Überrascht, ballorientiert, abgeschlagen

Für Ferdi Oezcan, der in seiner dritten und letzten Saison mit seiner SG Pfaffen-Schwabenheim/Bosenheim den dritten Tabellenplatz belegt, fällt die Zwischenbilanz „natürlich klar positiv“ aus. Oezcan hinterlässt seinem Nachfolger, Tino Häuser, im Sommer eine sportlich intakte Truppe. Auch die Hargesheimer sind mit Platz und neun Zählern Vorsprung vor der Abstiegszone klar auf Kurs Klassenverbleib. Coach Oliver Traut ist jedoch „teilweise nicht zufrieden, weil wir Spiele unnötig abgeschenkt und einige Punkte haben liegen lassen.“ Am brisantesten ist die Situation bei Sven Schenk und seiner SG Alsenztal II: „Wir sind natürlich ernüchtert. Dass es gegen den Abstieg geht, war uns bewusst, ich vermisse aber in den entscheidenden Spielen oftmals den nötigen Biss.“

Vorbereitung am letzten Januar-Wochenende

Alle drei Mannschaften starten am letzten Januarwochenende in die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte. Für die Oezcan-Schützlinge stand in der fußballfreien Zeit vor allem eines auf dem Plan: Regeneration. „Wir haben an den letzten Liga-Ergebnissen gemerkt, dass wir platt sind. Die Luft war etwas raus. Nach diesem anstrengenden, intensiven und emotionalen Jahr sollten sich die Jungs über Weihnachten gut erholen.“ Nun will Oezcan seine Truppe mit hochkarätigen Testspielen gegen den SC Idar-Oberstein, die SG Schmittweiler und die TSG Planig zurück in den Wettkampf-Modus bringen.

Bewährtes mit Ball und Hoffnung auf Besserung

Hargesheims Trainer Traut setzt dagegen auf Bewährtes: „Die Jungs sollen sich durch eigenständige Läufe vor Vorbereitungsstart bereits die nötige Fitness holen, sodass wir nahezu ausschließlich mit Ball trainieren können.“ Der Fokus soll dann darauf liegen, die individuellen Fehler abzustellen, die den ein oder anderen Zähler gekostet haben, so Traut. Ob die Trainingsmethoden fruchten darf auch der TSV gegen starke Gegner wie den SC Idar-Oberstein II, den Ludwigshafener SC oder den TSV Gau-Odernheim testen.

Etwas mehr Arbeit wird auf Schenk und seine Mannen zukommen, die mit nur zehn Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz liegen. „Mit der Hinrunde können wir nicht zufrieden sein. Besonderes Manko ist, dass ich bereits 41 verschiedene Spieler einsetzen musste. Wir haben viele Studenten und Langzeitverletzte, ich hoffe, dass sich die Situation zur Rückrunde etwas bessert“, wünscht sich der SGA-Coach.

Als besonderes Markenzeichen der Überraschungsmannschaft aus Pfaffen-Schwabenheim und Bosenheim gilt vor allem deren Eingespieltheit. Der Großteil der Mannschaft kennt sich schon lange. „Dementsprechend wird sich bei uns auch personell wohl nichts verändern“, lässt Oezcan verlauten.

In Hargesheim müssen sich die „Rot-Weißen“ dagegen von einem Leistungsträger verabschieden. „Niklas Brunk verlässt uns leider, da er eine andere Arbeitsstelle antreten wird“, berichtet Traut, der allerdings sogleich Brunks Nachfolger parat hat. „Wir konnten Artur Marger vom TuS Hackenheim verpflichten, von dem wir uns erhoffen, dass er Niklas gleichwertig ersetzen wird.“

Ziel: mehr Punkte als in der Vorrunde

Da die SG Alsenztal mit drei Mannschaften im Kreisgeschehen vertreten ist, ist hier die Transferlage etwas komplexer. „Ich muss mich in Sachen Zu- und Abgänge oft nach der ersten Mannschaft richten, insofern ist da noch nichts spruchreif. Es sind ein paar Neuzugänge in Planung, einige Langzeitverletzte kehren zurück“, zeigt sich Schenk zuversichtlich, eine schlagkräftige Truppe für das Projekt Nichtabstieg zu Verfügung zu haben.

Um dieses zu erreichen, könnte der drittletzte Platz mit etwas Glück schon ausreichen. „Unser Primärziel ist es mehr Punkte zu holen, als in der Vorrunde. Wir geben alles, um in der Tabelle nach oben zu klettern. Wenn es dann für den Klassenerhalt reicht, bin ich sehr zufrieden“, so Schenk.

Damit es mit der Zufriedenheit nach der Rückrunde bei Traut und seiner Mannschaft ebenfalls klappt, will dieser acht bis zehn Punkte mehr als in der Hinserie holen. „Das sind in etwa die Zähler, die wir in der Hinrunde vergeigt haben. Wir spielen als Erstes gegen Gräfenbachtal, Nordpfalz und Gutenberg, daher sind wir sofort unter Zugzwang. Am liebsten würde ich noch mindestens Sechster werden“, formuliert Traut ambitioniert.

In der komfortabelsten Situation der drei Aufsteiger ist der Tabellendritte. „Wir haben keinerlei Druck. Daher habe ich persönlich das Hauptziel meine Spieler besser zu machen und unsere Spielidee weiterzuentwickeln. Wenn wir gegen Rüdesheim und Disibodenberg gut in die Rückrunde starten, kann uns das aber einen weiteren positiven Schub in Richtung Relegation geben“, prophezeit Ferdi Oezcan, der mit seinen Jungs alles in die Waagschale werfen wird.

TESTSPIELE

SG Pfaffen-Schwabenheim/Bosenheim

9- 2. (15.00): bei Spvgg. Viertäler

12. 2. (19:30): gegen SG Schmittweiler

18. 2. (19:30): gegen SC Idar

TSV Hargesheim

1. 2. (14:30): gegen SG Spabrücken

8. 2. (14:00): gegen SC Idar II

16. 2. (15:00): beim Ludwigshafener SC

19. 2. (19:30): gegen TuS Kirchberg II

SG Alsenztal II

26. 1. (16:00): gegen SG Appeltal

1. 2. (16:00): gegen VfL Rüdesheim

2. 2. (15:00): bei SG Volxheim

9. 2. (13:00): gegen SG Finkenbach

14. 2. (19:30): gegen SG Hüffelsheim II

21. 2. (19.30): gegen SG Fürfeld II