2024-06-14T14:12:32.331Z

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Der Coach und sein verlängerter Arm auf dem Spielfeld: UTSG-Trainer Leo Caic (rechts) und Gregory Strohmann.  Foto: Breier
Der Coach und sein verlängerter Arm auf dem Spielfeld: UTSG-Trainer Leo Caic (rechts) und Gregory Strohmann. Foto: Breier

Ungeschlagen mit sehr guten Chancen im Titelrennen

+++ Usinger TSG hat Verbandsliga-Aufstieg nach wie vor vor Augen +++ Bislang keine Neuzugänge +++ Trainer Caic: "Der Markt ist zu versaut" +++

USINGEN - Auf dem Weg zum direkten Wiederaufstieg? Möglich ist es, aber Fußball-Grupppenligist Usinger TSG steht noch ein steiniger Weg bis dahin bevor. Das heimstarke Team aus der Buchfinkenstadt hat es in den eigenen Händen, denn nach einer überragenden Saison bis zur Winterpause ist die UTSG als einzige Mannschaft in der West-Gruppe noch ohne Niederlage. Die Spieler um Trainer Leo Caic überwintern dennoch „nur“ auf dem zweiten Tabellenrang, denn Spitzenreiter Vatanspor Bad Homburg weist bis dato ein Spiel und einen Punkt mehr auf.

„Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass wir so durchmarschieren würden, auch wenn Vatanspor nah dran ist“, ist Caic selbst überrascht von der bisherigen Erfolgsbilanz. „Dass wir öfters knapp mit späten Toren gewonnen haben, spricht für unsere Psyche und Physis. Wir haben eine gute Qualität.“ Erst acht Gegentore belegen ein starkes Defensivverhalten des gesamten UTSG-Teams. Drei dieser Gegentreffer kassierte Usingen erst im letzten Spiel vor der Winterpause bei der SG Bornheim/GW Frankfurt, „als wir personell auf dem Zahnfleisch gingen“, so Caic.

Für den Usinger Coach gibt es gute Gründe, warum seine Mannschaft bislang diese herausragende Rolle spielt. „Wir halten Ordnung und Taktik bis zum Spielende ein und spielen ein sehr gutes Pressing. Das Team weiß, dass meine Vorgaben wirken. Das funktioniert dank einer guten Physis durch unser dreimaliges Training in der Woche.“ Caic weiß um die individuelle Klasse vieler seiner Spieler: „Strohmann ist als Sechser überragend, Strenkert macht das Notwendige, hat aber sicher noch Steigerungsmöglichkeiten. Dörnte war super drauf, fällt leider jetzt wegen seines Kreuzbandrisses bis zum Saisonende aus. Crecelius spielt bislang eine überragende Saison und Dreikausen im Tor hat uns das ein oder andere Spiel gewonnen.“

Allerdings sieht Caic auch Schwachpunkte. Einer ist das Angriffsverhalten, denn mit 41 Toren hat Usingen deutlich weniger Treffer erzielt als die Topangriffsreihen der Gruppenliga. „Ein absoluter Torjäger ist in unseren Reihen nicht vorhanden“, so Caic.

„Zweikampf“

Für ihn bleibt der Aufstieg in die Verbandsliga natürlich „das klare Ziel“. „Wir wollen so lange wie möglich um den Titel mitspielen, verspüren aber nicht ein unbedingtes Muss. Wenn wir nach den Ausfällen von Dörnte und Patrick Lerch, der auf unbestimmte Zeit in Australien weilt, von Verletzungen und Roten Karten verschont bleiben, dann mischen wir weiter vorne mit. Für die Fehlenden sollen andere in die Bresche springen, so wie es René Sachs zum Beispiel gemacht hat.“

Im Rennen um den Titel sieht Caic natürlich Spitzenreiter Vatanspor Bad Homburg als größten Konkurrenten an, doch von hinten könnten auch Bornheim („Von ihrer Art her Fußball zu spielen“), Griesheim („Hat eine starke Aufholjagd gemacht“) und Neu-Anspach („Mit denen ist immer zu rechnen, das Team ist stark genug“) noch aufholen. Wichtig sei, die Spiele gegen die „Kleinen“ zu gewinnen. „Konzentration und Einstellung müssen passen. Es gilt, in jedes Spiel mit 100 Prozent reinzugehen.“

Der Spielausschuss-Vorsitzende Olaf Best spricht ebenfalls davon, dass der Aufstieg kein Muss sei. Er glaubt aber nicht, dass noch ein Team von hinten herankommt und prophezeit einen Zweikampf mit Vatanspor. „Personell darf aber nicht mehr viel passieren bei den Stützen der Mannschaft.“ Neuzugänge gibt es bislang nicht. „Wir haben keinen Goldesel. Das ist realitätsfern, was einige Vereine an in der Winterpause frei verhandelbaren Ablösesummen aufrufen. Mit zwei Spielern sind wir jedoch noch im Gespräch.“ Caic sprach es drastischer aus: „Der Markt ist zu versaut, das sind unglaubliche Summen.“ Best hofft indes auf eine Rückkehr des schon lange fehlenden Christian Liebig, der im Januar eine Operation habe. Einen Abgang gibt es auch zu verzeichnen: Torwart Matthias Cromm, meist in der „Zweiten“ spielend, wechselt aus Studiengründen zum Gießener Gruppenligisten TSF Heuchelheim. Olaf Best sendet unterdessen eine Kampfansage: „Vatanspor hat jetzt fünf Topstürmer. Aber wir haben es selbst in der Hand.“

Aufrufe: 010.1.2015, 07:46 Uhr
Usinger AnzeigerAutor