2024-05-17T14:19:24.476Z

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Rettung in der Not: Wie der TuS Kostheim mit Schaufeln und Manpower den Flutopfern hilft.
Rettung in der Not: Wie der TuS Kostheim mit Schaufeln und Manpower den Flutopfern hilft. – Foto: Steffen Künz

TuS Kostheim als Helfer im Hochwassergebiet

TuS-Coach Steffen Künz erzählt von der Hilfe im Krisengebiet

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Kostheim. Das Hochwasser hat in vielen Teilen Deutschlands viel Schaden angerichtet. Stromausfälle und Wassermangel sind nur ein kleiner Teil der Auswirkungen, die diese Naturkatastrophe verursacht hat. Als Cheftrainer Steffen Künz mit seiner Frau am Abend auf der Couch sitzt und die Nachrichten sieht, kommt ihm der Gedanke: Bei diesen grausamen Bildern muss es doch irgendeinen Weg geben, den Flutopfern zu helfen. "Ich dachte mir, man könnte doch bestimmt als Mannschaft in ein betroffenes Gebiet fahren und da mit ordentlich Manpower Hilfe leisten", sagt Künz.

Mit dieser Kolonne rückte der TuS mithilfe der umliegenden Firmen im Hochwassergebiet an. Foto: Steffen Künz

"Ich habe dann einfach mal bei uns in der Mannschaft-WhatsApp-Gruppe nachgefragt, wer denn Zeit und Bock hätte in dem Krisengebiet zu helfen", erzählt Künz. Der erste Einsatz fand auf dem Sportplatz des SV Hönningen (Rheinland-Pfalz) statt. Mit vier 40-Tonnern, 15 Baggern und ausreichend Verpflegung rückte eine riesige Kolonne in der Ortsgemeinde Hönnigen an. "Das, was wir alle da sehen mussten, war noch viel krasser als die Bilder, die man in den Nachrichten zu sehen bekommt. Auf dem Sportplatz waren nur noch die Tore zu sehen. Der Parkplatz, der Sportplatz und das Flussbett waren eine einzige braune Masse", erzählt Künz. Während ein Teil der Mannschaft das Flussbett und die Sportanlage sauber machten, liefen 15 Mann in die Ortschaft und räumten dort eine Schneiderwerkstatt aus. "Wir wurden sehr herzlich behandelt und haben sogar Alle eine Übernachtungsmöglichkeit bekommen", sagt Künz. Zusammen mit seinen Teamkollegen verbrachte Künz die Nacht in der Ortschaft.

Auf diesem verwüsteten Sportplatz wird der Ball vermutlich vorerst nicht mehr rollen. Foto: Steffen Künz

Nur eine Woche nach dem ersten Einsatz fuhr Steffen Künz mit zwei voll besetzten Bussen, davon sieben Spieler vom TuS Kostheim, zum zweiten mal in Richtung Hönningen. Zusammen mit der Bundeswehr befreiten die Freiwilligen einen Campingplatz von Dreck und Schlamm. "Die Besitzer taten einem richtig leid. Von 150 Plätzen waren am Ende nur noch 40 da, davon haben wir ungefähr zehn bis 15 wieder auf Vordermann gebracht", sagt Künz. Umliegende Firmen und auch Freiwillige aus der Ortschaft haben bei der Aufräum-Aktion mit angepackt. "Ich denke ich kann für alle sprechen wenn ich sage, dass wir trotz dieses Anblicks und der Tatsache, dass die Flut so viel zerstört hat, viel Spaß hatten", sagt Künz.

Das Kassenhäuschen des Campingplatzes wurde von der Flut nicht verschont. Foto: Steffen Künz

Durch einen Spendenlink soll den Flutopfern geholfen werden, ihren Campingplatz wieder aufbauen zu können. "Die Betroffenen können nicht nur Spenden gebrauchen, sondern auch Splitt, Erde, Rollrasen und am wichtigsten: ganz viel Kraft", sagt Künz. Spendenlink: https://paypal.me/pools/c/8BHPXgItZE

Es fällt schwer zu glauben, dass unter dieser Decke aus Schlamm ein Fußballplatz begraben wurde. Foto: Steffen Künz

Aufrufe: 018.8.2021, 14:00 Uhr
Michel StoyAutor