2024-05-22T11:15:19.621Z

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Die SG RWO Alzey II (rechts) holt hohen Rückstand gegen Gau-Odernheim II (links) auf. Archivbild: Wolff
Die SG RWO Alzey II (rechts) holt hohen Rückstand gegen Gau-Odernheim II (links) auf. Archivbild: Wolff

Unmöglicher Spielverlauf!?

TSV Gau-Odernheim II verspielt gegen RWO Alzey II in 20 Minuten 5:1-Führung

Gau-Heppenheim. Diese Geschichte hätte auch in Hollywood entstanden sein können: So unterhaltend und spektakulär war die Story, die die Fußballer der SG RWO Alzey II und des TSV Gau-Odernheim II auf den Gau-Heppenheimer Rasenplatz zauberten.

Die Dramaturgie der B-Klassen-Partie hatte Filmreife. Dass letztendlich ein 5:5 herausgesprungen ist, „ist schwer in Worte zu fassen“, hadert TSV-Trainer Sebastian Zohm. Denn: „Wir waren eigentlich drückend überlegen.“

Eigentlich sollte eine 5:1-Führung nach knapp 70 Minuten reichen, um als Sieger vom Platz zu gehen – zumal sich die Alzeyer mehr oder weniger aufgegeben hatten. RWO-Trainer Andreas Klaeden sagt: „Das war schon schwer, daran zu glauben, zurückzukommen. Dafür war Gau-Odernheim zu überlegen.“

Doch mit dem 2:5 durch Matthias Kübler (72.) und dem dann auch noch folgenden Tor von Sadedin Hoxha (76.) passierte etwas auf dem Sportplatz in Gau-Heppenheim. „Wir sind das allgemein zu überheblich angegangen und dann hat Alzey Morgenluft gewittert“, meint Zohm. Seine Spieler konnten den Schalter dann irgendwie auch nicht mehr umlegen und so kam es, wie es kommen musste: Alzey II legte noch zwei weitere Treffer drauf, kam durch Hoxha (82.) und Abdelkader Meslem (86.) zum 5:5-Ausgleich. Beinahe hätte Meslem auch noch das 6:5 geschossen. Zohm, mit einer Spur von Entsetzen im Gesicht: „Das wäre der Super-Gau gewesen“. Der blieb dem TSV erspart.

Nur einer Standpauke von Zohm konnten die Gau-Odernheimer nicht entweichen. Sicherlich hätte er sich auch gewünscht, dass erfahrene Kräfte wie Marc Kreß oder Christian Stegmaier auf dem Feld irgendwie das Ruder rumreißen. Allerdings funktionierte das nicht. Doch ein Vorwurf an irgendeinen arrivierten Fußballer sei nicht angebracht. „Sie haben es versucht, aber schafften es nicht, da entgegenzuwirken. Das war ein kollektives Versagen“, betont Zohm. Dafür hatte sich zu sehr eine Eigendynamik entwickelt und dafür machte der TSV zu viel falsch. „Wir hatten Abstimmungsfehler und keinen Druck mehr auf den Spielaufbau vom Gegner“, erklärt Stegmaier, der den Spielverlauf als „beschämend“ betrachtet und nun sein kurzfristiges Dasein in der Zweiten wieder beendet. Aus seiner Sicht hatte dieser Rückschlag auch mit der fehlenden Eingespieltheit zu tun. „Mit einer Mannschaft, die regelmäßig zusammenspielt, wäre das nie passiert.“

Insgesamt aber darf dieses kuriose Zustandekommen des 5:5-Unentschiedens ein paar Tatsachen nicht kaschieren. Klaeden schrie nach dem Spiel nicht nur Hurra. „Die Leistung war schon enttäuschend“, stellt er fest und erhofft sich eine Steigerung in den kommenden Wochen. Und Zohm kann, trotz des bitteren Verlaufs, viel Positives aus der Begegnung ziehen: „Wir haben in den ersten 70 Minuten eine gute Leistung gezeigt. Darauf können wir aufbauen.“



Aufrufe: 08.8.2016, 21:30 Uhr
Nico BrunettiAutor