2024-05-24T11:28:31.627Z

Interview
Ruhig, sachlich und immer ein offenes Ohr für die Spieler. So hat Stefan Tutschka den Erfolg nach Schwabmünchen gebracht.    F.: Christian Kruppe
Ruhig, sachlich und immer ein offenes Ohr für die Spieler. So hat Stefan Tutschka den Erfolg nach Schwabmünchen gebracht. F.: Christian Kruppe

Tutschka möchte weiterjubeln

Hinter dem Trainer und dem TSV Schwabmünchen liegt die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte, doch das ist jetzt Vergangenheit

Mit der erfolgreichsten Saison der Vereinsgeschichte haben die Bayernligafußballer die Messlatte für die am Wochenende beginnende Spielzeit 2017/18 hochgelegt. Wir sprachen mit Schwabmünchens Trainer Stefan Tutschka über die kommende Saison, die Neuzugänge und was er an der Mannschaft schätzt.

Die vorige Saison war richtig stark, nun steht die nächste Spielzeit an. Mit welchen Erwartungen gehen Sie in die kommenden Monate?

Tutschka: Die Erwartung ist natürlich gestiegen. Es gilt aber zu bedenken, dass wir eine sehr junge Mannschaft haben. Es gilt abzuwarten, ob sie die Ansprüche erfüllen kann. Auf der anderen Seite bringt das junge Team des Vorteil, dass noch viel Entwicklungspotenzial in der Mannschaft steckt. Ich bin frohen Mutes, dass es klappt. Wir wollen weiterhin tollen Fußball zeigen. Wenn alle ihre Qualitäten einbringen, ist ein guter einstelliger Tabellenplatz drin.

In den vergangenen Jahren gab es viel Fluktuation im Kader. Nun gab es, ohne die Jugendspieler nur drei Ab- und Zugänge.

Tutschka: Es gab keinen Anlass, viel zu ändern. Marco Kammergruber ist ja schon seit dem Winter da. Wir wollten uns auf der linken Abwehrseite mehr Tiefe schaffen, das haben wir mit ihm erreicht. Ähnlich ist in der Innenverteidigung. Wir hatten die Wahl, einen gestanden Spieler zu holen, oder auf ein junges und hungriges Talent zu bauen. Wir wollten Letzteres. Daher fiel die Wahl auf Maximilian Heckel.
Durch die Abgänge von Bastian Renner und Daniel Raffler mussten wir im Sturm nachlegen. Mit Phillip Schmid haben wir den richtigen Mann gefunden. Der passt zu uns, davon bin ich überzeugt. Mit dem kurzfristig verpflichteten Turgay Kavar standen wir schon im Vorjahr in Kontakt. Er hat viel Perspektive.

Neben den drei Neuen haben auch einige Jugendspieler die Vorbereitung mitgemacht. Wie sieht es für die aus?

Tutschka: Die Jungs sind ehrgeizig, haben allesamt Perspektive. Aber sie wissen auch, dass sie sich erst einmal hinten anstellen müssen.

Bei so wenig Neuen fällt es leicht, sie schnell zu integrieren.

Tutschka: Ja. Die Mannschaft hat die Jungs gut aufgenommen.

Schon zu Saisonbeginn fallen sechs Spieler verletzt aus. Wie sehr schmerzt das?

Tutschka: Vor allem die Ausfälle auf der Außenbahn, gerade der von Marcel Gollnhofer, ärgern schon. Da hilft uns vielleicht schon Turgay Kavar. Auch Pascal Mader, Dominik Fiedler und Andreas Ludwig mit seiner Wucht tun schon weh, ebenso Emil Bese. Bei Markus Schuller war von Beginn an klar, dass er uns erst später zur Verfügung steht.

Es ist noch nicht so lange her, da standen die Torhüter in Schwabmünchen bei vielen Anhängern – nicht ganz zu Unrecht – in der Kritik. Das hat sich inzwischen grundlegend geändert. Wie ist das zu erklären?

Tutschka: Felix Thiel und Dragan Ignjatovic haben beide einen richtig großen Sprung gemacht. Dabei spielt unser Torwarttrainer Franz Kampa eine ganz wichtige Rolle. Das ist auch schon jetzt beim jungen Kilian Röder zu sehen. Standen die Keeper früher in der Kritik, sind sie jetzt in der Lage, Spiele für uns zu gewinnen. Wir sind mit Felix, Dragan und Kilian richtig gut aufgestellt. Das ist für einen Trainer eine sehr angenehme Situation.

Schwabmünchen spielt einen schönen, schnellen und offensiven aber auch ein bisschen riskanten Fußball. Trotzdem gab es nur vier Teams mit weniger Gegentoren. Liegt das nur an der gestiegenen Torhüterleistung?

Tutschka: Die ist sicher mit ein Grund. Aber es ist das ganze Verhalten der Mannschaft. Wir laufen hoch an, haben auch eine starke Abwehrreihe. Zudem macht auch das Mittelfeld eine gute Arbeit. Wenn es halt schiefgeht, kann es mal eine Klatsche geben. Das war in der Vorsaison dreimal der Fall.

Was macht die Mannschaft aus, wo liegt der Grund für den Erfolg und vor allem den schönen Fußball, den Schwabmünchen bietet?

Tutschka: Die Spieler haben eine hohe Qualität, fast alle haben schon im Nachwuchs eine gute Ausbildung bekommen. Zudem haben sie im Vorjahr alle einen Sprung nach vorn gemacht. Gerade bei denen, die schon länger da sind, hat auch das halbe Jahr mit Tobias Strobl ganz viel Positives bewirkt. Dazu kommt, dass die Jungs gewinnen wollen. Das kommt in der Vorbereitung nicht immer zu tragen, aber in den Pflichtspielen ist die Einstellung super. Das war in den Pokalspielen gegen München und Landsberg zu sehen. Das waren schon Hausnummern. Stark ist auch, dass die Jungs nach Rückschlägen wieder aufstehen und weitermachen.

Aufrufe: 015.7.2017, 12:48 Uhr
Schwabmünchner Zeitung / Christian KruppeAutor