2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
UTSG-Spielertrainer Marcel Kopp möchte nach auskurierter Verletzung in der kommenden Saison auch selber wieder mehr Tore für das Usinger Team erzielen.	Archivfoto: Flucke
UTSG-Spielertrainer Marcel Kopp möchte nach auskurierter Verletzung in der kommenden Saison auch selber wieder mehr Tore für das Usinger Team erzielen. Archivfoto: Flucke

"Unglaublich aufregende Saison"

VL SÜD: +++ Usinger TSG bringt erst am letzten Spieltag Verbandsliga-Erhalt unter Dach und Fach +++ „Künftig weniger Tore kassieren“ +++

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USINGEN. Der fromme Wunsch von Spielertrainer Marcel Kopp ging nicht in Erfüllung. Er hatte zu Saisonbeginn gehofft, dass seine Usinger TSG als Aufsteiger möglichst schnell den Ligaerhalt in der Verbandsliga Süd unter Dach und Fach bringen möge. Daraus wurde nichts. Und welch eine Dramatik! Erst mit dem 3:1-Auswärtssieg beim Absteiger Spvgg Oberrad machten die UTSG-Fußballer in der vergangenen Saison 2016/17 den Klassenerhalt perfekt.

Am Ende sprang mit 45 Punkten (70:64-Toren) der achte Platz heraus, punktgleich mit drei weiteren dahinter folgenden Teams. Der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz betrug gar nur drei Zähler.

Eine solche Zitterpartie möchten Kopp und die UTSG nicht erneut erleben. Nach knapp einem Monat Pause wurde am gestrigen Freitag das Training wieder aufgenommen. Der Usinger Anzeiger sprach mit dem Usinger Spielertrainer über die abgelaufene Saison und die kommenden Herausforderungen.

Mit etwas Abstand: War die Saison 16/17 ein Erfolg oder Misserfolg?

Insgesamt kann man die Saison als Erfolg sehen. Wir haben unser Ziel Klassenerhalt erreicht und auf Tabellenplatz acht abgeschlossen, das sieht doch schön aus.

Angesichts des knappen Tabellenbildes: Waren die Mannschaften alle so stark oder eher gleichmäßig auf unterem Leistungsniveau?

Es gab wenig konstante Mannschaften, sondern oft Woche für Woche Ergebnisse, die man nicht erwartet hatte. Zudem ist das Leistungsniveau in den letzten Jahren etwas abgefallen meiner Meinung nach.

Ihre erste Saison als Spielertrainer ist vorbei: Was ist Ihnen gut gelungen, was ist selbstkritisch gesehen nicht gut gelungen?

Es war eine unglaublich aufregende Saison, über die ich direkt ein Buch schreiben könnte. Was gut oder schlecht gelaufen ist, müssen Sie die Spieler oder Verantwortlichen fragen. Wie zufrieden die sind, kann ich nur einschätzen. Mein Co-Trainer/Vater hat viel Positives zu meiner Arbeit gesagt, auch wenn nicht immer alles 100 Prozent geklappt hat. Von Vorstandsseite wurde ich oft für mein Auftreten gelobt, aber was sollen sie auch anderes sagen. Es gibt bestimmt Spieler, die mit meiner Arbeit zurechtkommen und glücklich sind, andere vielleicht weniger. Viele verschiedene Typen und Charaktere in einer Mannschaft zu haben, ist eine schöne Herausforderung, bei der man es aber nicht jedem recht machen kann!

Wer im Kader war für Sie der „Aufsteiger der Saison“?

Einen Großteil der Spieler kannte ich noch aus meiner früheren Zeit in Usingen und wusste auch um ihre Stärken. Tim Pelka hat sich enorm gut entwickelt in den vergangenen Jahren, ihn kenne ich auch schon ewig, bereits aus der Zeit in Nieder-Wöllstadt. Otto Weber hat für mich die „Hinrunden-Überschrift“ verdient! Aus der Kreisoberliga gekommen, direkt in der Verbandsliga so zu treffen wie er, ist außergewöhnlich. Zu Beginn mit wenig Einsatzzeiten versehen, hat er dennoch fast in jedem Spiel getroffen, auch wenn er nur zehn Minuten Zeit dafür hatte. Tim Tilger ist über die gesamte Saison gesehen zum Leader im Team geworden, sein Auftreten, seine Präsenz und seine Trainingsbeteiligung sind vorbildlich.

Die UTSG liegt in der Heimtabelle auf Rang acht, in der Auswärtstabelle auf Platz zehn. Geht da insbesondere zu Hause nicht noch mehr?

Für die heimischen Zuschauer wünsche ich es mir, aber im Prinzip hole ich gerne jedes Wochenende Punkte, egal ob in Usingen oder auswärts.

Das Trio Tim Pelka (17) und Otto Tobias Weber (13) sowie Tim Tilger (11) hat zusammen 41 der 70 Usinger Tore erzielt. Entspricht das Ihren Vorstellungen oder setzen Sie künftig auf eine noch größere Torgefährlichkeit aus allen Mannschaftsteilen?

Tim und Otto sind beide Stürmer, da erwarte ich Tore, „Tiger“ schießt bei uns die Elfmeter und kam in der abgelaufenen Saison oft gefährlich vors Tor. Mit den „Rückkehrern“ Torben Selzer und mir sind in der Offensive wieder zwei Spieler mehr im Kader, die hoffentlich noch wissen, wo das Tor steht. Und für alle Fälle haben wir noch Ulle Strenkert, der auch als Innenverteidiger weiß, wie man Tore erzielt

Was werden Sie zur nächsten Saison verändern?

Wir würden gerne weniger Gegentore kassieren. Deswegen hoffen wir auf einen schönen Kampf um den Platz zwischen den Pfosten. Hoffentlich werden und bleiben alle fit die Saison über. Zudem werden wir im Trainerteam die Defensivarbeit fokussieren und wer könnte dies besser als mein Kollege Ben Platt als gelernter Innenverteidiger.

Wie oft pro Woche wird nun trainiert? Trainieren die Teams 1 und 2 zusammen? Und was wird der Vorbereitungshöhepunkt sein?

Nun gibt es meist vier Trainingseinheiten plus ein Spiel pro Woche. Wir trennen die Kader in jeder Einheit und werden immer mal den einen oder anderen hochziehen. Als Höhepunkt der Vorbereitung stehen zwei bis drei Termine zum Voting: eine knallharte Einheit, das Trainingslager oder das Kabinenfest...



Die Torjäger
Aufrufe: 01.7.2017, 08:00 Uhr
Dirk Ortmann (Usinger Anzeiger)Autor