2024-06-14T14:12:32.331Z

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Tänzchen auf der Außenbahn: Der TuS-Nachwuchskicker Max Wechlin (links) traf bei seinem Startelfdebüt gleich einmal auf den Kirchzartener Julian Sutter, einen der besten Außenverteidiger der Liga.  | Foto: Benedikt Hecht
Tänzchen auf der Außenbahn: Der TuS-Nachwuchskicker Max Wechlin (links) traf bei seinem Startelfdebüt gleich einmal auf den Kirchzartener Julian Sutter, einen der besten Außenverteidiger der Liga. | Foto: Benedikt Hecht

TuS Efringen-Kirchen zieht verstärkt die Nachwuchskarte

Jugendspieler mussten früher als geplant Verantwortung übernehmen / Drei weitere A-Jugendliche stoßen zum Landesliga-Team

Die Kicker in Südbaden haben sich in die Winterpause verabschiedet - fast alle. Der TuS Efringen-Kirchen kann noch einmal im Abstiegskampf der Landesliga punkten. Die Aufgabe scheint allerdings undankbar. Aber vielleicht sticht ja der jugendliche Elan der Rebländer.
Da stand er also, Max Wechlin, der Landesliga-Grünschnabel, vor einem der besten Außenverteidiger der Liga. Zarte 18 Lenze zählt Wechlin, der auf diesem Niveau bis dahin nicht mal ein komplettes Spiel vorweisen konnte. Einsatzzeit auf zwei Partien verteilt: 88 Minuten. In Kirchzarten fand sich der Mittelfeldspieler erstmals in der Startelf wieder und machte während seines Vorwärtsdrangs mit Julian Sutter Bekanntschaft.

Der Blondschopf ist nicht nur zehn Jahre älter, Sutter hat auch das, was man unter geballter Erfahrung versteht: Mehrere Spielzeiten in der Verbandsliga - eine Meisterschaft mit dem FC Denzlingen inklusive - und in den vergangenen drei Jahren zweimal mit dem SVK als Meister aufgestiegen. Es gibt bequemere Einstiegsmöglichkeiten als sich mit einem ausgefuchsten Akteur wie Sutter messen zu müssen. Doch versteckte sich Wechlin nicht, sondern wagte mit dem Routinier auch mal ein kurzes Tänzchen auf der linken Außenbahn. Und nach der 0:4-Niederlage galt zumindest für den Efringer Jungspund: achtbar geschlagen.

Drei weitere A-Jugendliche stoßen zum Landesliga-Team

Wechlin ist einer von drei A-Jugendlichen, welche die Efringer im neuen Jahr gezielt an den Aktivbereich heranführen wollen. Auch Sanel Covic und Florian Reif haben sich für höhere Aufgaben empfohlen. "Sie trainieren bereits bei der ersten Mannschaft und werden die Vorbereitung mitmachen", sagt TuS-Sportvorstand Uwe Berger. Allerdings genieße beim Trio im kommenden Halbjahr die A-Jugend noch Priorität. Lässt es der Spielplan aber zu, sollen sie zu den Aktiven stoßen.

Efringen-Kirchen zieht verstärkt die Nachwuchskarte. Bereits vor der Saison stieg ein Quartett aus der A-Jugend zu den Aktiven auf. Robert Haun, Jonas Lauber, Florian Maurer und Lukas Wenk kommen bisher zusammen auf 36 Einsätze und zeigten gute Ansätze - und mehr. "Lukas Wenk war überragend", schwärmt Berger, "er hat uns total überrascht." Der 19-jährige Verteidiger war durch die Verletzungsmisere plötzlich als Stammkraft gefordert und fügte sich nahtlos in die Landesliga-Elf ein, ehe auch ihn die Efringer Seuche erwischte: Kreuzbandriss.

Obgleich die junge Garde nicht immer üppige Einsatzzeiten bekommen kann, allein durch die Trainingseinheiten werden sie an das höhere Niveau herangeführt, ist sich Berger sicher. Der TuS hat - teils gezwungenermaßen - seine Nachwuchsspieler ins kalte Wasser geworfen. "Hut ab, sie machen das echt gut", lobt Berger. Den nachrückenden Akteuren will der TuS auch in Zukunft die Bühne Landesliga bieten. Doch um das zu erreichen, muss Efringen auch die direkten Konkurrenten bezwingen. Bisher gelang das nur mäßig. Gegen die Teams aus dem unteren Tabellendrittel konnte der TuS nur vier von möglichen zwölf Zählern einfahren. Vor dem Gastspiel beim SC Wyhl weiß auch Berger, dass "wir eigentlich auf keinen Fall verlieren dürfen".

Doch wäre TuS-Trainer Thomas Hauser den Wyhlern lieber früher begegnet - ursprünglich war die Partie des sechsten Spieltags Mitte September terminiert. Zu einem Zeitpunkt, als sich bei den Kaiserstühlern eine gravierende Ergebniskrise entwickelte, die sie zwischenzeitlich bis ans Tabellenende führte. Während jedoch das Gros der Clubs zuletzt die Winterpause ersehnte, könnten die Wyhler munter ohne Unterbrechung weiterspielen. Seit vier Partien ungeschlagen und mit drei Siegen in Folge sind sie vom 15. auf den elften Rang geklettert.

Angesichts des Wyhler Laufs scheint es eine undankbare Aufgabe für den ersatzgeschwächten TuS zu sein. Vielleicht ist es ja gut, dass Max Wechlin noch unbekümmert aufspielen kann. Der jugendliche Elan, vielleicht trägt er die Efringer ja zum Punktgewinn.
Aufrufe: 016.12.2016, 00:00 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor