2024-06-17T07:46:28.129Z

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Konkurrenzkampf: Yasin, Mehmet und Kaan Cay (v. l.) sind alle im Sturm zuhause. Bisher ließ Trainer Benji Tas (nicht auf dem Bild) meistens nur mit zwei Spitzen spielen.
Konkurrenzkampf: Yasin, Mehmet und Kaan Cay (v. l.) sind alle im Sturm zuhause. Bisher ließ Trainer Benji Tas (nicht auf dem Bild) meistens nur mit zwei Spitzen spielen. – Foto: Mayls Majurani

Türkgücü Erding macht das Cay-Trio komplett

Mehmet Cay kommt von Vatanspor

A-Klassist FC Türkgücü Erding holt mit Mehmet die passende Ergänzung für Yasin und Kaan Cay.

Erding – Die bisher recht erfolgreiche Türkgücü-Formation Vier-vier-Cay mit Yasin und Kaan Cay in der Spitze könnte sich in der Rückrunde etwas verändern. Denn die Türken haben nun einen dritten Cay im Kader: Mehmet Cay kommt vom Freisinger Kreisklassisten Vatanspor. Damit sind die beiden Cay-Brüder Mehmet (24) und Kaan (23) nach knapp einem Jahr wieder im gleichen Team – das Cay-Trio mit dem Cousin und spielenden Co-Trainer Yasin (30) gibt es dagegen zum ersten Mal.

„Das war eigentlich auch der wichtigste Grund“, erzählt Mehmet Cay. „Ich und mein Bruder wollten schon immer mal zusammen mit Yasin in einem Team spielen. Und in letzter Zeit hat mich Bilgehan Pala (der Vorsitzende, Anm. d. Red.) so oft angerufen, bis ich irgendwann gesagt habe, okay es reicht, ich komme.“

Darüber freut sich auch Spielertrainer Benji Tas: „Wir wollen, dass möglichst alle Erdinger Türken bei uns spielen. Das gelingt dem Vorstand auch ganz gut. Mehmet ist ein sehr guter Transfer.“ Eine Einsatzgarantie will der 30-Jährige für seinen neuen Torjäger aber nicht aussprechen: „Ich spiele ja meistens mit zwei Stürmern. Mal schauen, wie es in Zukunft läuft, wie Mehmet den Konkurrenzkampf annimmt.“ Also wird aus dem Vier-vier-Cay kein Vier-drei-Cay? „Mal schauen, wie die Vorbereitung abläuft. Wir freuen uns auf jeden Fall schon sehr auf die Rückrunde – und auch auf den dritten Cay.“

Wirklich bedroht fühlen sich die anderen beiden Cays vom Neuzugang aber nicht. Kaan Cay traf diese Saison 16 Mal. Yasin Cay kommt auf zwölf Tore, von den vielen Assists ganz zu schweigen. Und Mehmet Cay „wird auch auf viele Scorerpunkte kommen“, glaubt Trainer Tas. Aber könnte er denn nicht auch für Unruhe sorgen? Vor allem während seiner Zeit beim FC Erding und FC Moosinning machte er sich einen Namen als schwieriger Typ. Das bestreitet der 24-Jährige auch nicht: „Ich war schon sehr emotional vor einigen Jahren.“ Aber er sei reifer geworden, verspricht er. Er habe verstanden, „dass das nur ein Hobby ist. Ich will einfach nur Fußball spielen und Spaß haben.“

Co-Trainer Yasin Cay meint dazu schmunzelnd und leicht bedrohlich: „Wenn nicht, gibt’s eine Watschn nach dem Spiel.“ Kaan Cay: „Ein schwieriger Typ zu sein ist gar nichts Schlechtes. Er muss halt für den Gegner schwierig sei.“

Mehmet Cay ist, wie auch sein Bruder auf der Neun oder offensiv auf dem Flügel zuhause. Für Yasin Cay, ebenfalls Stürmer, gibt es zwischen seinen beiden Cousins nur einen Unterschied, verrät er schmunzelnd: „Der eine ist Linksfuß (Kaan, d. Red.), der andere ist Rechtsfuß.“ Für Kaan Cay ist sein Bruder ein absoluter Gewinn: „Es läuft gut, aber Luft nach oben gibt es immer. Mein Bruder wird uns helfen.“ Er selbst war beim Wechsel auch nicht ganz unbeteiligt. Mehmet Cay erzählt: „Ich sah immer, wie er ganz locker zehn Minuten vor dem Training losfahren konnte. Und ich musste jede Woche insgesamt 150 Kilometer zurücklegen.“

Das war ungewohnt. Denn bis zu Mehmets Wechsel zu Vatanspor kickten die Brüder immer im gleichen Team und fuhren auch immer zusammen.

Die erste Station von Mehmet Cay im Herrenbereich war der SE Freising – sein Bruder Kaan war da zwar im gleichen Verein, aber noch in der A-Jugend. Im darauffolgenden Jahr kamen beide zum FC Erding, der damals noch in der Bezirksliga spielte. Nach einem Jahr ging es zum FC Moosinning und dann nach Hohenlinden. In der Rückrunde der unendlich langen Corona-Saison kam die erste Trennung. Beide gingen zu einem Türkenverein, nach Erding beziehungsweise Freising. „Es gab natürlich damals schon Kontakt. Aber ich hatte einen guten Freund bei Vatanspor, mit dem ich zusammenspielen wollte, und es war auch finanziell kein schlechtes Angebot“, sagt Mehmet Cay.

Und das Türkgücü-Angebot? Was gibt es hier finanziell? „Klar, es gibt eine Aufwandsentschädigung“, sagt der 24-Jährige. Einen Betrag wolle er aber nicht nennen. Es sei auch nicht der ausschlaggebende Grund für seinen Wechsel, sagt er und kommt zurück auf sein Hobby-Zitat: „Ich wollte nicht mehr jede Woche dreimal so lange fahren, nur um Fußball zu spielen. Das kann ich auch hier.“ Und dann sagt der 24-Jährige diesen Satz, den fast alle Erdinger Türken gerne sagen, und der genau genommen bei den meisten nicht stimmt: „Türkgücü ist mein Heimatverein.“ Schließlich sei er schon als kleines Kind mit seinem Vater bei Türkgücü-Spielen beim Zuschauen gewesen. (Mayls Majurani)

Aufrufe: 03.1.2022, 17:01 Uhr
Mayls MajuraniAutor