich sein zu können.

FuPa: Vor zwei Wochen hat Jens Hädrich das Amt des Cheftrainers niedergelegt. Wie haben dies Mannschaft und Trainerstab verkraftet?

C.R.: Die Mannschaft und das „neue“ Trainerteam schauen nicht zurück. Sicherlich ist ein Trainerwechsel im Saisonverlauf immer mit anfänglichen Unruhen verbunden, aber es hält sich keiner mit unnötigen Gedanken auf. Das Team und die Trainer arbeiten gut und fokussiert zusammen und wollen schnellstmöglich wieder in die Erfolgsspur zurück. Das Trainergespann genießt den vollen Rückhalt seitens des Vorstandes und das Feedback aus dem Spielerkreis und anderen Beteiligten ist durchweg sehr positiv.

FuPa: Bis auf weiteres übernimmt bekanntlich Matthias Krause Hädrichs Position. Sein Debüt lief beim 0:4 im Brachstedt sicherlich anders als erhofft. Was erwarten sie vom SC Naumburg im weiteren Saisonverlauf. Muss der Blick nochmal nach unten gerichtet werden?

C.R.: Das Spiel gegen Brachstedt hat einige positive Entwicklungen aufgezeigt, wenngleich das Ergebnis nicht den tatsächlichen Spielverlauf widerspiegelt. Wir hatten nach dem Trainerwechsel keine Forderungen aufgestellt, dass sich der Erfolg sofort wieder einstellen muss. Wir sind davon überzeugt, dass der SC Naumburg in den nächsten Spielen zu seinen Stärken zurückfinden wird, um sich nach Abschluss der Aufstiegsspielzeit im Mittelfeld der Landesliga Süd zu positionieren. Dafür müssen alle Spieler und alle anderen aktiv Beteiligten wieder engagiert und zielgerichtet arbeiten.

FuPa: Gibt es einen langfristigen Plan, wohin die Wege des Naumburger Fusionsvereins noch führen sollen?

C.R.: Unser Vereinsziel ist es, Fußballbegeisterung zu wecken, zu leben und Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die Möglichkeit zu geben, leistungsorientierten Fußball zu spielen. In Hinblick auf unsere 1. Mannschaft ist es unser mittelfristiges Ziel, uns in der Süd-Staffel zu etablieren und jungen, talentierten Spielern aus der Region die Chance zu bieten, Fußballerfahrungen auf Landesniveau zu sammeln. Langfristig gesehen besteht natürlich das Streben nach einem Aufstieg in die Verbandsliga Sachsen-Anhalt. Da das aber kein aktuelles Thema ist und diesbezüglich auch noch viele andere Vorzeichen betrachtet werden müssen, befassen wir uns damit derzeit nicht. Im Moment richten wir nur den Blick auf die anstehenden Spiele, um diese wieder erfolgreich zu gestalten.


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Aufrufe: 014.3.2018, 09:12 Uhr
Kevin GehringAutor