Überwintern auf dem Platz an der Sonne

Doch Friesdorfs Trainer Stefan Behr misst einer möglichen Herbstmeisterschaft durch einen Auswärtserfolg in Bornheim keinen besonderen Wert bei: "Das wäre sicherlich ein schöner Nebeneffekt, aber ich möchte lieber am Ende oben stehen." Deswegen hat er sich auch kein besonderes Konzept ausgedacht, um die Bornheimer zu schlagen und so den Winter auf dem Platz an der Sonne zu genießen. "Wir gehen das Spiel nicht anders an als eine Partie gegen ein Team aus dem Tabellenkeller", betont Behr.

Gleichwohl ist ihm bewusst, dass die Aufgabe in Bornheim wohl kniffliger wird als ein Spiel gegen ein "Kellerkind". Beeindruckt ist Behr vor allem von der Bornheimer Robustheit und Erfahrung, die seine Mannschaft mit jugendlichem Elan wettmachen soll. Über mangelnde Motivation kann sich Behr bei seiner Truppe nicht beschweren: "Ich muss aufpassen, dass sich die Jungs im Training nicht gegenseitig vom Platz fegen."

Zum Bedauern von Bornheims Trainer Thorsten Reuschenbach wirkt der Platz beim Training seines Teams dagegen momentan wie leer gefegt. "Mit unseren verletzten oder angeschlagenen Spielern könnten wir eine ganze Mannschaft füllen", klagt er. Besonders bitter ist dabei der Ausfall von Eduard Ross, der mit 16 Treffern erfolgreichster Torjäger der Liga ist. Auch die Einsätze von Kapitän Mileta Vasiljkovic und Ronay Cöcel, ebenfalls schon elfmal erfolgreich, sind ungewiss.

Trotzdem geht Reuschenbach mit viel Selbstbewusstsein in die Partie, denn die beiden bisherigen Topspiele gegen zweitplatzierte Teams verliefen erfolgreich: Gegen Ippendorf feierte man einen 7:1-Kantersieg, Oberdrees wurde mit 3:2 geschlagen. Diese Serie wollen die Bornheimer gegen Friesdorf fortsetzen, bei denen Reuschenbach vor allem den Kollegen schätzt: "Es ist sehr schwierig, eine zweite Mannschaft zu trainieren, aber Stefan Behr leistet da seit Jahren hervorragende Arbeit."