2024-04-29T14:34:45.518Z

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Wird künftig für Türkspor Biberach spielen: Ilyas Aksit (links), der lange Jahre für den FV Biberach in der Landesliga spielte, kommt vom SV Baltringen. (Archivfoto: Volker Strohmaier)
Wird künftig für Türkspor Biberach spielen: Ilyas Aksit (links), der lange Jahre für den FV Biberach in der Landesliga spielte, kommt vom SV Baltringen. (Archivfoto: Volker Strohmaier)
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Türkspor darf wieder mitspielen

Fußball: Nach dem Ausschluss 2016 tritt der Biberacher Verein wieder im Bezirk Riß an

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Biberach - Nun ist es amtlich: Türkspor Biberach kämpft in der Saison 2019/20 wieder um Meisterschaftspunkte im Fußballbezirk Riß. Der Neustart beginnt für die „Erste“ des Vereins in der Kreisliga B II und für die zweite Mannschaft in der Reserverunde.

m Januar 2016 war Türkspor vom Württembergischen Fußballverband (WFV) vom Spielbetrieb für die laufende Saison ausgeschlossen worden. Dies hatte im Bezirk für Aufsehen gesorgt. Der Entscheidung vorausgegangen war der Ausschluss des Vereins als Mitglied durch den Württembergischen Landessportbund (WLSB), weil Türkspor mit der Zahlung von Beiträgen im Rückstand gewesen war. Diese hatte der Verein, dessen Vorsitzender zu dieser Zeit Yalcin Bulut war, dann zwar beglichen, seither war er aber von der Fußball-Landkarte verschwunden - nur die alte Homepage ist bis heute noch online.

Ekrem Cebeci ist Initiator

Die Idee, Türkspor wieder an den Start zu bringen, hatte Ekrem Cebeci, der langjährige frühere Vorsitzende und einer der Spieler der ersten Stunde des Vereins. „Er kam bei der Hallenkreismeisterschaft damit auf mich zu. Da habe ich ihm meine Unterstützung zugesagt“, sagt der frühere Türkspor-Kapitän Deniz Altinok, der seit 2014 für den SV Baltringen gespielt hat und auch vier Jahre Spielleiter beim SVB war. Altinok wird künftig erneut für Türkspor auflaufen und auch als Spiel- und Abteilungsleiter fungieren. Ekrem Cebeci ist wieder Vorsitzender. Nach dem Gespräch bei der Hallenkreismeisterschaft hätten beide dann bei Ex-Türkspor-Spielern und Sponsoren vorgefühlt. „Die Resonanz war sehr positiv“, sagt Altinok. „Als wir gemerkt haben, dass wir einige Spieler, auch junge Spieler, zusammenbekommen, haben wir uns gesagt, dass wir in der Saison 2019/20 wieder mitspielen wollen. Für Ekrem und mich ist dies eine Herzensangelegenheit.“

Ab dem Beginn der Rückrunde sei das Projekt intensiv vorangetrieben worden. „Aber nicht die Spielersuche, sondern in puncto Strukturen. Ein paar Spieler waren zu dem Zeitpunkt aber auch schon fix dabei“, erläutert der Abteilungsleiter. „Uns war und ist es ein Anliegen, einen Verein in Biberach zu schaffen, der mehrere Kulturen vereint.“ Türkspor sei schon immer multikulti gewesen. Der Verein wolle sich abheben vom FC Wacker und dem FV Biberach. „Es soll aber ein freundschaftliches Verhältnis gepflegt werden wie schon in der Vergangenheit. Biberach verträgt drei Vereine“, betont Altinok.

Namhafte Spieler im Kader

Ab April sei dann auch die Spielersuche intensiviert worden. „Für die erste Mannschaft haben wir derzeit rund 20 Spieler zusammen und für die ,Zweite' etwa genauso viele“, so Altinok. „Die Personalplanungen sind damit abgeschlossen. Wir suchen nicht mehr aktiv nach Spielern.“ Neben ihm werden in der kommenden Saison auch Ilyas Aksit, Selman Ayan (beide kommen vom SV Baltringen) und Onur Baran (SV Baustetten) das Türkspor-Trikot tragen. Weitere Namen will der 29-Jährige noch nicht nennen, ebenso nicht den des Trainers. Dieser stehe aber schon fest. „Es fehlt nur noch die Vertragsunterschrift. Es ist ein Ex-Türkspor-Spieler, der auch schon Vereine oberhalb der Bezirksliga trainiert hat“, sagt Altinok. Die erste Mannschaft habe erstmals im Mai zusammen trainiert. „Das war aber mehr ein Kennenlern-Meeting“, so der Abteilungsleiter. Offizieller Trainingsauftakt ist Mitte Juli. Ein sportliches Ziel für die kommende Saison sei noch nicht definiert worden. „Zunächst gilt es, einen funktionierenden Spielbetrieb und einen gut strukturierten Verein zu installieren Alles weitere kommt von selbst“, sagt Altinok. „Mittelfristig, also in den nächsten fünf Jahren, ist es das Ziel, wieder in der Bezirksliga zu spielen.“ Dort war Türkspor zuletzt von 2003 bis 2012 beheimatet.

Der Ausschluss vom Spielbetrieb im Jahr 2016 ist bei Altinok immer noch präsent. „Das war ein schwarzer Fleck für Türkspor in der Vereinsgeschichte. Den Verein gibt es aber schon seit 1974“, sagt der Abteilungsleiter. In den Jahren vor dem Ausschluss sei es teilweise eine One-Man-Show gewesen. „Jetzt sind die Aufgaben auf mehrere Schultern verteilt. Das ist die Basis für ein stabiles Vereinsleben und dafür, dass so etwas wie damals nicht mehr vorkommt.“


WFV erteilt Spielerlaubnis ohne Auflagen

Der Antrag auf Aufnahme in den Spielbetrieb vonseiten Türkspor Biberachs ist am 13. Mai dieses Jahres gestellt worden. Das teilte der Württembergische Fußballverband (WFV) auf SZ-Anfrage mit. Danach sei geprüft worden, ob der Verein noch Schulden beim WFV hat und ob der Club eine geeignete Spielstätte hat. Zudem schaute der WFV auf die Satzung, ob diese in Ordnung ist. Alle diese Formalitäten seien erfüllt worden. Türkspor Biberach hat nach WFV-Angaben die Spielberechtigung ohne Auflagen bekommen. Einzige Bedingung für den Verein sei die Teilnahme am Seminar „Grundlagen des Spielbetriebs“. Als Spielort habe Türkspor den Rasenplatz sowie einen Kunstrasen am Erlenweg angemeldet.

Dass Türkspor wieder mitspielen darf, ist offiziell am vergangenen Donnerstag vom WFV bestätigt worden. „Für den kleinen Bezirk Riß ist eine weitere Mannschaft gut“, sagte Bezirksspielleiter Hubert Übelhör auf SZ-Nachfrage. „Wir hoffen, dass die neue Vereinsführung aus den Fehlern in der Vergangenheit gelernt hat.“ Damit spielte Übelhör auf die Umstände an, die im Jahr 2016 zum Ausschluss des Vereins vom Spielbetrieb geführt hatten. „Die erste Mannschaft von Türkspor wird in der Saison 2019/20 in der Kreisliga B II spielen, die zweite Mannschaft in der Reserverunde der B II.“ (feg)

Aufrufe: 015.6.2019, 07:00 Uhr
Felix GaberAutor