2024-06-17T07:46:28.129Z

Allgemeines
Die Vorgehensweise des Kreises Viersen stößt auf Widerspruch des SC Union Nettetal.
Die Vorgehensweise des Kreises Viersen stößt auf Widerspruch des SC Union Nettetal. – Foto: Jonas Schäfer

Union Nettetal ärgert sich über den Kreis Viersen

Bei Testspielen sollen nun wieder Listen geführt werden, obwohl eigentlich Zeit genug war, sich mit den vorhandenen technischen Lösungen auseinander zu setzen.

Dirk Riether regt sich auf. Und das scheint nun wirklich alles andere als unbegründet. Der Abteilungsleiter Fußball beim Oberligisten Union Nettetal war davon ausgegangen, dass ihm der Kreis Viersen nach 16 Monaten eine Lösung zum Einlass bei Fußballspielen anbieten kann, die papierlos abläuft. Das ist aber nach seiner Aussage nicht der Fall - mehr noch: Dem Verein sei sogar eine Strafe angedroht worden, wenn der Einlass etwa nur über die Luca-App nachvollzogen werde.

"Wir hatten eigentlich einen Vorstandsbeschluss gefasst, dass wir das mit den Listen nicht mehr mitmachen werden. Nach 16 Monaten der Pandemie muss es doch wohl möglich sein, dass der Kreis uns da eine technische Möglichkeit anbietet, zumal diese über die Luca-App oder auch die Corona-App ja vorhanden sind", sagt Riether sauer, der sich beim Test des SC Union Nettetal am Mittwoch dann wunderte, dass ihm doch wieder Listen in Papierform in die Hand gedrückt wurden. "Da wird alles bei den Ehrenamtlern abgeladen, weil andere Leute die Zeit haben verstreichen lassen. Die Listen gab es dann doch wieder, weil man unserem Vorsitzenden angedroht hatte, dass es eine Strafe von bis zu 10.000 Euro geben könne."

Auch die Argumentation ärgert Dirk Riether

Doch nicht nur der Umstand ärgert Dirk Riether, sondern auch die Argumentation: "Da wird dann über Datenschutz gesprochen. Aber war ist mit den Listen, die da ausliegen. Da kann sich jeder, wenn er sich einträgt, ein Foto machen und hat gleich eine Reihe von Datensätzen parat", ergänzt Riether. Umstände, die einem die Lust an der zurückkehrenden Freiheit schon wieder ein wenig nehmen kann.

Inzwischen hat das Gesundheitsamt des Kreises, bereits nach der Ankündigung des Vereins, die Presse mit ins Boot zu nehmen, reagiert. Künftig soll es dann doch eine Möglichkeit geben, das Problem mit einer App zu lösen. Damit ist der Sache dann immerhin gedient, was sicherlich auch eine positive Seite ist, auch wenn das eigentlich längst hätte geklärt sein können.

Habt ihr jüngst ähnliche Erfahrungen gemacht? Läuft es in Eurem Kreis womöglich ganz anders, oder seht ihr die Sache anders? Dann schreibt gerne an fupa@rp-digital.de.

Aufrufe: 07.7.2021, 11:00 Uhr
Sascha KöppenAutor