Wie wertvoll ist der Kader von Türkgücü München für die Saison 2021/22 in der 3. Liga? Über eine Millionen an Marktwert sind erstmal weg. Was kommt dazu?
München - Türkgücü München* war mit seiner Aufstiegs-Saison in der 3. Liga nicht so ganz zufrieden. Das wird natürlich am doppelten Trainerwechsel deutlich. Umbrüche sind beim ambitionierten Klub zwar auch keine Seltenheit. Doch die Umstellungen zur Saison 2021/22 sind massiv.
Und die Marktwert-Verluste ebenso. Nur ein einziger Spieler hat beim neuesten Update von transfermarkt.de an Wert gewonnen. Trotzdem lässt Türkgücü eine gewaltige Summe ziehen.
15 Spielerverträge wurden nicht verlängert. Mounir Bouziane, Furkan Kircicek, Alexander Laukart, Benedikt Kirsch, Philipp Erhardt, Stefan Stangl, Michael Zant, Aaron Berzel und Maximilian Engl verlassen Türkgücü ablösefrei. Dazu kommen die Leih-Enden von Maxime Awoudja, Kilian Jakob, Yi-Young Park, Atakan Akkaynak, Noel Niemann und Lucas Röser.
Neun Spieler gehen also, deren Verträge Türkgücü nicht verlängert hat. Wäre für jeden der aktuelle Marktwert bezahlt worden, hätten die Münchner 1,5 Millionen Euro generiert.
Ablöse gibt es in diesem Sommer bislang nur für einen: Kilian Fischer. Der 20-Jährige war eine Stütze für Türkgücü. Und noch eins unterscheidet ihn von allen seinen ehemaligen Mannschaftskameraden. Sein Marktwert ist im letzten halben Jahr gestiegen.
375.000 Euro ist Fischer wert. 75.000 mehr als zu Jahresbeginn. Und 250.000 Euro mehr als bei seiner Verpflichtung im Sommer 2019. Der Mittelfeldmotor kam damals ablösefrei aus der Jugend des TSV 1860 München. Ein irrer Gewinn bleibt trotzdem aus. Kilian Fischer geht für 100.000 Euro zum 1. FC Nürnberg - 250.000 unter Marktwert.
Die größten Fragezeichen stehen hinter Sercan Sararer. Der Kreativmann und Türkgücü streiten sich aktuell vor dem Arbeitsgericht um seine Vertragsverlängerung beziehungsweise -auflösung.
Sararer will weg. Türkgücü hat das Arbeitspapier aber unter Beruf auf eine Klausel einseitig verlängert. Zurecht? Das sollte nun vor Gericht geklärt werden, ist dort nun aber vorerst gescheitert. Der Verein fordert eine Ablösezahlung von Sararer, damit er aus seinem Vertrag herauskommt. Sararer würde 10.000 Euro zahlen. Türkgücü forderte im ersten Schritt 300.000. Wo sich die beiden Seiten finden, ist vollkommen offen. Bis zum 30. Juni sollen sich Türkgücü und Sararer einigen, sonst geht die Gerichtsverhandlung in die nächste Runde.
Wie wertvoll wird der Kader sein, mit dem Türkgücü in die nächste Saison geht? Auch das ist schwer abzuschätzen. Der Umbruch nimmt gerade erste Fahrt auf. Aktuell stehen zwölf Spieler im Türkgücü-Kader - ohne Sararer. Es werden mit Sicherheit noch einige hinzu kommen. Auf Geschäftsführer Max Kothny wartet wohl viel Arbeit. *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.