2024-05-02T16:12:49.858Z

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Kaum eingewechselt brachte Madenhager Woldezion (links) den TSV mit dem Eckstoß zum 1:0 zurück in die Spur.   Foto: Archiv Günter Bergmann
Kaum eingewechselt brachte Madenhager Woldezion (links) den TSV mit dem Eckstoß zum 1:0 zurück in die Spur. Foto: Archiv Günter Bergmann

TSV Weilimdorf: Erst zählt Raffinesse, dann zählt Wucht

Die Weilimdorfer gewinnen gegen den 1. FC Germania Bargau

Der TSV Weilimdorf entgeht beim Schlusslicht Germania Bargau knapp einer Blamage.

Vermutlich war es Zufall. Aber es war in jeden Fall auch feinste Ironie, was da in der Halbzeitpause des Fußball-Landesligaspiels zwischen dem 1. FC Germania Bargau und dem TSV Weilimdorf über den Platz klang. „Dont’t bring me down“, so schallte es aus den Lautsprechern, übersetzt: „Zieh’ mich nicht runter.“ Viel passender könnte die Musikauswahl nicht sein, wenn der Gastgeber das hochgradig abstiegsgefährdete Tabellenschlusslicht ist. Und erst recht nicht dann, wenn besagtes Schlusslicht zu diesem Zeitpunkt mit 1:0 vorne liegt und Hoffnung schöpfen kann, den Rückstand auf das rettende Ufer namens Nichtabstiegsplatz doch noch irgendwie zu erreichen. Da wäre es natürlich förderlich gewesen, wenn der Vorsprung gehalten hätte. Tat er aber nicht. Was vorrangig daran lag, dass die Gäste aus dem Stuttgarter Norden nach dem Seitenwechsel mit ein Mal Raffinesse und ein Mal Wucht das Resultat korrigieren konnten.

Weilimdorf war trotz Feldvorteilen völlig harmlos

Nun war es beileibe nicht so, dass die Weilimdorfer im ersten Spielabschnitt schlecht gewesen wären. Die Gäste hatten gefühlt 70 Prozent Ballbesitz und kamen auf dem unebenen Rasen ganz gut zurecht. Ein Problem gab es allerdings. Denn der TSV schaffte es, trotz der klaren Feldvorteile völlig harmlos zu bleiben. Was Manfred Porubek, der Sportliche Leiter der Weilimdorfer, humorig zu begründen wusste: „In der ersten Halbzeit war es ziemlich schwierig für uns. Schließlich mussten wir bergauf und gegen den Wind spielen.“ Vielleicht lag es dann aber doch eher daran, dass die Nord-Stuttgarter in der Offensive schlicht zu statisch und zu unpräzise agierten, um die mit zu diesem Zeitpunkt 76 Gegentreffern schlechteste Abwehr der Liga in ernsthafte Bedrängnis zu bringen. Erschwerend kam hinzu, dass der Weilimdorfer Ballbesitzfußball den Bargauern in die Karten spielte. Denn deren Rezept ist, auf Fehler des Gegners zu lauern und dann Konter zu fahren. Das gelang dem FC in Hälfte eins dreimal, davon ein Mal mit Erfolg. In der 36. Minute reichte ein weites Zuspiel von Tobias Klotzbücher aus, um die TSV-Dreierkette weitgehend auszuhebeln. FC-Kapitän Kevin Hegele musste danach nur noch schnell Tobias Weis austanzen, um zum 1:0 vollstrecken zu können.

Nach dem Seitenwechsel versuchten es die Gäste mit etwas mehr Tempo und etwas mehr Zielstrebigkeit. Doch das einzige, was sie damit erreichten, war: Die Konter der Bargauer nahmen an Gefährlichkeit zu. In der 61. Minute verfehlte Christian Kreutter nach Flanke von Tobias Klotzbücher das leere Weilimdorfer Tor. Und nur 40 Sekunden später verpasste es Tobias Klotzbücher nach Vorarbeit von Christian Kreutter, den zweiten Treffer für das Schlusslicht nachzulegen.

Woldezion zirkelt Eckstoß ins Tor

Die Szene, welche die Partie zugunsten der Nord-Stuttgarter kippen ließ, ereignete sich in der 66. Minute. Urheber war der kurz zuvor eingewechselte Madenhager Woldezion, der eine sehr gelungene Kombination aus Raffinesse und Ballgefühl bewies, als er einen Eckstoß direkt ins Tor des FC zirkelte.

Ein Wirkungstreffer, der die Moral der Gastgeber sichtlich anknackste, den Weilimdorfern aber mächtig Auftrieb gab. In der 75. Minute rannte sich Carmine Pescione zwar wieder einmal in der FC-Abwehr fest, hatte aber noch die Möglichkeit, den Ball für Tamer Fara aufzulegen. Der wiederum erledigte mit Wucht, wozu Woldezion noch Feingefühl gebraucht hatte – ein Schuss wie an der Schnur gezogen landete zum 2:1 im Tornetz des FC.

Das sollte es dann weitgehend gewesen sein. Zwar handelte sich Iheb Ben-Abdallah noch Gelb-Rot ein, aber die Unterzahl des TSV währte nicht lange. Nur eine Minute später war für Bargaus Verteidiger Oliver Istel nach einer Notbremse an Andreas Simic ebenfalls vorzeitig Feierabend.

Als die sichtlich enttäuschten Bargauer nach dem Schlusspfiff in Richtung Kabine schlichen, fehlte allerdings die passende musikalische Untermalung: „You can’t always get what you want“ – du bekommst nicht immer, was du willst.

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Aufrufe: 015.4.2019, 14:14 Uhr
Nord-Rundschau / Mike MeyerAutor